Indigene Gefangene in Hungerstreik getreten
Dringende Aktion
Denuncia von Fray Bartolomé vom 28.02.2008 | |
übersetzt von: Dana |
− | Hungerstreik soll fortgesetzt werden, bis der mexikanische Staat ihre verletzten Menschenrechte wiederherstellt. |
− | Sie fordern die Rückziehung ihrer Strafklage durch das Justizministerium |
− | Streikende verweigern jede Art von Nahrungsmittel oder medizinische Betreuung. |
− | Ihr physischer und psychischer Zustand verschlechtert sich. |
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas AC
San Cristóbal de las Casas, Chiapas
28 Februar, 2008
AU 03
Hintergrund
Dieses Menschenrechtszentrum hat Kenntnis darüber erhalten, dass 14 Tzotzil und Tzeltal Gefangene im Zentrum für Soziale Wiederanpassung Nr. 14 (Cereso 14) in Cintalapa, Chiapas, die den Status als politische Gefangene beanspruchen, die Rückziehung ihrer Strafklage durch das staatliche Justizministerium fordern, und "auf unbestimmte Zeit in Hungerstreik" getreten sind bis der mexikanische Staat ihre Rechte wiederherstellt, die bei ihrer Festnahme und im Verlauf ihrer Strafverfahren verletzt worden sind.
Bei den Gefangenen handelt es sich um: Zacario Hernández Hernández, Mateo Hernández Bautista, Alberto Patishtan Gómez, José Luis López Sánchez, Julio César Pérez Ruiz, José Pérez Pérez, Marcelino Díaz González, Ramón Guardaz Cruz, Juan Gómez Díaz, Jorge López López, Antonio Díaz Ruiz, Antonio Gómez Díaz, Miguel Gómez Gómez y Domingo Cruz Gómez.
Der Hungerstreik stellt eine ernste und akute Gefahr für ihr Leben, ihre persönliche Integrität und ihren Gesundheitszustand dar.
Das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas hat die gerichtliche Situation von Señor Zacario Hernández Hernández fünf Jahre lang verfolgt, ein Tzotzil Indigena und politischer Gefangene im Cereso Nr. 14 "El Amate", der zu Unrecht im Fall "Tres Cruces" beschuldigt wird. Er ist am 12. Februar 2008 auf unbestimmte Zeit in den Hungerstreik getreten, den er nach eigener Aussage nicht aufheben wird, bis die Behörden des Bundesstaates von Chiapas seine in der Convención Americana* verbürgten Menschenrechte wiederherstellen, die durch das Fehlen von gesetzlichen Garantien und Schutz im Verlauf des Strafverfahrens verletzt worden sind.
[*Convención Americana sobre Derechos Humanos: Amerikanische Konvention über die Menschenrechte, von Mexiko in 1969 ratifiziert]
Durch dieses Mittel möchte Señor Zacario Hernández Hernández die Regierung des Bundesstaates von Chiapas zu seiner sofortigen Freilassung und zur Rückziehung der Strafklage durch das Justizministerium auffordern, sowohl seiner eigenen, als auch die seiner Compañeros, Mariano Heredia Mocojol (oder Gómez), Enrique Hernández Hernández und Pascual Heredia Hernández, die im gleichen Straffall 38 und 39/2003 vor dem Dritten Strafrichter des Gerichtsdistrikts von Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, angeklagt sind.
Um die Forderungen dieser Gefangenen zu unterstützen hat die Glaubensgemeinde der Diözese von San Cristobál de las Casas, Chiapas, am 19. Februar 2008 zu einem Pilgermarsch aufgerufen, dem sich Hunderte von Personen angeschlossen haben, zur Unterstützung von Zacario Hernández Hernández und aller indigenen Gefangenen, die in Chiapas zu Unrecht inhaftiert sind. Aufgrund dieser friedlichen Demonstration hat die Regierung des Bundesstaates versprochen, im Fall von Señor Zacario Hernández Hernández und seiner Compañeros (von Tres Cruces) eine Lösung zu finden. Zu diesem Zwecke versprach uns Lic. Sonia Siman Morales, Vorsitzende Richterin des Obersten Richteramts des Staates mit uns am Montag, den 25. Februar, um 13:00 Uhr, in den Büroräumen des Regierungspalasts in Tuxtla Gutiérrez ein Treffen abzuhalten. Dieses Treffen wurde jedoch 30 Minuten vor dem ausgemachten Termin abgesagt, ohne ein neues Datum dafür anzusetzen.
Daraufhin erklärten am 25. Februar 12 weitere Gefangene, "auf unbestimmte Zeit in Hungerstreik" getreten zu sein. Sie alle sind Tzotzil und Tzeltal Indigenas und Insassen des Zentrums für Soziale Wiederanpassung Nr. 14, "El Amate". Die 12 Insassen beanspruchen den Status von politischen Gefangenen, da ihnen durch falsche Zeugen fabrizierte Delikte zur Lasten gelegt werden, während sie in Wirklichkeit aufgrund ihrer politischen Aktivitäten in ihren jeweiligen Regionen beschuldigt werden.
Von den 12 Insassen gehören 8 der Organisation der politischen Gefangenen der "Stimme von El Amate" an, die der Anderen Kampagne der EZLN angehört und aus insgesamt 10 Personen besteht. Ihre Namen lauten: Alberto Patishtan Gómez, José Luis López Sánchez, Julio César Pérez Ruiz, José Pérez Pérez, Marcelino Díaz González, Ramón Guardaz Cruz, Juan Gómez Díaz und Jorge López López.
Die anderen 4 Häftlinge, die in Hungerstreik getreten sind, beanspruchen den Status von "zapatistischen politischen Gefangenen", und sagen aus, zu Unrecht angeklagt worden zu sein, da sie als Zapatisten von den "Mestizen" ihrer Region fälschlich beschuldigt werden. Ihre Namen sind: Antonio Díaz Ruiz, Antonio Gómez Díaz, Miguel Gómez Gómez und Domingo Cruz Gómez.
Das Frayba Zentrum hat ebenfalls davon Kenntnis erhalten, dass sich am 26. Februar Señor Mateo Hernández Bautista ebenfalls dem Hungerstreik angeschlossen hat. Er ist ein Tzotzil Indigena aus der Gemeinde "Rincón Chamula", und Militanter der Unabhängigen Arbeiter- und Campesinogewerkschaft (CIOAC)
Somit ergibt sich eine Anzahl von 14 Personen, die im Zentrum für Soziale Wiederanpassung Nr. 14 "El Amate", in Cintalapa, Chiapas, in den Hungerstreik getreten sind.
Die indigenen politischen Gefangenen aus dem Cereso Nr. 14 "El Amate", haben zu diesem Mittel gegriffen, um den Mexikanischen Staat für die Verletzung ihrer Menschenrechte, öffentlich anzuklagen und anzuzeigen, dass sie aufgrund der jahrelangen Gefangenschaft in der Strafanstalt den Verlust ihrer persönlichen Freiheit und ihrer Zukunftserwartungen erlitten haben.
Ihrer Aussage nach sind die indigenen Gefangenen bereit, notfalls bis zum Tod zu gehen. Infolgedessen verweigern sie jegliche Nahrungsart, die ihnen vom Personal der Strafanstalt angeboten wird. Aus dem gleichen Grund verweigern sie ebenfalls die Überwachung ihrer Lebenszeichen durch das medizinischen Personal des Zentrums für Soziale Wiederanpassung Nr. 14.
Aus diesem Grund fordert das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas A.C.:
- Die sofortige Ergreifung aller nötigen Maßnahmen durch die Regierung des Bundesstaates von Chiapas, um den Forderungen der indigenen Tzotzil und Tzeltal Gefangenen in "El Amate" nachzukommen, die in "Hungerstreik auf unbestimmter Zeit" getreten sind.
- Die sofortige Rückziehung der Strafklage durch das Justizministerium, da sich die Gefangenen bereits in akuter Gesundheits- und Lebensgefahr befinden.
- Die Wiedergutmachung des moralischen und wirtschaftlichen Schadens, der den Gefangenen durch die Jahre der unrechtmäßigen Freiheitsberaubung entstanden ist.
Richten Sie Ihre Protestschreiben an:
Felipe de Jesús Calderón Hinojosa
Presidente de la República (Mexikanischer Präsident)
Residencia Oficial de los Pinos Casa Miguel Alemán
Col. San Miguel Chapultepec, C.P. 11850, DISTRITO FEDERAL, México
Fax.: (55) 27891100, (55) 52772376
Email: felipe PUNKT calderon (AT) presidencia PUNKT gob PUNKT mx
Lic. Juan José Sabines Guerrero
Gobernador Constitucional del Estado de Chiapas (Gouverneur von Chiapas)
Palacio de Gobierno del Estado de Chiapas
Av. Central y Primera Oriente, Colonia Centro, C.P. 29009
Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, México
Fax: +52 961 61 88088 — + 52 961 6188056
Email: secparticular (AT) chiapas PUNKT gob PUNKT mx
Lic. Sonia Siman Morales
Presidente de la Magistratura Superior del Estado de Chiapas y Consejera
Presidente del Consejo de la Magistratura del Poder Judicial del Estrado de Chiapas
(Vorsitzende des Obersten Richteramts des Bundesstaates von Chiapas und Vorsitzende des Rates des Richteramts der Justizgewalt des Bundesstaates von Chiapas)
Palacio de Justicia
Libramiento Norte Oriente no. 2100. Fracc. El Bosque. C.P. 29047.
Tuxtla Gutiérrez, Chiapas
Conmutador (01-961) 61 7-87-00 unter den folgenden Nummern:
01 (961) 61 65 350 oder 01 (961) 65 354
Lic. Amador Rodríguez Lozano
Ministro de Justicia del Estado de Chiapas (Justizministerium des Bundesstaates Chiapas)
Libramiento norte oriente y Rosa de Oriente #2010, Col. El Bosque, C.P. 29049
Tuxtla Gutiérrez, Chiapas, México
Fax: + 52 (961) 6-17-23-00
Email: arodriguez (AT) mje PUNKT chiapas PUNKT gob PUNKT mx
BITTE MIT KOPIE AN:
Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de las Casas
Centro de Derechos Humanos Fray Bartolomé de las Casas A.C.
Brasil No. 14 Barrio Mexicanos, CP. 29240,
San Cristóbal de las Casas, Chiapas, México
Fax: +52 (967) 678 35 48, 678 35 51, 678 73 96
Email: medios (AT) frayba PUNKT org PUNKT mx
Weitere Informationen
http://www.frayba.org/archivo/boletines/080212_04_huelga_ayuno_presos_tres_cruces.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080227_carta_de_la_voz_del_amate.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080225_huelga_zapatistas_amate.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080227_carta_de_integrante_de_la_cioac.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080225_huelga_de_hambre_la_voz_del_amate.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080223_denuncia_sacario_revision_medica.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080219_peregrinacion_pueblo_creyente.pdf
http://www.frayba.org/archivo/denuncias/080211_carta_huelga_zacario.pdf
Audios:
http://www.regeneracionradio.org/index.php?option=com_content&task=view&id=1794&Itemid=41
http://www.regeneracionradio.org/index.php?option=com_content&task=view&id=1253&Itemid=41
Quelle: http://www.frayba.org.mx/archivo/acciones_urgentes/080228_au03_indigenas_en_huelga_de_hambre.pdf
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