Fachtagung: Die neue Landnahme in Afrika, Asien und Lateinamerika

Tagung des FDCL am 18. November 2010 in Berlin

FDCL vom 08.11.2010

 

Fachtagung: Die neue Landnahme in Afrika, Asien und Lateinamerika
Einladung zur Entwicklungspolitischen Fachtagung in Berlin
Die neue Landnahme in Afrika, Asien und Lateinamerika

Zeit: Donnerstag, 18. November 2010, 13:00 bis 21:00 Uhr
Ort: Im Kirchsaal des Hotels Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstr. 30, 10117 Berlin

Tagungsprogramm:
http://fdcl-berlin.de/fileadmin/landnahme/Tagungsprogramm_Landgrab_18112010_DE.pdf

Mit: Abdallah Ramadhani Mkindi (Tansania), Judith Maldonado Mojica und Gilma Rosa Tellez Carrascal (Kolumbien), Fatima N. Burnad (Indien), Thomas Fritz (FDCL), Roman Herre (FIAN Deutschland), Michael Windfuhr (Brot für die Welt), Ralf Leonhard (FIAN Österreich; Freier Journalist), Dr. Thomas Koch (DEG), Vera Koeppen (GTZ), Sophie Ratzke (BMELV).

Eine Veranstaltung von Brot für die Welt und des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika, FDCL e.V.

Teilnahme frei. Anmeldung unter: info (AT) fdcl PUNKT org   . per Telefon 030/ 693 40 29 oder Fax 6926590

Die Jagd privater und staatlicher Investoren nach Agrarland im globalen Süden nimmt rasant zu. Angetrieben wird sie nicht nur durch die Nahrungsmittelkrise, den Klimawandel und die steigende Nachfrage nach Agrarrohstoffen, sondern auch durch die Weltwirtschaftskrise. Der von Finanzinvestoren erwartete Umschlag von der Deflation in die Inflation stimuliert die Entwicklung unzähliger Agrarfonds. Fruchtbarer Boden gilt bei Anlegern als eine sichere und inflationsbeständige Vermögensklasse. Laut Weltbank sind die attraktivsten Zielländer dabei jene mit hoher Landverfügbarkeit, geringer Mechanisierung und defizitärer Bodenregulierung. Investitionen finden demnach bevorzugt dort statt, wo traditionelle LandnutzerInnen leicht verdrängt werden können, großflächige Monokulturen möglich sind und der Maschineneinsatz kurzfristige Produktivitätsgewinne verspricht.

Die "neue Landnahme" birgt daher ganz erhebliche ökologische und soziale Risiken in den Anbauländern. Während das industrielle Produktionsmodell die Bodenfruchtbarkeit, Wasserqualität und Biodiversität beeinträchtigt, droht KleinbäuerInnen, Indigenen und Hirten mit unsicheren Nutzungsrechten die beschleunigte Vertreibung. Hinzu kommt die Gefahr interner Versorgungsengpässe auf den Lebensmittelmärkten, wenn wachsende Flächenanteile der Exportproduktion anheimfallen.

Zwar haben internationale Entwicklungsorganisationen die Risiken für Umwelt und Ernährungssicherheit erkannt, ihre vornehmliche Antwort aber — freiwillige Richtlinien und Prinzipien für "verantwortungsvolle" Agrarinvestitionen — kann nicht zufriedenstellen. Ein effektiver Schutz natürlicher Ressourcen und traditioneller Landrechte erfordert weit durchgreifendere Maßnahmen sowohl in den Herkunfts- als auch in den Zielländern der Agrarinvestitionen. Doch diesbezügliche Vorschläge aus der Zivilgesellschaft bleiben bisher weitgehend ungehört. Vor allem die Stimme der Betroffenen im Süden müsste ein weit höheres Gewicht erhalten: Für sie ist die Eindämmung des "Land Grabbing" von existenzieller Bedeutung.

Die Fachtagung richtet sich sowohl an die breite Öffentlichkeit als auch an die entwicklungspolitische (Fach)Öffentlichkeit.

Programa en español:
http://fdcl-berlin.de/fileadmin/landnahme/Tagungsprogramm_Landgrab_18112010_ES.pdf

Program in english:
http://fdcl-berlin.de/fileadmin/landnahme/Tagungsprogramm_Landgrab_18112010_EN.pdf

Brot für die Welt / FDCL
Die Fachtagung wird gefördert von: InWent, aus Mitteln des BMZ, der Europäischen Union, Stiftung umverteilen! und dem katholischen Fond


FDCL - Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
phone: +49 (0)30 6934029
e-mail: info (AT) fdcl PUNKT org  
internet: www.fdcl-berlin.de oder www.fdcl.org

Gneisenaustr. 2a · Im Mehringhof · D-10 961 Berlin
Vereinsregister-Nr. 5010 Nz · Amtsgericht Charlottenburg
1. Vorsitzende Petra Schlagenhauf

 

Quelle: http://land-grabbing.de/


 

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