FDCL Newsletter: Argentinien / Mexiko / Peru / die neue LN
Neue Publikation / Doku zur Fachtagung
FDCL vom 04.02.2010 | |
Wir trauern um unseren Compañero Raul Arroyave
Am 26. Januar 2011 starb Raul Arroyave Arango in Bogota an einem Herzinfarkt. Raul war Gewerkschafter und Leiter der Abteilung Internationales des Gewerkschaftsdachverbandes CUT. Im letzten Jahr war er mehrfach in Europa, unter anderem auch in Berlin im FDCL, um sich gegen das anstehende Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kolumbien auszusprechen. Unten ein bislang unveröffentlichtes Video von unserer Partnerorganisation TNI in Amsterdam, in dem Raul auf die Gefahren des Freihandelsabkommens hinweist, den Missbrauch der internationalen Konzerne anprangert und zum geschlossenen Widerstand gegen dieses Abkommen aufruft.
FDCL Newsletter: Aktuelles − Veranstaltungen
!! ACHTUNG PROGRAMMÄNDERUNG !!
Die Veranstaltung am 5. Februar 2010, »Die zweite Befreiung Lateinamerikas« fällt aus!
Frente Popular Darío Santillán aus Argentinien
Soli-Abendveranstaltung
Montag, 7. Februar 2011, 19:00 Uhr
Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)
Lageplan − Übersicht
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Die Frente Popular Darío Santillán aus Argentinien ist im Januar und Februar 2011 auf einer Tour durch einige europäische Länder. Am 7. Februar besuchen Sie uns in Berlin.
Die Veranstaltung ist als Vernetzungstreffen gedacht und richtet sich an interessierte Soligruppen, die zu den Themen Gender-, Jugend-, Umwelt- und alternative Projekte arbeiten, bzw. zu solidarischer Ökonomie, Kultur und Kommunikation.
Bei der Veranstaltung wird es Gelegenheit geben, sich gemeinsam zur aktuellen Situation in Argentinien auszutauschen und die Chancen für eine zukünftige Zusammenarbeit zu sondieren. Die Frente Popular Darío Santillán ist eine sozio-politische Gruppe, die in ganz Argentinien arbeitet und unter deren Dach sich unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen Themenschwerpunkte treffen.
Weitere Informationen zur Frente Popular Dario Santillán auf www.frentedariosantillan.org
Die Veranstaltung wird übersetzt.
in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung
mit freundlicher Unterstützung von lingua•trans•fair, Netzwerk für Kommunikation
Auf der Suche nach dem kleineren Übel oder: Wohin des Wegs, Peru?
Über Peru vor den Wahlen im April, die Schwäche linker Kräfte im Land und anstehende Herausforderungen
Abendveranstaltung
Dienstag, 15. Februar 2011, 19 Uhr
Ort: Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin (U6 Mehringdamm)
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Mit: Marco Arana, Priester, Menschenrechts- und Umweltaktivist aus dem nordperuanischen Cajamarca.
Dort unterstützt er mit weiteren AktivistInnen seit zwei Jahrzehnten Kleinbauern in ihren Konflikten gegen die größte Goldmine Lateinamerikas (deren Sicherheitsfirma Aktivisten wie Arana auch schon ausspionieren und 24/7 überwachen liess). Anfang 2010 wurde Marco Arana seitens der Katholische Kirche in Peru die Ausübung des Priesteramtes untersagt. Einer der Gründe: sein politisches Engagement. 2009 war Marco Arana Mitgründer der linken politischen Bewegung Tierra y Libertad, die er weiter aufbauen will. Marco Arana ist Träger des internationalen Aachener Friedenspreises 2010.
Im Oktober des letzten Jahres wurde Susanna Villaran (Fuerza Social) zur Bürgermeisterin von Lima gewählt. Euphorisch wurde schon von einer neugewonnenen linken Stärke gesprochen, die sich auch auf die nationale Eben übertragen liesse. Drei Monate später ist davon erst einmal nichts mehr übrig. Im Dezember scheiterte die letzte Möglichkeit einer linken Wahlallianz. Linksnationalist Ollanta Humala liegt drei Monate vor den Präsidentschaftswahlen in den Umfragen abgeschlagen auf dem vierten Rang. An der Spitze stehen rechtskonservative und Big Business freundliche Kräfte der Vergangenheit: Ex-Präsident Toledo, Keiko Fujimori (Tochter des korrupten Ex-Präsidenten Fujimori) und Luis Casteñeda (Ex-Bürgermeister von Lima, der Korruption nicht gerade unverdächtig).
Kurz vor dem Ende der zweiten Amtszeit von Präsident Alan Garcia ist Peru dieses Mal glücklicherweise weder bankrott noch kreditunwürdig noch hochinflationär. Zumindest die makroökonomischen Zahlen stimmen: die Devisenreserven sind dank Rohstoffexporten über die Jahre auf Rekordhöhe, sogar die Armut habe signifikant abgenommen, sagen staatliche Stellen. Auf der anderen Seite ist das Land jedoch geprägt von massiven sozialen Konflikten infolge von Rohstoffprojekten und Landerschließung, der Kriminalisierung sozialer Bewegungen, fortgeführter Entrechtung der indigenen und bäuerlichen Bevölkerung und nicht enden wollender Korruption. Während Sektoren wie Bildung und Gesundheit chronisch unterfinanziert sind, öffnet die Regierung ausländischen Investoren nur zu gern die Tore, um in oftmals Land nehmende Infrastrukturprojekte investieren zu können.
Mit unserem Gast Marco Arana wollen wir mehr herausfinden über die aktuelle Situation in Peru, das ein Schwerpunktland der bundesdeutschen Entwicklungszusammenarbeit ist. Zugleich findet es im deutschen Medienmainstream meist nur Beachtung, wenn es um exotische Tierarten, mythische Fettmörder oder TouristInnen geht, die wegen zu viel Regen in Cuzco auf dem Trockenen sitzen.
Wo steht das Anden- und Amazonasland nach der zweiten Präsidentschaft von Alan Garcia (2006-2010) — wirtschaftlich und sozial, welche Themen bewegen die Menschen und werden wahlentscheidend sein? Welche Bedeutung haben Umwelt-, Menschen- und indigene Rechte? Wie ist die Situation linker Bewegungen und Parteien, und welche Rolle werden sie in den kommenden Jahren auf verschiedenen Ebenen spielen können? und sicher weitere Fragen werden uns beschäftigen.
Vortrag und Diskussion werden konsekutiv Spanisch-Deutsch übersetzt!
Eine Veranstaltung des Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile Lateinamerika FDCL e.V. Diese Veranstaltung wird realisiert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Die neue LN ist da!
LN 440 // Februar 2011 − erscheint am Freitag den 04. Februar
Sonderteil zur 61. Berlinale — 10. bis 20. Februar 2011
Aktuelle Berichte aus:
Bolivien // Fünf Jahre »Regierung der sozialen Bewegungen«
Bolivien // Der Streit um die Anpassung des Rohölpreises an den Weltmarkt
Peru // Wachstumsrausch im Wahljahr
Honduras // Zwei Interviews über Möglichkeiten der Transformation
Kuba // Die Wirtschaft liberalisiert, aber nicht kapitalistisch
Venezuela // Die Opposition sieht sich benachteiligt, ist selbst aber ideenlos
Nicaragua // Costa Rica Streit vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag um den Grenzfluss San Juan
Guatemala // Die Regierung setzt das Militär gegen Drogenkartelle ein
Haiti // Die permanente Krise — Wiederaufbau und politische Stabilisierung kommen kaum voran
El Salvador // Die Direktorin des staatlichen Frauenentwicklungsinstituts wurde abgesetzt
Land & Freiheit // Der Landkonflikt in der honduranischen Provinz Bajo Aguán eskaliert zunehmend. Polizei und Paramilitärs gehen gegen Bäuerinnen und Bauern vor
Nachruf // Samuel Ruiz García, Bischof von San Cristóbal, verstarb Ende Januar
Nachruf // Zum Tod des deutsch-jamaikanischen Schriftstellers Peter-Paul Zahl
Literatur // Der kolumbianische Autor Tomás González erzählt auch im Roman Die versandete Zeit vom Ende des Lebens
Sachbuch // Eine Studie der amerikanischen Denkfabrik Brookings Institution versucht, eine neue Kubapolitik für die US-Regierung zu entwerfen
Film // Das Lied in mir — Ein Film über eine junge Deutsche, die in Argentinien das dunkle Geheimnis ihrer Herkunft entdeckt
www.lateinamerika-nachrichten.de
Das große Bauernlegen − Agrarinvestitionen und der Run auf’s Land
Neue Veröffentlichung des FDCL, Berlin, Dezember 2010
Autor: Thomas Fritz
Download: http://fdcl-berlin.de/publikationen/fdcl-veroeffentlichungen/publikation-das-grosse-bauernlegen-agrarinvestitionen-und-der-run-aufs-land/
Die Jagd nach Agrarland in Afrika, Asien und Lateinamerika hält unvermindert an. Doch sind die zunehmenden Landgeschäfte nur ein Element eines umfassenderen Strukturwandels der Landwirtschaft des Südens nach dem Vorbild Europas oder Nordamerikas. Die kritische Frage aber ist, ob Entwicklungsländer einen solchen Strukturwandel, der in den Industriestaaten zu einer massiven Freisetzung der Bauernschaft führte, überhaupt verkraften können.
Die neue Publikation des Forschungs- und Dokumentationszentrums Chile-Lateinamerika (FDCL) setzt sich mit den Risiken der aktuellen Welle von Agrarinvestitionen auseinander. Sie schildert zunächst den verbreiteten Agro-Pessimismus, der zu der langjährigen Vernachlässigung der Landwirtschaft des Südens führte und nun einem regelrechten Agro-Boom zu weichen scheint. Ferner analysiert sie die Rolle wesentlicher Akteure des Land Grabbings (Regierungen, Unternehmen und Entwicklungsbanken) und wirft exemplarisch einen Blick in die Fonds der Deutsche Bank-Investmentgesellschaft DWS, die von zahlreichen aggressiven Landkäufern Aktien erworben haben. Nach einer Zusammenfassung der Defizite der kommerziellen Agrarinvestitionen kontrastiert sie abschließend die unzureichenden Maßnahmen der offiziellen Entwicklungspolitik mit einer alternativen Agenda, um Flächenkonkurrenz, Vertreibungen und ländlicher Armut Einhalt zu gebieten.
Dokumentation der Fachtagung
»Die Neue Landnahme in Asien, Afrika und Lateinamerika« vom 18. November 2010
Die Dokumentation enthält Vorträge und Audiobeiträge zu den teils kontroversen Diskussionen und den Fallbeispielen aus Tansania, Kolumbien und Indien.
http://land-grabbing.de/veranstaltungshinweise/fachtagung-die-neue-landnahme-in-afrika-asien-und-lateinamerika/dokumentation-der-fachtagung/
FDCL − Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika e.V.
phone: +49 (0)30 6934029
e-mail: info (AT) fdcl PUNKT org
internet: www.fdcl-berlin.de oder www.fdcl.org
Gneisenaustr.2a · Im Mehringhof · D-10 961 Berlin
Vereinsregister-Nr. 5010 Nz · Amtsgericht Charlottenburg
1. Vorsitzende Petra Schlagenhauf
Hinweis: chiapas.eu garantiert nicht für die Richtigkeit der Karten.
Quelle: http://www.fdcl.org
URL der Nachricht: https://www.chiapas.eu/news.php?id=5723