ZapatistInnen rufen neue Solidaritätskampagne ins Leben

Poonal vom 19.02.2008

 

(Fortaleza, 12. Februar 2008, adital-recosur-poonal).- 14 Jahre nach Beginn des indigenen Aufstandes in Chiapas haben die ZapatistInnen erneut alle Gruppen und europäischen Organisationen aufgerufen, sich an einer Solidaritätskampagne für die Selbstbestimmung der Zapatistischen Autonomen Gemeinden in Rebellion MAREZ (Municipios Autónomos en Rebelión Zapatistas) und gegen die Repression in Chiapas zu beteiligen.

Alle UnterstützerInnen sollen ab dem 15. Februar Pressekonferenzen und Informationsveranstaltungen organisieren, um die Kampagne zu eröffnen.

Am 22. Februar wird es Kundgebungen geben, die die Europarundreise des chiapanekischen Zentrums für Politische Analyse und Soziale und Wirtschaftliche Untersuchungen CAPISE unterstützen. Vom 22. bis zum 29. Februar wird die Sechste Zivile Internationale Kommission zur Menschenrechtsbeobachtung in ganz Mexiko Informationsveranstaltungen durchführen. Und vom 10. bis zum 19. März sollen Informationen über die politische und soziale Realität Mexikos an Flughäfen und vor Reisebüros an TouristInnen verteilt werden.

Am 10. April, dem Todestag des mexikanischen Revolutionsführers Emiliano Zapata, stehen kulturelle Veranstaltungen auf dem Plan. Ab dem 4. Mai werden zur Unterstützung der zapatistischen und mexikanischen politischen Gefangenen sechs bis neun Monate lang Ausstellungen von Malereien, Fotos und Plakaten organisiert.

Ebenfalls im Mai beginnt die Organisation einer Menschrechtskarawane durch Chiapas. 150 bis 200 internationale BeobachterInnen sollen fünfzehn Tage lang die Region bereisen und Caracoles (autonome zapatistische Regionalregierungen), Dörfer und Gemeinschaften besuchen. Besonders die vom Krieg der niederen Intensität betroffene Gemeinden werden die Karawane Ende Juni bis Mitte Juli empfangen, und im Juni sind parallel dazu Grossdemonstrationen geplant.

Die neue Runde des Widerstands richtet sich auch gegen die Repression, der die sozialen Bewegungen in Chiapas seit 1994 ausgesetzt sind. Der sogenannte Krieg der niederen Intensität habe sich in den letzten Jahren verschärft, so die ZapatistInnen, um die Ausmerzung des Aufstandes und den Genozid an den indigenen Bevölkerungsgruppen in eine endgültige Phase zu treiben.

Das 1996 von VertreterInnen des Zapatistischen Befreiungsheers EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional) und der der mexikanischen Regierung unterzeichnete Abkommen von San Andrés sei bis heute nicht umgesetzt worden. Der Vertrag war das Ergebnis der Friedensverhandlungen in San Andrés de Larrainzar, die dem bewaffneten Aufstand von 1994 folgten. Er sollte die Grundlage für ein Gesetz bilden, welches das Recht der indigenen Völker auf politische, soziale, juristische und kulturelle Selbstbestimmung durch die mexikanische Verfassung garantiert.


Quelle: poonal
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