Veranstaltungen in Hamburg zu Digna Ochoa mit Pilar Noriega

Veranstaltungshinweis vom 05.10.2011

 

Digna Ochoa
Digna Ochoa mit dem campesino ecologista Felipe Arreaga in der Sierra de Petatlán/Guerrero


Vor 10 Jahren, am 19. Oktober 2001, wurde die bekannte mexikanische Rechtsanwältin und Menschenrechtsverteidigerin Digna Ochoa y Plácido erschossen in ihrer Kanzlei aufgefunden.

Damals ging eine Welle der Empörung über diesen offenbar politisch motivierten Mord durch die Welt, die USA und die britische Regierung, das europäische Parlament, die Sonderberichterstatterin der UNO für die Menschenrechtsverteidiger und viele andere Organisationen protestierten. Merkwürdigerweise vollzog die zuständige Staatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt (DF) bald eine Wende und deklarierte den Mord zu einem Selbstmord, wobei sie sich auf eine höchst anfechtbare Rekonstruktion des Tathergangs und der Persönlichkeit Dignas stützte und Gegenbeweise ignorierte.

Wir wollen Digna, die einige von uns persönlich kannten durch ihren Besuch in Hamburg im Jahr 2002, nach einer Serie von gegen sie gerichteten Überfällen und Drohungen, und durch ihren Einsatz für die campesinos ecologistas in Guerrero nicht vergessen.

Wir laden Sie ein zu einer Gedenkfeier an ihrem Todestag.

Wir freuen uns, dass Pilar Noriega, ihre Kollegin und Freundin, die langjährig in und mit der Menschenrechtskommission von Mexiko-Stadt (DF) gearbeitet hat, in diesen Tagen bei uns sein wird. Eine Rundreise, die von Brot für die Welt finanziert wird, führt sie zu Veranstaltungen und politischen Gesprächen nach Brüssel, Köln, Wien, Salzburg, Hamburg, Berlin, Leipzig und München. Da es aussichtslos erscheint, Digna in Mexiko Recht zu verschaffen, werden wir den internationalen Druck verstärken, damit die Interamerikanische Kommission eingreift in einem Fall, bei dem zugleich der Rechtsschutz für viele andere MenschenrechtsverteidigerInnen auf dem Spiel steht.

In Hamburg laden wir zu zwei weiteren Veranstaltungen ein, in denen Pilar Noriega das problematischer Verfahren mexikanischer Justiz kritisch sichten wird, einer

Abendveranstaltung am 20. Oktober in der Ev. Hochschule und einer Veranstaltung am 21. Oktober um 12 Uhr in der Universität.

Die Flugblätter liegen bei, sind auch auf Spanisch erhältlich.


Gedenkfeier Vida Digna, 19.10.2011

»Wenn ich nicht gelitten hätte, wäre ich nicht fähig gewesen, das Unrecht in solcher Tiefe zu entdecken.«

Wir wollen der Gefährtin Digna Ochoa y Plácido gedenken, die am 19. Oktober 2001 erschossen wurde.

Bei uns sein wird auch Pilar Noriega, Kollegin und Freundin der Menschenrechtlerin.

Wer Digna war, wie sie wirkte, was sie uns bleibt.

19.10.2011, 19 Uhr

im Andachtsraum der Wichern-Schule, Horner Weg 164 (U2 Rauhes Haus).

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INITIATIVE MEXIKO - AMNESTY INTERNATIONAL - KIOS


»Verfahren«
Der Fall Digna Ochoa als Paradigma mexikanischer Justiz


Pilar Noriega
Pilar Noriega auf einer Demonstration

Am 19. Oktober vor 10 Jahren wurde die Menschenrechtlerin Digna Ochoa y Plácido erschossen in ihrer Kanzlei aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft blieb nicht untätig: sie beschuldigte das Opfer und ließ die Täter entkommen, sie konstruierte für die Ermordete ein Täterprofil und wies Gegenbeweise ab. Die Gerechtigkeit blieb auf der Strecke. Ein verfahrenes Verfahren.

Pilar Noriega, Rechtsanwältin und Rechtsdozentin, jahrelang Ermittlerin der Menschenrechts- Kommission von Mexiko DF, Kollegin Dignas, hat dieses Verfahren von Anfang an kritisch begleitet. Sie wird darlegen, wie und warum mexikanische Justiz in diesem und vielen anderen Fällen ihrer Aufgabe, Recht zu sprechen, nicht gerecht wird.

Vortrag von Pilar Noriega
und Live-Musik von Valeria Tapia und Cuauhtémoc López

Donnerstag, d. 20. Oktober 2011, 19 Uhr

Ev. Hochschule im Rauhen Haus ·Horner Weg 170 (U2 Rauhes Haus)

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Eintritt: 2 €

Veranstalter: INITIATIVE MEXIKO, KIOS, AMNESTY INTERNATIONAL
Die Veranstaltung wird vom Kirchlichen Entwicklungsdienst der NEK gefördert


Ist Mexiko ein Rechtsstaat?

Die mexikanische Regierung ist bemüht, den Eindruck zu erwecken, dass Mexiko ein demokratischer Rechtsstaat sei. Sie hat beispielsweise alle wichtigen Menschenrechts- Konventionen unterzeichnet.

Zweifel werden geweckt durch das hohe Maß an Straflosigkeit, die mangelnde Gewaltenteilung, die Immunität des Militärs, die Komplizenschaft mit Drogenkartellen bis tief in den Staatsapparat hinein, Folterpraktiken, Verfolgung von Menschenrechtsverteidigern und Journalisten. Lassen sich diese Mängel der nationalen Justiz durch internationales Recht kompensieren?

Pilar Noriega,

Rechtsanwältin und Rechtsdozentin, hat nicht nur als Anwältin praktiziert, sondern auch viele Jahre für die Kommission für Menschenrechte von Mexiko-Stadt (DF) gearbeitet.

Ihr besonderes Engagement gilt dem Fall Digna Ochoa y Plácido, eine zu ihrer Zeit sehr bekannte Menschenrechtsverteidigerin, die vor nunmehr 10 Jahren nach vielfachen Bedrohungen und Überfällen erschossen in ihrer Kanzlei aufgefunden wurde. Trotz der Unstimmigkeiten im Verfahren und der zahlreichen Hinweise, die in eine andere Richtung weisen, aber nicht weiter verfolgt wurden, beharrt die Staatsanwaltschaft auf ihrer Deutung des Mordes als Suizid.

Anhand dieses paradigmatischen Falles und darüber hinaus wird Pilar Noriega ihre kritische Sicht auf die mexikanische Justiz vortragen und zur Diskussion stellen, vielleicht auch Möglichkeiten aufweisen, wie Mexiko zu einem Rechtsstaat werden könnte.

Freitag, d. 21. Oktober 2011, 12:00 Uhr

Rechtshaus Universität Hamburg · Raum EG 18/19

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Veranstalter:

INITIATIVE MEXIKO - AMNESTY INTERNATIONAL

 Anhänge  
  Flugblatt Digna Ochoa Feier Hamburg
  Flugblatt Digna Ochoa Uni Hamburg
  Flugblatt Digna Ochoa Veranstaltung Hamburg


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