Ernährungsnotstand in Guatemala

News vom 11.09.2009
Dieter Müller (medico international)

 

Gestern hat Präsident Colom in Guatemala einen Ernährungsnotstand erklärt. Bereits seit Tagen steht er unter großem Druck, weil immer mehr Fälle dramatischer Unterernährung, vor allem im Osten des Landes bekannt wurden, und diese von den Gesundheitsbehörden entweder nicht gemeldet oder verharmlost wurden. Der ausbleibende Regen in dem sogenannten »trockenen Gürtel« des Landes hat zwar erneut die Ernten zerstört, aber das ist nichts Neues. Das zentrale Problem sind die mangelnden ökonomischen Alternativen und das Fehlen vernünftiger Konzepte und Anreize um die Ernährungssicherung im Land zu gewährleisten, einem insgesamt fruchtbaren Land, dass jedoch seinen Bedarf an den Grundnahrungsmitteln Mais und Bohnen durch Importe sichern muss. Da Greifen auch keine öffentlichkeitswirksamen Verteilungsaktionen von Nahrungsmitteln, wie sie Präsident Colom und seine Gattin gerne in den Medien präsentieren. Die ungerechte Land- und Ressourcenverteilung, die dazu geführt hatten, dass sich viele Menschen in den 70er und 80er Jahren dem Widerstand angeschlossen haben, hat sich keinen Deut verändert.

Quelle: http://www.medico.de/...
 

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