PM 5: Europäische Brigade in Solidarität mit den Zapatistas in Chiapas, Mexiko

Pressemitteilung Nr. 5

Gruppe B.A.S.T.A. vom 15.07.2010
übersetzt von: Gruppe B.A.S.T.A.

 

Besuch in Agua Clara, Caracol IV »Wirbelwind unseres Wortes«

Am fünften Tag kam die Brigade zur Badeanlage El Salvador, die zur Gemeinde Agua Clara gehört. Sie wurde sehr freundlich empfangen, in einer idyllischen Landschaft, die am Ufer des Flusses Xumul Ha liegt. Dieser Ort existiert dank der Verpflichtungen, die die Zapatistas zur Erhaltung der Umwelt eingehen.

Das gesamte Territorium, das die Gemeinde Agua Clara umringt, wurde im Zuge des Aufstands von 1994 besetzt [Anm. d. Üb.: Die Zapatistas verwenden den Begriff »recuperar« − sich wieder aneignen − in ihren Augen standen die Ländereien den Indígenas zu und nicht den Großgrundbesitzern]. Die Strategie der Aufstandsbekämpfung der schlechten Regierung provozierte die Spaltung des Dorfes. Derzeit gibt es Personen, die die PRI und die Organisation zur Verteidigung der indigenen und bäuerlichen Rechte (OPDDIC) unterstützen, welche wie eine Waffe ist, die die schlechte Regierung benutzt, um Konfrontationen innerhalb der Gemeinden zu provozieren. Ihr paramilitärischer Charakter hat sich in der Vielzahl der Aggressionen und ihrer Dimension gezeigt, die sie dort erleiden, seitdem die Organisation an den Ort gekommen ist. (Siehe hierzu die Bekanntmachungen des Rates der Guten Regierung über die erlebten Aggressionen).

Sie erzählen, dass die schlechte Regierung ihre Leute schickt, um zu morden und zu vertreiben. Sie bedrohen sie, sie nehmen sie fest und inhaftieren sie, indem sie ihnen Delikte unterschieben, die sie nicht begangen haben. Zudem kommen zivile Agenten der Polizei an den Ort, um zu spionieren.

Um nach Agua Clara zu gelangen, müssen zwei Kassenhäuser passiert werden. Das erste gehört zur OPDDIC. Es ist das Ziel dieser Organisation, sich der Ländereien zu bemächtigen, um sie zu privatisieren und zu verkaufen. Das zweite Zahlhaus ist von den Zapatistas, die sich vor einiger Zeit dieses Land und die Arbeit im dortigen Hotel zurückgeholt haben. Menschen unterschiedlicher Herkunft kommen, um sie zu besuchen.

Damit sie von diesem Ort fernbleiben, und um ferner das Doppelte des Eintrittspreises zu kassieren, versucht die OPDDIC in einigen Fällen, die Leute zu »erschrecken«, dass die Zapatistas »Diebe und Betrüger« seien.

Vorher war die Badeanlage ein Restaurant, das zu einer Bar umgewandelt wurde, in der alkoholische Getränke verkauft wurden. Die Zapatistas sind zurückgekehrt und haben sich den Ort erneut angeeignet, um sich um die Natur zu kümmern und einen Ort für alle zu schaffen. Um den Ort zu schützen und Instand zu halten, organisieren sie sich kollektiv in einem Rotationsprinzip. Sie erzählen der Brigade, dass einige von sehr weit entfernten Regionen kommen, aber sie werden nicht müde: »Jetzt wo wir einmal hier sind, werden wir den Ort nie mehr verlassen«.

Sie betonen, dass das Land nicht verkauft wird, sondern für die jenigen ist, die es bearbeiten, und dies ist ihre Form des Widerstandes gegen die Privatisierungsprojekte der Regierung, die mit dem Vorwand argumentiert, sie wolle das Naturreservates schützen. Die Zapatistas bearbeiten das Land nicht, um Geschäfte zu machen oder damit sich wenige Personen bereichern. Sie bekräftigen, dass sie kein Geld benötigen, dass das, was sie wollen, arbeiten ist. Kollektiv das Land zu bearbeiten, auf es aufzupassen, damit ihre Kinder und die kommenden Generationen ebenfalls darüber verfügen können. »Wir schämen uns nicht, denn wir rauben nicht, sondern wir bearbeiten das Land. Wir werden den Kampf niemals aufgeben«. Die Arbeit, die sie machen, ist hart, aber auch so zeigen sie das Gesicht des Widerstandes und der Würde.

 

Quelle: https://www.gruppe-basta.de/


 

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