»Autonomie ist unser Widerstand«

Das zapatistische Aufstandsgebiet heute

Veranstaltungshinweis vom 30.04.2011

 

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Bericht von der Europäischen Solidaritätsbrigade nach Chiapas/ Mexiko im Sommer
2010. Mit Miriam Trzeciak und Luz Kerkeling, Gruppe B.A.S.T.A. (Münster/ D).

Mittwoch, 04. Mai 2011, 19 Uhr
]a[ Akademie der bildende Künste Wien.

Schillerplatz 3. 1010 Wien. Raum M13a.
Institut für Kunst und Kulturwissenschaften

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Im Juli 2010 reiste eine Solidaritätsbrigade europäischer Kollektive nach Chiapas, Mexiko, um die fünf rebellischen Zonen der zapatistischen Befreiungsbewegung zu besuchen. Seit Mitte des Jahres 2009 häufen sich die Meldungen der zapatistischen Räte der Guten Regierung und verschiedener Menschenrechtsorganisationen über die Repression seitens des mexikanischen Staates, die Vertreibungen ganzer Gemeinden, die Militärpräsenz, das Einsetzen paramilitärischer Gruppen, körperliche Übergriffe bis hin zu Morden, Drohungen oder die Durchsetzung von Regierungsprogrammen zur Spaltung der indigenen Gemeinden umfasst. Die Strategien der Aufstandsbekämpfung gegen die autonomen Strukturen sind vielfältig. Ein Ziel der Brigade bestand daher in der Dokumentation der aktuellen Menschenrechtsverletzungen, die sich nicht nur auf zapatistischem Gebiet zutragen.

»Der kontinuierliche Aufbau unserer Autonomie ist unsere Widerstandsstrategie gegen die Repression seitens des mexikanischen Staates«, so der Rat der Guten Regierung in Oventik auf die Frage, wie sich die Zapatistas gegenüber den Provokationen verhalten. Angesichts des enormen ökonomischen und politischen Druckes, dem die rebellischen autonomen Gemeinden alltäglich ausgesetzt sind, haben sie in den 16 Jahren ihres Aufstandes eine erstaunliche Infrastruktur aufgebaut. Wie sich die Brigade überzeugen konnte, existieren in jedem der fünf Caracoles autonome Bildungs-, Gesundheits-, Justizsowie agrarökologische Strukturen, die auch von zahlreichen nicht-zapatistischen Personen konsultiert werden.

Ein beeindruckendes Beispiel ist die Frauenklinik für reproduktive und sexuelle Gesundheit in La Garrucha, die teilweise über moderne Technik verfügt und sich zugleich traditioneller indigener Heilmethoden bedient. Die Klinik stellt eine Referenz zu den Forderungen nach Anerkennung und Respekt, die die zapatistischen Frauen 1993 im revolutionären Frauengesetz formuliert hatten. Dank der Arbeit der Gesundheitspromotorinnen konnte die Mütter- und Kindersterblichkeitsrate in der Region enorm gesenkt werden.

Neben der Dokumentation der jüngsten Fortschritte in dem indigen geprägten Aufstandsgebiet bestand ein weiteres Ziel der Brigade in der Vermittlung einer horizontalen Solidarität aus Europa und im Austausch über gemeinsame Widerstandsstrategien. http://www.gruppe-basta.de/

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