JBG La Realidad erklärt Boykott gegen Café La Selva für beendet

CAPISE vom 30.04.2008
übersetzt von: Dana

 

CAPISE, 30/04/2008

Ende des Boykotts gegen Café La Selva

San Cristóbal de Las Casas, Chiapas.
30. April 2008

An die Organisationen der Anderen Kampagne
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft
An die Zezta Internacional

Betreff: Boykott gegen das Café La Selva.

Compañeras und Compañeros, am 27. Juli, 2007 publizierte CAPISE einen Bericht mit dem Titel: "Bericht: 24. de Diciembre. Raub und Androhungen der gewaltsamen Vertreiben durch die Union der Ejidos de la Selva (UES) gegen kriegsvertriebene zapatistische Unterstützungsbasen (BAZ)"

Dieser Bericht informierte über die Situation, die im zapatistischen Dorf 24 de Diciembre vorherrschte, und die Androhungen der gewaltsamen Vertreibung, unter denen alle ansässigen Familien zu leiden hatten.

Der Bericht rief zu einem Boykott der Kaffeeladenkette Café La Selva auf, deren Handelspartner und Hauptlieferant die Union der Ejidos der Selva (UES) war.

Verschiedene Organisationen und Mitglieder der nationalen und internationalen Zivilgesellschaft sind dem Boykottaufruf gegen Café La Selva gefolgt und haben in Mexiko und zahlreiche Länder in Amerika und Europa eine intensive Kampagne gestartet.

Einige Organisationen haben auch Aktionen anderer Art ausgeführt, um gegen die Vertreibungsdrohungen gegen die zapatistischen Unterstützungsbasen des Dorfes 24 de Diciembre zu protestieren.

Ihrerseits und durch ihre Junta der Guten Regierung, haben sämtliche autonomen Bezirke auf dem Territorium des zapatistischen Caracols von La Realidad Mobilisationen durchgeführt, und haben ständige zapatistische Beobachtungscamps eingerichtet, mit jeweils 50 bis 100 zapatistische Unterstützungsbasen, die wöchentlich rotierten, um die Compañeros aus 24 de Diciembre zu verteidigen.

Letztendlich und nach zahlreichen Anstrengungen und verschiedenen Initiativen, hat der Gouverneur des Bundesstaates Chiapas, Juan Sabines Guerrero, interveniert und bot den Mitgliedern der UES eine finanzielle Entschädigung an, um das Land zu verlassen, dass von der EZLN befreit worden war. Die UES Mitgliedern akzeptierten, und haben sich am 1. April, 2008 vom Land des Dorfes 24 de Diciembre zurückgezogen.

Sobald die UES Mitgliedern das Land geräumt hatten, hielt CAPISE Unterredungen mit der Junta der Guten Regierung von La Realidad ab, unter anderem um zu analysieren und abzuwägen, ob der Boykott gegen Café La Selva weitergehen sollte oder nicht.

Die Junta der Guten Regierung von La Realidad hat uns ersucht Ihnen einige Worte über ihre Beurteilung und Entscheidung zu überbringen, hinsichtlich den diversen Beteiligungen und Aktionen, die viele Organisationen in Verteidigung des Dorfes 24 de Diciembre unternommen haben. Um ihre Interpretation nicht zu verfälschen, folgen hier ihre genauen Worte:

"Nach einem Jahr und acht Monaten der Drohungen und Provokationen infolge unserer Entscheidung das Land unseren Compas von 24 de Diciembre zu überlassen, und nach neun Monaten Beobachtungscamps, mit der Beteiligung der Autonomen Zapatistischen Bezirke in Rebellion (MAREZ), und angesichts der guten Ergebnisse, die wir mit unseren Compas aus 24 de Diciembre erzielt haben, haben wir beschlossen das Boykott gegen Café La Selva aufzuheben. Aus diesem Grund bitten wir CAPISE darum alle Comp@s von der Anderen Kampagne, die sich an der Boykottkampagne beteiligt haben, darüber zu informieren.

Auch wenn es einigen nicht viel erscheinen mag, haben wir gute Resultate erzielt, und heute können wir sagen, dass wir es dank der Beteiligung vieler Männer und Frauen, Kollektiven und sozialen Organisationen, auf nationaler und internationaler Ebene, erreicht haben, dass die UES Mitglieder sich am
1. April dieses Jahres friedlich und definitiv zurückgezogen haben, und unsere Compas seitdem in Würde und ohne Probleme leben und arbeiten können.

Wir bitten Sie allen zu danken, die sich in irgendeiner Form, direkt oder indirekt an diesem Boykott beteiligt haben, einschließlich jener, die nicht glaubten, dass wir damit irgendetwas erreichen könnten, und sie sollen wissen, dass Café la Selva nicht wirklich dem würdigen und rebellischen kubanischen Volk zugute kommt. Es ist an der Zeit das zu verteidigen was uns zusteht, und dies haben wir getan.

Wir lösen ebenfalls das Beobachtungscamp auf, das neun Monate lang bestanden hat, da für uns Zapatisten die Erde wie eine Mutter ist.

Hochachtungsvoll

Gehorchend Regierend
Die Junta der Guten Regierung Hin zur Hoffnung"



Aus diesem Grund, infolge dieser Erfolge und auf Ersuchen der Personen, die direkt involviert sind, geben wir hiermit formell bekannt, dass unser Zentrum die Boykottkampagne gegen das Café La Selva für beendet erklärt, und laden alle auf, die sich dem Boykott angeschlossen haben, diese Kampagne einzustellen.

Jetzt bleibt nur noch die mexikanische Bundesarmee dazu zu bewegen, die einzige Wasserquelle freizugeben, die auf dem Boden des würdigen Dorfes 24 de Diciembre existiert.

Ohne weiteres hinzuzufügen, verabschieden wir uns, jedoch nicht ohne vorher die Compas für diese Aktion zu gratulieren, die zeitgleich in neun Länder und Territorien stattgefunden hat.

Das Zentrum für Politische Analyse und Soziale und Wirtschaftliche
Forschungen A.C. (CAPISE)

Die Junta der Guten Regierung von La Realidad

Das Dorf 24 de Diciembre

 

Quelle: https://www.chiapas.eu/nolink.phparticle_155995


 

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