Mumia Abu-Jamal, Freiheit für die Atenco 13!

Znet vom 17.11.2008
Mumia Abu-Jamal, ZSpace
übersetzt von: Dana

 

Während weltweit Wirtschaften zusammenbrechen, werden Staaten zunehmend repressiv, ganz besonders gegen jene, die ihre politischen Gegner sind und Widerstand leisten.

Dies ist keine regionale Beobachtung, sondern eine globale.

Diese Tendenz zeigt sich ebenfalls in der Verfolgung und ungerechten Verurteilung der Männer und Frauen von Atenco, Mexiko.

Die staatliche Repression galt dem Volkswiderstand gegen die Polizeiattacken auf Blumenhändler in Mai 2006, in Texcoco, Mexiko. Die Bevölkerung unterstützte die Blumenhändler und nicht die Polizei, die zu den korruptesten der ganzen Welt zählt.

Aber wie immer rief Repression den Widerstand hervor, und der Beistand für die Blumenhändler verwandelte sich in verbissene Straßenschlachten zwischen Bevölkerung und Staatspolizei. Zwei Tage lang (3. − 4. Mai 2008), wogte der Kampf zwischen den zwei Seiten wie Flut und Ebbe, Polizeiknüppel gegen Steine, Molotov-Cocktails gegen Gewehrprojektile, Fäuste gegen Fäuste. Als die Staatspolizei mehrere Anwohner festnahm, ergriffen die Leute ihrerseits einige ihrer Agenten, und forderten die Freilassung ihrer gefangenen Kameraden. Die Polizei verhaftete daraufhin mehr als 200 Personen, verprügelte sie, unterzog sie sexuellem Missbrauch, vergewaltigte und folterte sie. Zwei Jugendliche wurden ermordet.

Diese Kämpfe fanden in den Ortschaften Texcoco und San Salvador Atenco statt. Atenco hat eine lange Geschichte des Widerstandes gegen die Zentralregierung, die bis zu der Zeit vor der Mexikanischen Revolution von 1910 zurückreicht.

Unter den 200 verhafteten Männer und Frauen konzentrierte sich der Staat auf die Organisatoren und Anführer, und fuhr schwere Geschütze auf um sie zu vernichten, und durch sie, den wachsenden Volkswiderstand gegen Repression und gegen die Beschlagnahmung des Landes von Campesinos und Indigenas durch die Regierung.

In 2001 organisierten die Armen von Atenco die Volksfront zur Verteidigung des Landes, und hinderte den damaligen mexikanischen Präsidenten Vicente Fox daran, sich ihres Farmlandes zu bemächtigen. Mit ihrem Sieg war eine Bewegung geboren. Es war diese Gruppe, die die Verteidigung der Blumenhändler des benachbarten Texcoco anführte, und es war diese Gruppe, die für den Staat zur Zielscheibe wurde.

Ein Jahr nach den Straßenschlachten vom Mai 2006, wurden drei prominente Anführer der Volksfront (FPDT), Ignacio del Valle, Felipe Alverez, und Hector Galindo zu 67 ½ Jahre in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Im letzten August wurde "Nacho" del Valle für den Atenco Widerstand noch einmal zu zusätzlichen 45 Jahren verurteilt.

Darin war er nicht alleine.

Andere − Oscar Hernandez, Alejandro Pilon, Julio Espinosa, Pedro Reyes, Juan Carlos Estrada, Jorge Ordonez, Narciso Arellano, Ines Rodolfo Cuellar, und Eduardo Morales wurden für ihre Rollen bei dem Atenco Widerstand zu jeweils 32 Jahre Gefängnis verurteilt. Eine Blumenhändlerin, Patricia Romero, wurde zu 4 Jahren verurteilt (sie, ihr Vater und ihr Sohn, sind gegenwärtig auf Kaution frei).

Angehörige der Volksfront und andere Aktivisten von Atenco sind fest entschlossen für ihre Leute und deren Freiheit zu kämpfen. Sie ersuchen Sie, sie in ihrem Kampf zu unterstützen. Eine Petition für die Freilassung der politischen Gefangenen von Atenco kann unterzeichnet und hier eingeschickt werden: contraimpunidad AT gmail PUNKT com

(Anm.d.Übs.: Deutscher Text und Link der Petition hier verfügbar:
https://www.chiapas.eu/news.php?id=4115

FREIHEIT FÜR DIE ATENCO 13!

Weitere Informationen auf der Atenco 13 Webseite (http://atencofpdt.blogspot.com/).

Das Video "Romper el Cerco" über die Atenco 13 kann hier besichtigt werden:
Teil 1 (http://www.youtube.com/watch?v=dI3edTUp_MY)
Teil 2 (http://www.youtube.com/watch?v=jjBWBjEUGcA)
Teil 3 (http://www.youtube.com/watch?v=5afn92z4gYk)
Teil 4 (http://www.youtube.com/watch?v=of88j5dL_Sw)
Teil 5 (http://www.youtube.com/watch?v=mCZyFzjGiJk)
Teil 6 (http://www.youtube.com/watch?v=rpvrN-1ygtk)

Ebenfalls als Video, Manu Chao’s Besuch in Atenco (http://www.youtube.com/watch?v=wzJwIFTuJUk)

 

Quelle: http://www.zcommunications.org/znet/viewArticle/19657


 

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