Mexikanischer Präsident Calderon in Berliner Museum

Indymedia vom 05.05.2010
FriedA RivierA

 

Am letzten Montag 3.Mai besuchte Mexikos Präsident Filipe Calderón Hinojosa Berlin. Er war auch auf der Ausstellung von Frieda Kahlo im Gropiusbau.

Paramilitärs überfielen in Oaxaca am 27. April eine Friedenskarawane, ermorden zwei Menschen und verletzen weitere schwer. Der mexikanische Präsident Felipe Calderon sah sich in Berlin mit Protesten konfrontiert. Am letzten Montag 3. Mai besuchte Mexikos Präsident Filipe Calderón Hinojosa Berlin. Er war auch zusammen mit mexikanischer Presse und einigen seiner Business-freunde auf der Ausstellung von Frieda Kahlo im Gropiusbau. Das Museum, das sonst während der Schau keinen Ruhetag hat, war deshalb ab 15 Uhr für die Öffentlichkeit geschlossen und z.T. abgesperrt.

Mexikanischer Präsident Calderon
Demonstratation gegen Präsident Calderon am Fuße des Petersberges in Bonn

Eine Friedenskarawane aus 40 Vertretern sozialer und Menschenrechtsorganisationen ist am 27. April 2010, im südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca in einen Hinterhalt von Paramilitärs geraten. 24 Stunden nach dem Angriff wurde bestätigt, dass Beatriz Cariño, die Direktorin der sozialen Organisation CACTUS, und Juri Jaakkola, finnischer Menschenrechtsbeobachter, im Kugelhagel starben.

Der mexikan. Präs wurde von mehreren Dutzend internationalistischer Kunstfreund_innen (mehrere Stunden lang trotz teilweise heftigem Regen) heiss erwartet und sie konnten schließlich ihre Freude über sein Kunstinteresse zum Ausdruck bringen, indem sie eine mexikanische Fahne schwenkten und lautstark ihre Wut über das Massaker an Friedensaktivist_innen in Oaxaca zeigten.

Bety Cariño, Direktorin von CACTUS, ermordet
Bety Cariño, Direktorin von CACTUS, ermordet

Jyri Jaakkola, antikaptialistischer Aktivist aus Finnland, ermordet
Jyri Jaakkola, antikaptialistischer Aktivist aus Finnland, ermordet

Die mit ungefähr einer Hundertschaft vertretenen grau-grünen doitschen Ordnungsfanatiker, wiesen zuvor darauf hin, dass »kollektive Meinungsäußerungen gegenüber dem Abgeordnetenhaus«, das sich auf der anderen Strassenseite des Museums befindet, »wegen einer Bannmeile auch auf dem Gehweg vor dem Gropiusbau verboten« seien. Jegliche Äußerung würde mit Strafbefehl verfolgt werden. Schließlich bedrängten und umzingelten sie einen Teil der gegen die Menschenrechtsverletzungen in Oaxaca lautstark Protestierenden, um sie daran zu hindern Banner und Poster zu zeigen.

Nach Ausweiskontrollen wurde ihnen Platzverbot erteilt, Banner (die ein POM sachkundig »mit spanischen Schriftzeichen versehen« decodierte, Megafon, Rucksäcke etc. abgenommen sowie Strafbefehle ausgestellt. Einem kleineren Teil gelang es, sich dem Zugriff der doitschen Paramili-freunde zu entziehen und eine Ecke weiter kurz den Präs mit seiner Motorrad-eskorte mit ihrer Wut über die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Oaxaca, Chiapas, Guerrero und anderswo in Mexiko zu konfrontieren.

Die vorübergehend Festgenommenen wurden nach ca einer Stunde mit doitschen Formularen »bestückt«, von einigen Uniformfetischisten begleitet, bis das Museum und die damit verbundenen doitsche Terror-mahnstelle außer Sichtweite waren.

Ein für die spanische dpa arbeitender Journalist hatte zuvor ein kurzes Interview mit einer Beteiligten machen können.

Auch in Bonn gab es Proteste bzgl. des Masakers in Oaxaca
=> http://de.indymedia.org/2010/05/280069.shtml

Fotos unter:
=> http://www.flickr.com/photos/kietzmann/sets/72157623866490287/

 

Quelle: http://de.indymedia.org/2010/05/280356.shtml


 

URL der Nachricht:  https://www.chiapas.eu/news.php?id=5364