Thyssen Krupp / WikiLeaks / Argentinien / Neue Publikation / Doku zur Fachtagung

FDCL vom 21.01.2011

 

PROGRAMMÄNDERUNG:
Die Veranstaltung am 5. Februar 2010, »Die zweite Befreiung Lateinamerikas« fällt aus!


ThyssenKrupp ist Umweltverschmutzer und U-Boot-Lieferant
Kritische Aktionäre, KoBra und FDCL fordern Entschädigung für Fischer in Brasilien - Gemeinsame Presseerklärung

StahlwerkBerlin/Köln — Der Stahl- und Rüstungskonzern ThyssenKrupp wird bei der Hauptversammlung am 21. Januar in Bochum mit vielen Problemen konfrontiert: der gesunkenen Kreditwürdigkeit, dem unrühmlichen Abgang seines Finanzchefs, dem Stahlwerk in Brasilien und fragwürdigen U-Boot-Geschäften.

Wegen wiederholter Umweltverstöße durch das erst 2010 in Betrieb genommene Stahlwerk bei Rio de Janeiro ist ThyssenKrupp Companhia Siderúrgica do Atlântico (TKCSA) zu einer Geldbuße von 1,26 Millionen Euro und zu Kompensationszahlungen in Höhe von 6,3 Millionen Euro verurteilt worden. »Es droht sogar die Schließung des 5,2 Milliarden Euro teuren Werks, wenn es nach einer Umweltprüfung keine Betriebserlaubnis erhält«, sagte Christian Russau vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika und Vorstandsmitglied von KoBra — Kooperation Brasilien.

»ThyssenKrupp muss außerdem sagen, wie es mit den Entschädigungsforderungen Tausender von Fischern umgeht, denen durch den Bau des Stahlwerks an der Bucht von Sepetiba die Existenzgrundlage entzogen wurde«, verlangte Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. Der Dachverband fordert in seinem Gegenantrag den Vorstand von ThyssenKrupp auf, höhere Rücklagen für die Entschädigung der Fischer, die Reinigung der Bucht und den nachträglichen Einbau von Filteranlagen im Stahlwerk zu bilden.

In den letzten Jahren hat ThyssenKrupp seine Stellung als internationaler Marktführer beim Export konventioneller Unterseeboote ausgebaut. »Kritisch ist dabei zu sehen, dass der Konzern dabei wiederholt von regionalen Rivalitäten und Konflikten profitiert wie zum Beispiel zwischen Indien und Pakistan oder der Türkei und Griechenland«, erklärte Dorothea Kerschgens vom Vorstand des Dachverbands. »Ein Waffengeschäft in Milliardenhöhe mit einem Land, das gerade erst nur mit IWF-Finanzhilfen vor dem Staatsbankrott gerettet werden konnte, ist äußerst fragwürdig«

Äußerst befremdet zeigte sich Dufner von der Handhabung von Personalfragen im ThyssenKrupp-Management. »Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender bei ThyssenKrupp und bei Siemens, ist durch die Bestellung des früheren Siemens-Vorstands Heinrich Hiesinger zum Nachfolger von ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz verantwortlich für den Abgang des angesehenen Finanzvorstands Alan Hippe« Hippe hatte in Megainvestments wie dem Stahlwerk Brasilien eine Gefahr für den freien Cashflow des Unternehmens gesehen. »Nun müssen Herr Cromme und Herr Hiesinger den Aktionärinnen und Aktionären erklären, wie sie das schlechte Rating verbessern und die drohende Verschuldung des Konzerns verhindern wollen«, forderte Dufner.

Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
Kooperation Brasilien — KoBra
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL)
Pressemitteilung Nr. 1/2011 - Köln, 20. Januar 2011


WikiLeaks und Lateinamerika
Abendveranstaltung
25. Januar 2011, 19:00 Uhr
Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)

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Mit: Harald Neuber

WikiLeaksCablegate, die jüngste Veröffentlichung von WikiLeaks, hat inzwischen auch in Lateinamerika erste konkrete Reaktionen hervorgerufen. Nach und nach sollen insgesamt 250.000 diplomatische Depeschen veröffentlicht werden. Schon unter den bislang zur Verfügung stehenden Dokumenten finden sich neue Erkenntnisse zum aktuellen und historischen Charakter der Washingtoner Lateinamerika-Politik.

Eine Veranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V.

Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

Teilnahme frei. Anmeldung unter: global (AT) bildungswerk-boell PUNKT de  


Frente Popular Darío Santillán aus Argentinien
Soli-Abendveranstaltung
Montag, 7. Februar 2011, 19:00 Uhr
Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)

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Die Frente Popular Darío Santillán aus Argentinien ist im Januar und Februar 2011 auf einer Tour durch einige europäische Länder. Am 7. Februar besuchen Sie uns in Berlin.

Die Veranstaltung ist als Vernetzungstreffen gedacht und richtet sich an interessierte Soligruppen, die zu den Themen Gender-, Jugend-, Umwelt- und alternative Projekte arbeiten, bzw. zu solidarischer Ökonomie, Kultur und Kommunikation.

Bei der Veranstaltung wird es Gelegenheit geben, sich gemeinsam zur aktuellen Situation in Argentinien auszutauschen und die Chancen für eine zukünftige Zusammenarbeit zu sondieren. Die Frente Popular Darío Santillán ist eine sozio-politische Gruppe, die in ganz Argentinien arbeitet und unter deren Dach sich unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen Themenschwerpunkte treffen.

Weitere Informationen zum Frente Popular Dario Santillán auf www.frentedariosantillan.org


Das große Bauernlegen − Agrarinvestitionen und der Run auf’s Land
Neue Veröffentlichung des FDCL, Berlin, Dezember 2010
Autor: Thomas Fritz

Download: http://fdcl-berlin.de/publikationen/fdcl-veroeffentlichungen/publikation-das-grosse-bauernlegen-agrarinvestitionen-und-der-run-aufs-land/

Das große Bauernlegen Die Jagd nach Agrarland in Afrika, Asien und Lateinamerika hält unvermindert an. Doch sind die zunehmenden Landgeschäfte nur ein Element eines umfassenderen Strukturwandels der Landwirtschaft des Südens nach dem Vorbild Europas oder Nordamerikas. Die kritische Frage aber ist, ob Entwicklungsländer einen solchen Strukturwandel, der in den Industriestaaten zu einer massiven Freisetzung der Bauernschaft führte, überhaupt verkraften können.

Die neue Publikation des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika (FDCL) setzt sich mit den Risiken der aktuellen Welle von Agrarinvestitionen auseinander. Sie schildert zunächst den verbreiteten Agro-Pessimismus, der zu der langjährigen Vernachlässigung der Landwirtschaft des Südens führte und nun einem regelrechten Agro-Boom zu weichen scheint. Ferner analysiert sie die Rolle wesentlicher Akteure des Land Grabbings (Regierungen, Unternehmen und Entwicklungsbanken) und wirft exemplarisch einen Blick in die Fonds der Deutsche Bank-Investmentgesellschaft DWS, die von zahlreichen aggressiven Landkäufern Aktien erworben haben. Nach einer Zusammenfassung der Defizite der kommerziellen Agrarinvestitionen kontrastiert sie abschließend die unzureichenden Maßnahmen der offiziellen Entwicklungspolitik mit einer alternativen Agenda, um Flächenkonkurrenz, Vertreibungen und ländlicher Armut Einhalt zu gebieten.


Dokumentation der Fachtagung
»Die Neue Landnahme in Asien, Afrika und Lateinamerika« vom 18. November 2010

Tagung Neue Landnahme
Die Dokumentation enthält Vorträge und Audiobeiträge zu den teils kontroversen Diskussionen und den Fallbeispielen aus Tansania, Kolumbien und Indien.

http://land-grabbing.de/veranstaltungshinweise/fachtagung-die-neue-landnahme-in-afrika-asien-und-lateinamerika/dokumentation-der-fachtagung/


FDCL - Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
phone: +49 (0)30 6934029
e-mail: info (AT) fdcl PUNKT org  
internet: www.fdcl-berlin.de oder www.fdcl.org

Gneisenaustr.2a · Im Mehringhof · D-10 961 Berlin
Vereinsregister-Nr. 5010 Nz · Amtsgericht Charlottenburg
1. Vorsitzende Petra Schlagenhauf

Hinweis: chiapas.eu garantiert nicht für die Richtigkeit der Karten.


 

Quelle: http://www.fdcl.org


 

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