Südmexico-Soli-Newsletter - Juni 2011

Direkte Solidarität Chiapas vom 14.06.2011

 

CHIAPAS

Ehemaliger Gouverneur Pablo Salazar in Haft

Pablo Salazar, der ehemalige Gouverneur von Chiapas (2000-2006), wurde am 7. Juni wegen illegaler Bereicherung und Unterschlagung öffentlicher Gelder verhaftet. Ihm wird die Veruntreuung von rund 116 Millionen Euro zur Last gelegt, die 2005 für die Opfer des Hurrikans «Stan» bestimmt waren.
http://amerika21.de/nachrichten/2011/06/34440/mexiko-politiker-inhaftiert

GUERRERO / MICHOACAN

In Guerrero wird eine ganze Region von der Drogen- und Holzfällermafia vertrieben. Erst Ende April flohen 150 Personen (vorwiegend Kinder und Frauen) vor den bewaffneten Mafiosi aus zwei Gemeinden der Sierra in das grössere Dorf Puerto Las Ollas. Dieses seinerseits ist wegen angeblicher Nähe zur örtlichen Guerilla wiederholten Militärübergriffen ausgesetzt. Lokale Menschenrechtsorganisationen denunzieren die Vertreibungen und setzen sich wiederholt für die Verteidigung der bedrohten Gemeinden ein. Gerade das CCTI leistet hier eine immens wichtige Arbeit und ist dadurch selber ernsthaften Bedrohungen ausgesetzt. Um die Arbeit weiterzuführen ist die Organisation auf Spendengelder angewiesen, gespendet werden kann über medico international schweiz:
http://www.medicointernational.ch/projekte/mexiko/139-guerrero-praevention-von-folter.html

Noch einen Bundesstaat weiter nördlich, in Michoacán, flohen im Mai Tausende vor den kriminellen Banden aus der Region Tierra Caliente. Anders auf der Hochebene der Purépecha-Indígenen von Michoacán: Die Bewohner des 16.000 Seelen-Städtchen Cherán bemächtigten sich Mitte April der Waffen der untätigen lokalen Polizei, attackierten einen Holzkonvoi der Mafia durch ihr Dorf und versperrten im Anschluss alle Zugänge mit Barrikaden. Sie fordern den Einmarsch der Armee, was wohl kaum eine langfristige Lösung des Problems darstellt. Umso weniger, als sich auch nach über einem Monat Schlagzeilen über die Selbstverteidigung von Cherán nur wenig an der Patrouillentätigkeit staatlicher Sicherheitskräfte geändert hat.

Kleinstadt rebelliert gegen die Holzmafia

Straßenblockaden, geschlossene Geschäfte, Demonstrationen — seit zwei Monaten befindet sich die Kleinstadt Cheran im zentralmexikanischen Bundesstaat Michoacán im Ausnahmezustand. Der Grund: die indigene Bevölkerung protestiert gegen die illegale Abholzung ihrer Wälder.
https://www.chiapas.eu/news.php?id=5949

OAXACA

Widerstand gegen Grossprojekte

In der Sierra Juarez in Oaxaca trafen sich VertreterInnen von rund 50 indigenen Gemeinden und von vielen sozialen Organisationen aus ganz Mexiko, um den Widerstand gegen verschiedene Grossprojekte zu vernetzen. Dabei sind Minenprojekte, Staudämme und die (Um-)nutzung von Wäldern ebenso ein Thema wie ökotouristische Projekte. Der Kampf richtet sich nicht nur gegen die Vertreibungen und Drohgebärden multinationaler Firmen, die sich an diesen Megaprojekten beteiligen, sondern auch der Drogenmafia, des Militärs und der Polizei.

Gold oder Leben: Der Widerstand gegen den Raubbau an Naturressourcen in Mexiko radikalisiert sich. Lehren aus einem Treffen in Oaxaca.
http://chiapas.ch/?artikel_ID=1060
Mehr zum Correos de las Américas: http://zas-correos.blogspot.com/

Staudamm Paso de la Reina: Nationaler Menschenrechtspreis für COPUDEVER

(Berlin, 1. 6. 2011, poonal).- Der Vereinigte Rat der Völker zur Verteidigung des Río Verde COPUDEVER (Consejo de Pueblos Unidos por la Defensa del Río Verde) erhielt am 7. Mai den Nationalen Menschenrechtspreis «Sergio Méndez Arceo». Die Vereinigung wurde in der Kategorie «Organisationen» für ihren friedlichen Widerstand gegen das Staudammprojekt Paso de la Reina an der Küstenregion des Bundesstaates Oaxaca geehrt, so die Nachrichtenagentur Aipin.
http://www.npla.de/de/poonal/3342-staudammprojekt-paso-de-la-reina-nationaler-menschenrechtspreis-fuer-copudever

LehrerInnenstreik in Oaxaca: Mehr Geld für Bildung im Süden

Die Lehrergewerkschaft setzt sich im Bundesstaat Oaxaca durch. Eine breite Medienkampagne versucht sie zu verunglimpfen. Eine neue Bündnispolitik gefordert:
http://amerika21.de/nachrichten/2011/06/34208/mexiko-lehrer-streik-oaxaca

MEXIKO

Karawane gegen den Drogenkrieg
(Caravana por la Paz con Justicia y Dignidad), vom 4. — 11. Juni 2011.

Die Mobilisierungen gegen den Drogenkrieg gehen weiter. Mit einer Bus-Karawane haben hunderte MexikanerInnen gegen den Drogenkrieg in ihrem Land protestiert. In 15 Bussen machten sich am Samstag, 4. Juni in der Stadt Cuernavaca rund 300 Menschen auf den fast 3000 Kilometer langen Weg nach Ciudad Juarez an der Grenze zu den USA. Dabei brach die mexikanische Bundespolizei am 5. Juni gewaltsam in das Menschenrechtszentrum «Paso del Norte» in Ciudad Juarez ein und durchsuchte die Büros. Das von Pater Oscar Enreiquez geleitete Zentrum spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau der nationalen Friedensbewegung in Mexiko und ist zugleich Gastgeber für die von Javier Sicilia geleitete Friedenskarawane, die am Donnerstag in Ciudad Juarez eintreffen wird, um den «Nationalen Pakt für einen Frieden mit Gerechtigkeit und Würde» zu diskutieren und zu unterzeichnen.

Berichte:

Mexikanische Bundespolizei überfällt Menschenrechtszentrum
http://amerika21.de/meldung/2011/06/34378/ueberfall-menschenrechtszentrum

Urgent Action und Musterbrief zum Überfall auf das Menschenrechtszentrum
http://ua.amnesty.ch/urgent-actions/2011/06/169-11

Karawane gegen Drogenkrieger
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/06/05/International/Mexiko-Karawane-gegen-Drogenkrieger

Gebete an den heiligen Tod
Lesenswertes Interview mit den Autor und Regisseur Guillermo Arriaga (trotz reisserischem Titel):
http://www.zeit.de/2011/22/Mexiko-Drogenkrieg-Arriaga/seite-1
Verschiedene Infos dazu auf Spanisch: http://desinformemonos.org/

Bericht über die Feminizide in Mexiko

Noch immer bleibt Gewalt an Frauen in Mexiko und Zentralamerika weitgehend unbestraft. Solange die Gesellschaft schweigt, ändert sich nichts.
http://amerika21.de/analyse/34321/ermordet-weil-sie-frauen-sind

VERANSTALTUNGEN

Demo für Papiere (Nein zur Härtefallregelung), Sa, 18.6., 13.30 Uhr, Schützenmattpark Basel

»Gekommen um zu bleiben«-Festival, Sa, 25.6., ab 14 Uhr, Lorrainepärkli Bern


Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich

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Café RebelDía
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Quellenstrasse 25
8005 Zürich

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Quelle: https://chiapas.ch/


 

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