Chiapas-Veranstaltung in Aachen am 07.08.2009

Chiapas im Visier von Politik und Kapital

Veranstaltungshinweis vom 03.08.2009
Referent: Luz Kerkeling

 

Der südmexikanische Bundesstaat Chiapas ist nicht erst seit 1994 ein Ort gesellschaftlicher Widersprüche zwischen politisch-ökonomischen Eliten und der bäuerlich-indigen Bevölkerung, die für ein Ende von Ausbeutung und Unterdrückung kämpft.

Die zapatistische Bewegung arbeitet seit 1994 an der Verbesserung der Situation ihrer Gemeinden und konnte vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Justiz und basisorientierte Selbstverwaltung beachtliche Erfolge erreichen. Parallel dazu versucht die außerparlamentarische Bewegung, sämtliche benachteiligten Bevölkerungssektoren in ihre emanzipatorischen Prozesse einzubeziehen.

Im Gegensatz zu den linksgerichteten Parteien in Südamerika streben die Zapatistas nicht die Über-nahme der Staatsmacht an. Sie wollen über eine mexikoweite zivile Mobilisierung von unten (die die so genannte "Andere Kampagne"), eine völlige Neuordnung der gesellschaftlichen Verhältnisse erreichen, die in einem mehrjährigen Prozess erarbeitet und mittels einer neuen, partizipativen und anti-kapitalistischen Verfassung durchgesetzt werden soll. Aktuell sind diese Errungenschaften und Visionen der Basisbewegungen vielleicht so bedroht wie selten zuvor, da Chiapas als extrem ressourcenreicher Bundesstaat immer stärker ins Visier von Politik und Kapital gerät − im nationalen wie im globalen Rahmen. Referent Luz Kerkeling, Mitarbeiter von CIEPAC A.C. (Zentrum für ökonomische und politische Forschung) in San Cristóbal, Chiapas, sowie von Zwischenzeit e.V. (Münster), kehrte Ende April von einem über zweijährigen Forschungs- und Arbeitsaufenthalt aus Mexiko zurück.

Hauptthemen des Vortrags sind die neoliberalen "Entwicklungs"- und Ordnungsprojekte und der gesellschaftliche Widerstand dagegen.

Freitag, 07.08.2009, 19:00h, Infoladen Aachen (Stephanstr. 24)
 

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