ABGESAGT: Der Kampf gegen Straflosigkeit: Erfahrungen aus Afrika, LA und Europa
Tagesseminar am 20.06.
FDCL vom 11.06.2009 | |
Die unten beworbene Veranstaltung mit Gloria Cuartas kann NICHT stattfinden, da sich die Einreise von Gloria Cuartas aus Visa-Gründen verzögert.
Der Kampf gegen Straflosigkeit:
Erfahrungen aus Afrika, Lateinamerika und Europa
Mit: Bianca Schmolze, Knut Rauchfuss und Boris Kanzleiter.
Zeit: Samstag, 20. Juni 2009, 11:00-18:15 Uhr,
Ort: Versammlungsraum im Mehringhof
Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)
Mehr Infos: http://fdcl-berlin.de/index.php?id=1553
»Ex-Präsident Fujimori als Häftling zurück in Peru« — »Kriegsverbrecher in Sierra Leone verurteilt« — »Liberianischer Ex-Präsident in Den Haag vor Gericht« — »Spanien verurteilt argentinischen Ex-Militär zu 1084 Jahren« — »Pinochets Geheimdienstchef muss hinter Gitter«. Immer häufiger bestätigen Schlagzeilen, dass Täter und Urheber schwerer Menschenrechtsverletzungen heute zumindest nicht mehr zwangsläufig damit rechnen können, straffrei davonzukommen.
Weltweit galt es noch bis vor wenigen Jahren als normal, dass Ex-Diktatoren allenfalls ins Exil gingen und dort einen weitgehend unbehelligten Lebensabend verbrachten. Andere blieben gar im Land und traten später als Präsidentschaftskandidaten im formaldemokratischen Gewand an. Strafprozesse gegen Kriegsverbrecher oder Ex-Diktatoren und ihre Handlanger blieben lange ebenso die absolute Ausnahme, wie die Wahrheitsfindung über das Schicksal der Opfer und eine umfassende Rehabilitierung und Entschädigung der Überlebenden.
Dass sich heute zunehmend Täter auf der Anklagebank wiederfinden, ist nicht zuletzt der akribischen Kleinarbeit von MenschenrechtsaktivistInnen zu verdanken, die nie aufhörten die Straflosigkeit schwerer Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen. Damit haben sie oftmals nicht nur dazu beigetragen, mit großem Trickreichtum und einem langen Atem die Schicksale der Opfer aufzuklären, Überlebende zu rehabilitieren und die Täter ihrer verdienten Strafe zuzuführen, sondern obendrein neue Maßstäbe im internationalen Recht gesetzt.
Das Tagesseminar will Erfahrungen aus Afrika, Lateinamerika und dem Kosovo zusammengetragen. Dabei zeichnen sie den langen Kampf von Überlebenden, Angehörigenverbänden, AnwältInnen und MenschenrechtsaktivistInnen und ihre Erfolge im Kampf gegen staatlich verordnetes Vergeben und Vergessen in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten nach.
In Zeiten, in denen international zugleich an der Aufweichung des Folterverbotes im Zuge des sogenannten »Kriegs gegen den Terror« und an dessen Straflosigkeit gearbeitet wird, kommt den Erfahrungen bei der Verfolgung vergangener Menschenrechtsverletzungen eine unschätzbare Bedeutung zu.
FDCL
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