Chiapas-Veranstaltung in Salzburg am 29.9.09

Vortrag mit Luz Kerkeling: Chiapas im Visier von Politik und Kapital

Veranstaltungshinweis vom 13.09.2009

 

Wann: 29.9.2009, 19.30 Uhr
Wo: Infoladen Salzburg, Lasserstraße 26


Aktuell sind die Errungenschaften der Basisbewegungen vielleicht so bedroht wie selten zuvor, da Chiapas als extrem ressourcenreicher Bundesstaat immer stärker ins Visier von Politik und Kapital gerät − im nationalen wie im globalen Rahmen.

Hauptthemen des Vortrags sind neoliberale "Entwicklungs"- und Ordnungsprojekte, die durch folgende Prozesse gekennzeichnet sind: Raub und Privatisierung bäuerlich-indigener Ländereien, Entvölkerung der ländlichen Gemeinden durch Umsiedlung, Tourismusprojekte, Ausbeutung der biologischen Vielfalt und der Bodenschätze, Monokulturen für Agrarsprit, Infrastrukturprojekte, Migration, Kriminalisierung der sozialen Proteste und Militarisierung.

Auch der vielfältige soziale Widerstand soll vorgestellt werden: der Widerstand gegen die hohen Stromtarife, die aktuelle Situation in den zapatistischen Gemeinden, die "Andere Kampagne" (die außerparlamentarische Mobilisierung der Zapatistas) sowie weitere soziale Bewegungen in Südmexiko. Auch die Situation der Frauen im Kontext von Marginalisierung, Repression und Widerstand wird thematisiert.

Referent Luz Kerkeling, Mitarbeiter von CIEPAC (Zentrum für ökonomische und politische Forschung) in San Cristóbal, Chiapas, sowie von Zwischenzeit e.V. und Gruppe B.A.S.T.A. (beide Münster), ist soeben von einem zweijährigen Forschungs- und Arbeitsaufenthalt aus Mexiko zurückgekehrt.

Der südmexikanische Bundesstaat Chiapas ist nicht erst seit 1994 ein Ort gesellschaftlicher Widersprüche zwischen politisch-ökonomischen Eliten und der bäuerlich-indigenen Bevölkerung, die für ein Ende von Ausbeutung und Unterdrückung kämpft.

Die zapatistische Bewegung arbeitet seit 1994 an der Verbesserung der Situation ihrer Gemeinden und konnte vor allem in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Justiz und basisorientierte Selbstverwaltung beachtliche Erfolge erreichen. Parallel dazu versucht die außerparlamentarische Bewegung, sämtliche benachteiligten Bevölkerungssektoren in ihre emanzipatorischen Prozesse einzubeziehen und eine neue, antikapitalistische und partizipative Verfassung durchzusetzen.

 

Quelle: http://home.subnet.at/infoladen/?p=136


 

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