Menschenrechtsbeobachtung in Mexiko

Auf Grund neuer Termine und einiger freier Plätze noch einmal die Info!

Veranstaltungshinweis vom 03.06.2010
Mexiko-Plattform Österreich | Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg

 

Die Mexiko-Plattform Österreich und das Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg veranstalten das nächste Seminar zur Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas und Guerrero am 12./13.und 19./20. Juni 2010 in Wien.

Wir laden alle interessierten Menschen ein, sich anzumelden:
Mexiko-Beobachtung (AT) gmx PUNKT at  

Zivile Friedenscamps und BeobachterInnenbrigaden

In Chiapas entstanden zivile Friedenscamps im März 1995 auf Bitten der DorfbewohnerInnen nach nationaler und internationaler Präsenz in ihren Gemeinden, die als Schutz vor Übergriffen des Militärs dienen sollte. Seitdem koordiniert das Menschenrechtszentrum »Fray Bartolomé de las Casas« in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, den Einsatz von BeobachterInnen, die in der Regel für einige Wochen in die Gemeinden geschickt werden. Ziel der zivilen Friedenscamps ist zum einen die Dokumentation der Menschenrechts- situation, sie dienen aber auch der Schaffung von Räumen für die Zivilgesellschaft, damit die Gemeinden möglichst unbehelligt vom Militär ihre eigenen Dynamiken erhalten und entfalten können. Im mexikanischen Bundesstaat Guerrero wird die Anwesenheit von internationalen MenschenrechtsbeobachterInnen auch dringend gewünscht, so dass sich immer wieder nationale und internationale Karawanen organisiert haben. In den letzten zwei Jahren wurde ein Pilotprojekt nach dem Vorbild von Chiapas in einer Region erfolgreich durchgeführt, die von dem Megastaudamm »La Parota« bedroht ist.

Aufgaben der MenschenrechtsbeobachterInnen
• Sie begleiten oder besuchen die Gemeinden, in welche sie von den Menschenrechtszentren geschickt werden.
• Sie sind im Dorf anwesend und erleben die Situation und Lebensumstände der Bevölkerung. Ihre Präsenz kann mithelfen, Übergriffe auf die Zivilbevölkerung zu verhindern.
• Sie tragen Informationsmaterial der Menschenrechtszentren in die Gemeinden und ermöglichen einen Informationsaustausch.
• Sie dokumentieren Menschenrechtsverletzungen sowie die allgemeine Situation in den Dörfern und reichen diese Informationen an die Menschenrechtszentren weiter.
• Nach ihrer Rückkehr nach Österreich tragen die BeobachterInnen durch Öffentlichkeitsarbeit dazu bei, ihre Erfahrungen und den Konflikt in der Region ihres Aufenthalts bekannt zu machen.

Voraussetzungen für MenschenrechtsbeobachterInnen
• politisch-soziales Interesse
• physische und psychische Belastbarkeit
• Teilnahme an den Vorbereitungsseminaren
• Spanische Sprachkenntisse
• eigene Finanzierung der anfallenden (Reise-) Kosten
• Die Freiwilligen fahren auf eigene Verantwortung.

Über das Vorbereitungsseminar

Die Menschenrechtszentren haben ausdrücklich darum gebeten, Freiwillige umfassend auf ihren Aufenthalt in den Gemeinden vorzubereiten und akzeptiert nur noch BeobachterInnen, die ein Empfehlungsschreiben von einer Partnerorganisation vorweisen können. Wir garantieren für intensive und fundierte Vorbereitungsseminare und stellen gegebenenfalls ein solches Empfehlungsschreiben aus. Die Vorbereitung erfolgt durch ein aufbauendes Seminar an zwei Wochenenden, an dem auch Leute teilnehmen können, die sich noch nicht sicher sind, ob sie als BeobachterInnen nach Mexiko fahren wollen. Für das Empfehlungsschreiben ist jedoch die Teilnahme an beiden Wochenenden verpflichtend. Neben der Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen über Mexiko werden spezifische Themen wie Militarisierung, Widerstandsbewegungen und die Situation der Frauen analysiert. Als Alternative für eine neue Gesellschaftsordnung wird ausführlich auf die historische Initiative der Zapatisten und ihre Folgen eingegangen. Wesentlicher Bestandteil des Seminars sind die Verhaltensregeln in den Gemeinden und die das Thema der persönlichen Sicherheit. Praktische Tipps für die Reise und Erfahrungsberichte von Leuten, die schon dort waren dürfen nicht zu kurz kommen. Auch mit Film und Fotomaterial sollt ihr einen guten Einblick erhalten.

Kosten für das Seminar: 80€ (darin sind die Verpflegung für die vier Tage und die Seminarunterlagen enthalten)

Was ist die MEXIKO-PLATTFORM ÖSTERREICH? Der Verein »Mexiko-Plattform Österreich« entstand aus dem 1995 gegründeten Mexiko-Komitee. Ziel ist die Unterstützung des mexikanischen Volkes im Widerstand gegen die neoliberale Weltordnung sowie im Kampf für die Einforderung ihrer Menschenrechte. Unsere Arbeit besteht aus: Information über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe des Widerstands in Mexiko Direkte Solidarität mit betroffenen indigenen Gemeinden und Personen Einschulung und Entsendung von MenschenrechtsbeobachterInnen und Unterstützung zukunftsweisender Projekte sowie Einladung mexikanischer Gäste (VertreterInnen von Basis- und Menschenrechtsorganisationen)

Was ist das SOLIDARITÄTSKOMITEE MEXIKO SALZBURG? Das Solidaritätskomitee Mexiko Salzburg versteht sich als Teil der Mexiko-Plattform. Unsere Themen ergeben sich aus aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen, in erster Linie in Mexiko und in Österreich. Unsere derzeitigen Arbeitsschwerpunkte sehen wir im Aufbau der Menschenrechtsbeobachtung im Bundesstaat Guerrero und in einer internationalen Öffentlichkeitsarbeit für politische Gefangene.

Bitte schreibt uns auch, wenn ihr grundsätzlich interessiert seid, aber an diesen Tagen keine Zeit habt. Für weitere Fragen, könnt ihr gerne um einen Anruf ersuchen.

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