Südmexiko-Solinewsletter Juli 2010

Direkte Solidarität Chiapas vom 18.07.2010

 

ATENCO: Alle 12 politischen Gefangenen freigelassen

Endlich: Der höchste mexikanische Gerichtshof verfügte am 30. Juni die sofortige Freilassung der 12 Angehörigen der Volksfront zur Verteidigung des Landes (FPDT), die sich seit Mai 2006 in Haft befanden. Auch die drei in den Hochsicherheitsknästen inhaftierten ?Anführer?kamen frei, wobei zwei Haftbefehle gegen sie weiter hängig sein sollen. Die Freilassung ist auch Resultat einer breit geführten Kampagne. Mehrere Artikel und Links auf Kampagnenseite:

Alle 12 politischen Gefangene von Atenco freigelassen

https://chiapas.ch/?artikel_ID=1027&start=0&j=10

CHIAPAS: Zusammenstoß zwischen Zapatisten und Regierungsanhängern in El Pozo

Am 21. Juni gab es einen Zusammenstoß zwischen Regierungsanhängern und Zapatisten in der Gemeinde El Pozo, im Hochland von Chiapas, bei dem eine Person ums Leben kam. Laut dem entsprechenden Kommuniqué des Rates der Guten Regierung von Oventic waren der Konfrontation Drohungen der PRI- und PRD-Anhänger vorausgegangen, die Zapatisten vom Strom- und Wasseranschluss auszuschließen. Nach Angaben der autonomen Autoritäten hatten sich die Regierungsanhänger mit Macheten und Steinen bewaffnet, um den Zapatisten den Strom abzustellen, woraufhin diese genötigt waren, sich zu verteidigen. Bei der Auseinandersetzung gab es mehrere Verletzte auf beiden Seiten, einer der Angreifer starb. Mehrere Zapatisten wurden verhaftet; zwei befinden sich derzeit noch im Gefängnis in der Nähe von San Cristóbal de Las Casas. Ähnlich wie bei der Konfrontation in Bolom Ajaw bei Agua Azul im Februar dieses Jahres wurden in der Berichterstattung der Medien zunächst die Zapatisten für den Zusammenstoß verantwortlich gemacht, was mittlerweile eine bedauernswerte Konstante bei Vorfällen dieser Art darstellt.

CHIAPAS: Alberto Patishtán zehn Jahre in Haft, sechs Monate an ein Spitalbett gefesselt

Seit über 10 Jahren sitzt nun der indigene Lehrer Alberto Patishtán in Chiapas in Haft. Er wurde aufgrund einer falschen Zeugenaussage des Polizistenmordes bezichtigt und zu 60 Jahren Gefängnis verurteilt. Seit Februar war der Mitgründer der Gefangenenorganisation ?La Voz del Amate?im Spital, wo er wegen des Verlusts der Sehkraft behandelt werden sollte. Die medizinische Versorgung war allerdings minim, dafür war er ständig ans Bett gefesselt. Er forderte eine Verlegung zurück ins Gefängnis von San Cristobal, was ihm am 10. Juli endlich gewährt wurde. Die Kampagne ?Zuerst unsere Gefangenen? fordert seine Freilassung sowie diejenige von insgesamt 24 Gefangenen der ?Anderen Kampagne? in verschiedenen Bundesstaaten.

Ein kurzes Radiointerview mit Alberto Patishtán:

http://www.chiapas.indymedia.org/article_175774

Alberto Patishtán lleva confinado y esposado seis meses en un hospital público

https://www.jornada.com.mx/2010/07/09/index.php?section=politica&article=018n1pol

Pide libertad para 24 prisioneros la Campaña Primero Nuestros Presos

https://www.jornada.com.mx/2010/07/05/index.php?section=politica&article=018n2pol

CHIAPAS: Europäische Solidaritätsbrigade berichtet

Im Juli 10 bereiste eine Solidaritätsbrigade die zapatistischen Gebiete und berichtet in kurzen, prägnanten Bulletins über die Fortschritte in der indigenen Autonomie und die aktuellen Konfliktlinien.

Spanisch:

http://www.europazapatista.org/NOTICIAS-DESTACADAS-Brigada.html

OAXACA: PRI muss Gouverneurssitz räumen

Die Oppositionsallianz aus gemässigt linken Parteien zusammen mit der rechten PAN verdrängte am 4. Juli die PRI aus der Exekutive und hat auch die Mehrheit im Parlament erreicht. Zwei Artikel zur Skepsis der sozialen Bewegungen gegenüber einer tatsächlichen Veränderung der Machtverhältnisse sowie zur nicht bearbeiteten jüngeren Vergangenheit:

Skepsis nach Machtwechsel in Oaxaca

http://amerika21.de/nachrichten/2010/07/3308/oaxaca-pri-wahlen

Oaxaca mottet noch immer

http://www.nzz.ch/nachrichten/international/oaxaca_mottet_noch_immer_1.6281176.html

GUERRERO: Einheitsfront gegen Kriminalisierung sozialer Bewegungen

In Chilpancingo haben sich 17 soziale Organisationen von Guerrero getroffen, um eine Einheitsfront gegen die Repression zu gründen. Eine erste Aktion wird ein Solidaritätshungerstreik sein mit der Elektrikergewerkschaft SME. GewerkschafterInnen des SME befinden sich teilweise seit Mai im Hungerstreik, der längste Hungerstreikende schon über 80 Tage.

Crean organizaciones un frente único contra la represión oficial

http://www.lajornadaguerrero.com.mx/2010/07/18/index.php?section=sociedad&article=005n1soc

MEXIKO: Die Mafia frisst ihre Väter

Der Chef der Regierungspartei PAN wird entführt, ein Folter-General niedergeschossen. Schuld sei die Guerilla. Doch alles deutet daraufhin, dass es sich um eine Abrechnung im kriminell-politischen Milieu handelt...

Die Mafia frisst ihre Väter

http://womblog.de/2010/07/16/die-mafia-frisst-ihre-vter/

SCHWEIZ: Fiesta und Artikel 15 Jahre Direkte Solidarität ? 10 Jahre Café RebelDia

Das Fest am 4. Juli im Fussballstadion von Winterthur war gut besucht, die Filme und die Veranstaltung fanden grosses Interesse. Das Wiedersehen mit vielen Leuten aus den 15 Jahren gemeinsamer Geschichte hat uns sehr gefreut. Herzlichen Dank nochmals für Euer zahlreiches Erscheinen. Ein Artikel zur Geschichte der Direkten Solidarität und des Café RebelDia erschien auf swissinfo (spanisch):

15 años de solidaridad suiza con Chiapas

http://www.swissinfo.ch/spa/sociedad/15_anos_de_solidaridad_suiza_con_Chiapas.html?cid=15348158

VERANSTALTUNG: Sommerfest Bambus Regensdorf 29. August

Der Café RebelDia-Wiederverkäuferladen Bambus und dessen FAIRein laden zum Sommerfest ein, am 29. August ab 14 Uhr, mit Konzert ab 16 Uhr. Ein Sonntagsausflug nach Regensdorf (Watterstr. 126) lohnt sich! Eintritt frei, Kollekte für den Bambus.

VERANSTALTUNGEN VORSCHAU:

Rundreise von Anne Huffschmid mit ihrem neuen Buch ?Mexiko ? Das Land und die Freiheit? auf Lesetournee in der Schweiz. Die Tour organisiert der Rotpunkt-Verlag mit verschiedenen Partnerorganisationen zwischen dem 13. Und 16. September 2010 Winterthur, Luzern, St. Gallen und Bern. Daten unter:

http://www.rotpunktverlag.ch/cgibib/germinal_shop.exe/showtemplate?page=rotpunkt_event.html&caller=rotpunkt


Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich

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Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko.
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Quelle: https://chiapas.ch/


 

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