Aus: "News & Analysis" des Mexico-US Solidarity Network

Mexico Solidarity Network vom 27.06.2009
übersetzt von: PCl

 

Aus: "News & Analysis" des Mexico-US Solidarity Network:

25.05.-07.Juni 2009
Krankenversicherung für Ausländer

In einem Versuch, die Touristen nach dem Grippeausbruch wieder zurückzuholen, plant Oberbürgermeister Marcelo Ebrard für Touristen, die Mexiko-Stadt besuchen kostenlose Krankenversicherung zur Verfügung zu stellen. Während der überwiegende Teil der mexikanischen Bevölkerung unter ungenügender Gesundheitsfürsorge leidet, werden Touristen ab dem 11.7. volle Versicherung für Erkrankungen genießen, die sie sich während ihres Aufenthalts in Mexiko-Stadt zugezogen haben. Der Check-in in einem Hotel von Mexiko-Stadt reicht, um von ACE, einer internationalen Versicherungsgesellschaft abgedeckt zu werden. Die Versicherung deckt alles abe von Migräne über Knochenbrüche bis zu Notfall-Herzoperationen in privaten Krankenhäusern der Stadt, sofern der Krankheitsfall nicht schon vorher bestand.

Genmais

In Mexiko, der Wiege des Maises mit über 10.000 lokalen Sorten, werden laut Landwirtschaftsministerium derzeit über zwei Dutzend Anträge für die Versuchsaussaat von Genmais bearbeitet. Diese Anträge basieren auf einer im März verabschiedeten gesetzlichen Regelung (im Volksmund "Ley Monsanto" genannt), und Monsanto und weitere Firmen zählen zu den Antragstellern. Die Bearbeitung von 4 Anträgen steht kurz vor dem Abschluss und die Aussaat könnte ab September auf bis zu 500 Hektar großen Feldern im nördlichen und westlichen Mexiko beginnen. Während in den USA inzwischen über 70% des Maises von gentechnisch veränderten Sorten geerntet wird, gab es bislang in Mexiko nur vereinzelte Fälle von Kontamination.

Geldüberweisungen eingebrochen

Die Geldüberweisungen (remesas) von mexikanischen Migranten, eine wichtige Überlebenshilfe für Millionen mexikanischer Familien und zweitwichtigste Devisenquelle für Mexiko, sind den zwölften Monat in Folge gesunken und lagen im April 2009 um 19% niedriger als im April 2008.

8.-14. Juni 2009
"Voto nulo"

Bei den Mitte Juli stattfindenden Wahlen dreht sich die aktuelle Debatte nicht um die Kandidaten, sondern die "voto nulo" Kampagne, d.h. die gezielte Abgabe ungültiger Stimmzettel. "Voto nulo" ist eine überwiegend spontane Frustkampagne, wird aber von bestimmten Akteuren innerhalb der PAN und der PRI unterstützt. Es wird eingeschätzt, dass der derzeit geschätzte 10%-ige Anteil an der Wählerschaft, die leere Stimmzettel abgeben könnten, Nachwirkungen über die Wahl hinaus haben könnte. Viele Menschen erwarten, dass 2010, dem 200. Jahrstag des Unabhängigkeitskrieges und dem 100. Jahrestag der Revolution "etwas" passieren wird − vielleicht ein neuer nationaler Aufstand oder eine Revolution. Die Wahlbeteiligung lag in der Vergangenheit ohnehin unter 50%. Mit einem ausgedehnten "voto nulo" würde die Legitimation der herrschen.

Übs./Zusammenfassung: PCL

 

Quelle: http://www.mexicosolidarity.org/node/233


 

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