Touriflyer - die Folgen des Tourismus in Chiapas

Tourismus-Flyer für Mexiko-Reisende

News vom 23.05.2009

 

Bereits im Jahre 2008 wurde ein Flyer zum Thema Folgen des Mexiko-Tourismus für die indigene Bevölkerung zusammen getragen. Dieser wurde gedruckt und dann an Mexiko-Touristen auf dem Flughafen in FFM und auf der Internationalen Tourismus Börse (ITB) in Berlin verteilt.

Da der Text des Flyers nach wie vor an Aktualität nicht verloren hat, haben wir ihn nun dem Download-Archiv hinzugefügt.

Der Flyer kann wie folgt heruntergeladen werden:

als HighQuality-Version in Printauflösung (zum Beispiel, um eine Nachauflage zu drucken) - PDF
Nachdruck ausdrücklich erwünscht!

in Webauflösung (schnellerer Download) - PDF

Der Text des Flyers wird hier noch mal dokumentiert:

Mexiko − Mundo Maya

Liebe Reisende,

Mexiko ist ein wunderschönes Land. Wenn Sie aus Ihrem Urlaub zurückkommen, werden Sie wohl sagen: »Diese Reise hat sich gelohnt«. Sie haben Zeugnisse vergangener Kulturen bewundert, günstig gewohnt, Gastfreundschaft genossen und sich an der Farbenpracht und kulturellen Vielfalt erfreut.

Mexiko ist auch ein Land mit extremen Gegensätzen zwischen arm und reich. Diese Gegensätze zu verringern, ist kein Schwerpunkt mexikanischer Politik. Im Gegenteil. Eine kleine Oberschicht bereichert sich auf Kosten der Armen. Während die natürlichen Ressourcen an internationale Konzerne verkauft werden, haben viele Familien trotz harter Arbeit kein ausreichendes Einkommen für ein würdevolles Leben.

Um diese unmenschliche Politik durchzusetzen ist jedes Mittel recht. Notfalls bedient man sich der Todesschwadronen. Schwerbewaffnete Gruppen in Zivil, unterwegs mit Fahrzeugen ohne Nummernschild gehen auf Jagd, um Oppositionelle im Auftrag der Regierung zu ermorden.

Oaxaca und Chiapas sind nur zwei Brennpunkte von vielen in Mexiko. Dabei leidet die indigene Bevölkerung, die Mayas von heute, vielerorts am Stärksten.

Wenn sie der Meinung sind »Diese Reise hat sich gelohnt«, bedeutet das, Sie haben möglicherweise mehr bekommen als gegeben. Wenn Sie die Gastfreundschaft genossen haben, kann dies keine einseitige Sache bleiben. Üben Sie Solidarität mit jenen, denen ein Leben in Würde verweigert wird. Informieren Sie sich. Werden Sie aktiv!

Oaxaca − Folter und Repression

Oaxaca — paradiesische Badestrände, idyllische Hochtäler, bedeutende archäologische Stätten der präkolumbianischen Hochkulturen, exotische Indiandermärkte. Ein Bundesstaat, in dem sich der Gouverneur und seine Regierung nur durch die brutale Unterdrückung jeder Opposition an der Macht halten können. Willkürliche Verhaftungen, staatliche Morde, das Verschwindenlassen von Menschen, systematische Folter in den Gefängnissen und eine allgegenwärtige Polizeimacht sind ihre Mittel. So wollen sie die Bevölkerung davon abhalten, gegen die miserable soziale Situation und die hemmungslose Selbstbereicherung der Regierung zu protestieren.

Chiapas (Agua Azul) − Verschwundene und Vertriebene

Im Bundesstaat Chiapas liegen die Wasserfälle von Agua Azul, ein Naturwunder inmitten tropischer Vegetation. Ein Stückchen Paradies, das Sie einlädt, auszuspannen. Wenige hundert Meter von den touristischen Anlagen entfernt leben die Menschen des Dorfes Bolon Ajaw in ständiger Angst vor Angriffen durch regierungstreue Gruppen und staatliche Institutionen. So soll Platz gemacht werden für Hotels und Restaurants. Wie dutzende indigener Siedlungen in Chiapas sind sie Ziel einer perfiden Strategie der Vertreibung. Damit wird ihnen genommen, was ihnen heilig ist: Das Land, auf dem sie leben. Ihre grundlegenden Rechte sind dabei nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt werden.

Informationen insbesondere zum Süden Mexikos finden Sie unter:

www.sipaz.org
www.chiapas.eu
www.chiapas.ch
 

URL der Nachricht:  https://www.chiapas.eu/news.php?id=4598