UA von ai: KLAUS EINHORN - Menschenrechtsverteidiger und Mitarbeiterinnen

KLAUS EINHORN, Menschenrechtsverteidiger für die Rechte von Migranten und weitere Migrant_Innen und Mitarbeiter_Innen der Migrantenunterkunft Casa Del Migrante de Saltillo

amnesty international vom 16.06.2011

 

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Mexiko
UA-183/2011

Index: AMR 41/034/2011
15. Juni 2011

KLAUS EINHORN, Menschenrechtsverteidiger für die Rechte von Migranten
und weitere
MIGRANT_INNEN und MITARBEITER_INNEN DER MIGRANTENUNTERKUNFT CASA DEL MIGRANTE DE SALTILLO

Häufig werden Migranten in Mexiko Opfer krimineller Banden
Häufig werden Migranten in Mexiko Opfer krimineller Banden © Amnesty International (Photo: Ricardo Ramírez Arriola)

Migranten und ein Mitarbeiter der Migrantenunterkunft Casa del Migrante de Saltillo im Bundesstaat Coahuila in Mexiko wurden von bewaffneten Männern drangsaliert und bedroht. Die Sicherheit der MitarbeiterInnen und MigrantInnen in der Unterkunft ist gefährdet.

Der freiweillige Helfer der Migrantenunterkunft Casa del Migrante de Saltillo, Klaus Einhorn, befand sich am 13. Juni zusammen mit einem honduranischen und einem guatemaltekischen Migranten auf dem Rückweg von einem örtlichen Einkaufsladen zurück zur Unterkunft, als sich ihnen vier bewaffnete Männer in einem Lieferwagen näherten. Sie richteten ihre Waffen auf Klaus Einhorn und die Migranten und begannen, sie auszufragen.Als Klaus Einhorn von den Angreifern wissen wollte, wer sie seien, antworteten diese "Somos el diablo" ("Wir sind der Teufel"). Sie drohten damit, die beiden Migranten zu verschleppen und fragten, wie viele MigrantInnen sich in der Unterkunft aufhalten und wie hoch die Anzahl an Frauen ist. Darüber hinaus wollten sie von Klaus Einhorn wissen, ob die Unterkunft von der Polizei bewacht werde, was er für den Moment verneinen musste. Daraufhin forderten die Männer Klaus Einhorn und die beiden Migranten auf, in Richtung der Unterkunft zu gehen, während sie nach wie vor ihre Waffen auf sie richteten und sie mit dem Fahrzeug verfolgten. Als sie bei der Unterkunft ankamen, riefen ihnen die Männer zu "Saludos, nos vemos" (Bis bald, wir sehen uns noch!") und fuhren davon.

Amnesty International befürchtet, dass die Sicherheitsmaßnahmen, die von der Interamerikanischen Menschenrechtskommission und der Nationalen Menschenrechtskommission angeordnet wurden, nicht wirksam umgesetzt worden sind und die MitarbeiterInnen und MigrantInnen, die sich in der Unterkunft aufhalten, weiterhin in Gefahr sind. Ein Einsatzwagen der Polizei soll zu jeder Zeit vor der Migrantenunterkunft stationiert sein. Das war in diesem Moment jedoch nicht der Fall und hat die MigrantInnen und MitarbeiterInnen einer unmittelbaren Gefahr ausgesetzt. Ohne verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und zielführende Untersuchungen zur Feststellung der Verantwortlichen für die Drohungen, könnten die Einschüchterungsversuche und Angriffe auf MigrantInnen in der Stadt Saltillo und MitarbeiterInnen der Migrantenunterkunft weiter zunehmen.

EMPFOHLENE AKTIONEN
Schreiben sie bitte E-Mails, Faxe oder Luftpostbriefe mit folgenden Forderungen


APPELLE AN
INNENMINISTER
Lic. José Francisco Blake Mora
Secretario de Gobernación
Bucareli 99, 1er piso
Col. Juárez
Del. Cuauhtémoc
México D.F., C.P. 06600
MEXIKO
(korrekte Anrede: Estimado Señor Secretario / Sehr geehrter Herr Minister)
Fax: (00 52) 55 3003 2900, Durchwahl : 32356
E-Mail: secretario (AT) segob PUNKT gob PUNKT mx  

GOUVERNEUR DES BUNDESSTAATES COAHUILA
Jorge Torres López
Gobernador del Estado de Coahuila
Palacio de Gobierno, 1er. Piso Juárez e Hidalgo s/n
Saltillo, C.P. 25000
Coahuila
MEXIKO
(korrekte Anrede: Estimado Señor Gobernador / Sehr geehrter Herr Gouverneur)
Fax: (0052) 844 438 0728 (»me puede dar tono de fax por favor«)

KOPIEN AN

MIGRANTENUNTERKUNFT SALTILLO MIGRANTS’ HOUSE SHELTER
E-Mail: fronteraconjusticia (AT) gmail PUNKT com  

BOTSCHAFT DER VEREINIGTEN MEXIKANISCHEN STAATEN
S.E. Herrn Francisco Nicolas González Díaz Klingelhöferstraße 3
10785 Berlin
Fax: 030-26 93 23-700
E-Mail: mail (AT) mexale PUNKT de  

Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort. Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch. Da Informationen in Urgent Actions schnell an Aktualität verlieren können, bitten wir Sie, nach dem 27. Juli 2011 keine Appelle mehr zu verschicken.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Hunderttausende MigrantInnen ohne regulären Aufenthaltsstatus versuchen jedes Jahr, aus Mittelamerika über Mexiko in die USA zu gelangen. Viele von ihnen werden von den mexikanischen Einwanderungsbehörden infhaftiert und in ihr Heimatland zurückgeführt. VertreterInnen von Amnesty International waren vor kurzem in Mexiko, um Vorwürfe über Menschenrechtsverletzungen an MigrantInnen zu prüfen. Während ihres Besuchs stellten sie fest, dass viele MigrantInnen von kriminellen Banden verschleppt worden waren und dies zum Teil unter Mitwirkung der örtlichen Behörden geschehen war. Die Straffreiheit bei Menschenrechtsverletzungen an MigrantInnen, die sich in einer besonders ungeschützten Situation befinden, haben zu einem Anstieg derartiger Missbrauchsfälle geführt, obwohl die Regierung sich verpflichtet hat, die Rechte von MigrantInnen zu schützen.

URL: http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-183-2011/angriff-auf-migranten

 

Quelle: http://www.amnesty.de/urgent-action/ua-183-2011/angriff-auf-migranten


 

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