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Mexico - Buchvorstellung - »Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen«

FDCL vom 13.11.2010

 

»Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen«
Buchvorstellung/Diskussionsveranstaltung in Berlin

Freitag, 17. Dezember 2010, 19:00 Uhr
Blauer Salon im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (Hinterhof, Aufgang 3, 1. Stock (über dem Mehringhof-Theater), U-Bahnhof Mehringdamm (U7/U6)

»Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen«Raina Zimmering bezeichnet die Zapatisten als die großen Mythenzerstörer und gleichzeitig als die großen Synkretisten unserer Zeit. Die Autorin ist der Meinung, dass die Zapatisten als erste größere Bewegung gegen das neoliberale Mainstream, als Erfinder neuer Widerstandsformen (z.B. internationale zivile Menschenrechtsbeobachtung) und als Konstrukteure einer basisdemokratischen alternativen Gesellschaft in Form von indigenen Autonomien ein neues Paradigma für emanzipatorische Bewegungen und antineoliberalen und antikapitalistischen Protest gesetzt haben.

Und gerade jetzt, da die Zapatisten in Mexiko großen Schwierigkeiten ausgesetzt sind und ihre Wahrnehmung in der ganzen Welt nachlässt, hält die Autorin ein Buch über diese Bewegung für besonders wichtig. Soziale Bewegungen in ganz Lateinamerika, wie z.B. die Piqueteros in Argentinien oder indigene Bewegungen in Bolivien und Ekuador, wenden zapatistische Methoden an. Die Sozialforen in der ganzen Welt machten sich zapatistische Prinzipien und Normen zu Eigen. Auf zapatistischer Grundlage entstand eine neue Widerstandskultur.

Seit über 15 Jahren hat die Autorin, Historikerin und Politikwissenschaftlerin, die aufständische indigene Bewegung der Zapatisten in Mexiko aus der Perspektive der kritischen Transformations- und Widerstandsforschung analysiert und gleichzeitig den Gegenstand ihrer wissenschaftlichen Forschung als Aktivistin in verschiedenen Menschenrechtsorganisationen in praktischen Zusammenhängen vor Ort kennen gelernt. Das vorliegende Buch besteht aus einer Sammlung von überwiegend wissenschaftlichen Artikeln und einigen Erlebnisberichten über und Interviews mit den Zapatisten.

»Zapatismus. Ein neues Paradigma emanzipatorischer Bewegungen«, Raina Zimmering, 2010 - 300 Seiten; ISBN: 978-3-89691-867-3; Erschienen: Oktober 2010


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Liebe Freundinnen und Freunde,

bitte nehmt Euch 2 Minuten Zeit und beteiligt Euch an einer Aktion, die gegen eine deutsche Beteiligung an einem zivil-militärischen Projekt in der kolumbianischen Region La Macarena protestiert.

Bei seiner Südamerikareise im November hat Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel der kolumbianischen Regierung zugesagt, ihren Plan zur vollständigen Sicherung des Macarena-Gebiets („Plan de Consolidación Integral de La Macarena« PCIM) mit einer halben Million Euro zu unterstützen. Dort will Niebels Ministerium BMZ zivile Projekte wie Raum- und Umweltordnungspläne in der kolumbianischen Krisenregion La Macarena fördern und die Mitspracherechte der ansässigen Landbevölkerung stärken.

Was der Name des PCIM-Projekts allerdings nicht auf den ersten Blick offenbart: Es wird vom kolumbianischen Militär dominiert und soll in erster Linie die Aufstände im Land bekämpfen. Das Ergebnis dieser bereits seit Jahrzehnten betriebenen Politik sind mehr als vier Millionen im eigenen Land vertriebene Menschen und unzählige Tote.

Sollte die deutsche Entwicklungshilfe diesen Plan unterstützen, würde sie ihre Neutralität verlieren. Ihr Kernziel, nämlich die Armut zu lindern und den Frieden zu fördern, wäre damit in Frage gestellt. Eine Prüfungskommission deutscher Nicht-Regierungsorganisationen hatte dem BMZ und Minister Niebel vor seiner Ankunft in Kolumbien einen entsprechenden Bericht http://tdh.de/content/meldungen/Kommissionsbericht_Macarena.pdf zukommen lassen. Dort rät die Kommission von einer Förderung der kolumbianischen Sicherheitspolitik zum jetzigen Zeitpunkt dringend ab, da das kolumbianische Militär das humanitäre Völkerrecht nicht respektiere und die zivilen Strukturen in der Region durch die Unterstützung geschwächt statt gestärkt würden.

Die deutsche Entwicklungspolitik darf auf keinen Fall die kolumbianischen »Sicherheitspolitik« unterstützen. Bitte beteiligen Sie sich an unserer Protestaktion.

http://www.regenwald.org/mailalert/651/kolumbien-keine-entwicklungshilfe-fur-militar-einsatze


kolko e.V. - Menschenrechte für Kolumbien
kolko e.V. - derechos humanos por Colombia
Greifswalderstr. 4
D - 10405 Berlin


Das FDCL wünscht allen schöne Feiertage!

FDCL - Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
phone: +49 (0)30 6934029
e-mail: info (AT) fdcl PUNKT org  
internet: www.fdcl-berlin.de oder www.fdcl.org

Gneisenaustr.2a · Im Mehringhof · D-10 961 Berlin
Vereinsregister-Nr. 5010 Nz · Amtsgericht Charlottenburg
1. Vorsitzende Petra Schlagenhauf

 

Quelle: http://www.fdcl.org


 

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