Die Biopiraterie kommt nach Chiapas zurück - diesmal aus Deutschland

News vom 03.12.2011

 

MITTEILUNG VON GLOBALEM INTERESSE

An das mexikanische Volk
An die indigenen und ländlichen Gemeinden des Landes Mexiko
An die unabhängigen und ehrbaren sozialen Organisationen
An die gewissenhaften Völker dieser Erde
An die alternativen Medien
An die Europäische Union
An die Bundesrepublik Deutschland

Die Biopiraterie Kommt In Unser Land Zurück

Getarnt als Entwicklungszusammenarbeit wird in den »Werften« Des Institutionalen Konservatismus ein Panzerschiff Icbg Alemán Gebaut

«Sie haben uns in einer Schlacht besiegt, aber gewinnen werden sie den Krieg nicht.« Dr. Overton Brent Berlin, nach der Bekanntgabe der Aufhebung des US-amerikanischen Biopiraterie-Projekts ICBG Maya am 30. Oktober 2001

10 Jahre nach der Aufhebung des Biopiraterie-Projekts ICBG Maya und ein Jahr vor Beendigung der Amtszeit einer Gruppierung, die durch Täuschung an die Macht der Republik Mexiko gekommen ist, hält ihr Chef (der Präsident des Landes), ohne Hoffnung auf ein Fortbestehen ihrer Politik am Schlüsselthema grüne Wirtschaft fest oder versucht es zumindest: Die grundlegenden Geschäfte der Biodiversität, der Zugang zu den begehrten genetischen Ressourcen, das Alphabet mit dem, nach ihren kühnsten Vorstellungen, die industrielle Zukunft der Menschheit geschrieben werden kann. Dies ist seine Motivation und die seiner multilateralen Verbündeten sowie der transnationalen Mächte all die anderen Aspekte der Umweltagenda zu unterstützen und in Kraft zu setzen.

Am 30. August diesen Jahres taufte die bewaffnete Marine Mexikos das größte Kriegsschiff, das jemals in einer mexikanischen Werft vom Stapel gelassen wurde: die »Montes Azules«.

Gleichzeitig zu diesem Anlass informierte der Amtsinhaber des SEMARNAT (Ministeriums für Umwelt und natürliche Ressourcen) in einem Rundschreiben (comunicado (386/11)), dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland ein Projekt für Mexiko über den Zugang zu genetischen Ressourcen und über den Vorteilsausgleich genehmigte. Die Unterzeichnung des Projekts sei im November, würde sich auf eine Finanzierung von sechs Millionen Euro belaufen und habe eine Dauer von fünf Jahren. Der Beginn ist Anfang nächsten Jahres in der »WERFT« des SEMARNAT, der CONABIO (nationale Kommision für Wissen und Nutzung der Biodiversität) und der CONANP (nationale Kommision der Naturschutzgebiete). Auf deutscher Seite nimmt sich die GIZ (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit), der Leitung und Überwachung des Projekts an.

Der mexikanische Amtsinhaber betonte, dass die Absicht dieses Projekts die Umsetzung des Nagoya Protokolls sei, welches die Erfüllung der Biodiversitäts-Konvention von Rio aus dem Jahr 1992 in Form von Zugang zu genetischen Ressourcen und Vorteilsverteilung festhält. Dafür werden die gesetzlichen Verfahren und Verwaltungsmechanismen festgelegt, die die Sicherung der indigenen Territorien, den Zugang zu den genetischen Ressourcen der nationalen Biodiversität garantieren, sowie die Umsetzung der biokulturellen Protokolle, die diesen Prozess legitimieren. Die Unterstützung von Initiativen zur Erhaltung der aus ökologischer Sicht priorisierten Gebiete, so heißt es, ist außerdem eines der Ziele.

Im Klartext, es handelt sich bei dem Projekt wie schon vor dreizehn Jahren um einen Fall von transnationaler Biopiraterie, diesmal nur getarnt. Die historische Aufhebung des US-amerikanischen Projekts ICBG Maya vom Oktober 2001 hat erwiesen, dass es in mexikanischen, indigenen Gebieten sehr riskant ist direkt zu rauben. Die Räuber (die kapitalistischen Mächte und ihre Firmen, die sich den Biogeschäften widmen) und ihre lokalen Komplizen (der mexikanische Staat in all seinen Ebenen) lernten ihre Lektion um dieses Mal den vorherigen Weg auf ein Fundament aufzubauen (das das US-amerikanische Projekt ICBG Maya nicht bedachte): die vier Stützen der totalen Sicherung der Gebiete (juristisch, institutionell, physisch und sozial). Einmal errichtet wird dieser vielfältige Brückenkopf, mit dem sie diesmal hoffen den Zugang und die Verteilung der nationalen Biodiversität zu »garantieren«, zur Plünderung voranschreiten.

Die Dauer von fünf Jahren (wie ICBG Maya) ist mehr als genug (aus ihrer Sicht) um erst die vorausgehende facettenreiche Tarnung zu sichern und danach, den eigenen Plünderungsaktionen bis zum bitteren Ende freien Lauf zu lassen.

Der antike Brauch der Macht, über die »Lokalisation« zu schweigen wird auch bei dieser Rückkehr zelebriert. Bis 10 Tage vor Ende des angezeigten Monats für die Formalisierung des Projekts hat die mexikanische Regierung noch nicht gesagt, ob sie schon unterzeichnet haben oder nicht, und ebensowenig nennt sie die Orte, die Völker oder die Verbündeten des neuen Abenteuers dieses Kaperschiffs.

Für uns handelt es sich nicht um ein Projekt »für die Menschheit«. Auf den Punkt gebracht, es geht nicht mehr um eine neue Initiative zur Erhaltung genauso wenig um weiteren Aufbau lateraler Entschädigungen/Unterschlagungen der grünen Geschäfte (Ökotourismus, Honig, Zierpflanzen) für die indigene Bevölkerung: Diesmal handelt es sich um den globalen Mehrwert, um ein strategisches Geschäft. Deswegen kommt jetzt Deutschland genau wie es die US-Amerikaner 1998 gemacht haben, als Industriemacht, weil es weder Nachbarn noch Verbündete bei den harten Geschäften gibt, nur Wettkampf.

Deswegen ist Deutschland in den letzten zehn Jahren an der Erhaltung der Biodiversität interessiert, versteckt hinter Entwicklungszusammenarbeit. Deutschland als Staat ist, nach den Vereinigten Staaten, das Land mit den meisten Investitionen in die Erhaltung biologischer Ressourcen in verschiedenen Regionen der Erde, die durch ihre große Biodiversität charakterisiert sind.

Der Erhalt der Biodiversität um die lokale Bevölkerung von der Armut zu erlösen oder eine sonderbare Betroffenheit über all die infektiösen Vektoren und Risiken mit denen die indigene Bevölkerung täglich konfrontiert sind nicht die Gründe, die den deutschen Staat antreiben in unser Land zu investieren, nicht mal um die Nachhaltigkeit der regionalen Versorgung mit natürlichen Ressourcen zu erhalten.

Im Falle Mexikos geht es auch nicht um die Bindung von überschüssigen CO2 der Atmosphäre , denn die Biomasse des Amazonas Regenwald ist das tatsächliche Erbe in Anbetracht der Gesamtheit aller tropischen Regenwälder weltweit; und das Kapital, das im Bereich der Versorgung mit natürlichen Ressourcen arbeitet ist nichts, im Vergleich zur Kapitalsmenge industrieller Güter (und wenn irgendeine Wirtschaft in dieser Welt sich auf diesem Axiom der Anhäufung gestützt haben sollte ist es die abgeschirmte deutsche Wirtschaft.)

Deutschland hat weder Öl noch Ölfirmen, es konkurriert nicht in diesem Sektor. Dafür ist Deutschland das industrialisierte Land mit den meisten bedeutenden botanischen Ressourcen für seine phytopharmazeutische Industrie, die größte weltweit und hat neueste Prozesse und Technologien im Sektor der Biotechnologie entwickelt. Welche der starken Wirtschaftsmächte das Feld der Nutzung der megadiversen Plätze des Planeten anführen wird steht noch nicht fest und kann angesichts des Aufschwungs in diesem Sektor nicht länger warten. Die geschwächte wirtschaftliche Konjunktur der Wettstreiter Deutschlands (die Vereinigten Staaten, England und Frankreich) bietet ihm die unverbesserliche Möglichkeit sich einen Vorsprung im Rennen um die Spitzenführung dieser neuen Ära zu holen.

Für sie und wegen ihr hat Deutschland in die Erhaltung der Biodiversität in unsere Länder Lateinamerikas investiert, um ein Mehrfaches zu ernten als die Euros, die in Form von Bargeld, Ausrüstung oder Know-how hineingesteckt worden sind. »Es ist auch eine Angelegenheit von strategischem Interesse, nicht nur von wirtschaftlichem« fügte am 7. Oktober des Jahres 2001 in einem Café San Cristóbals, Chiapas der Beauftragte für Wirtschaft und Handel der US-amerikanischen Botschaft in Mexiko, Carl Schönander, hinzu, als er versuchte des Projekts ICBG Maya wiederzubeleben indem er besorgt warnt: »Deutschland, Frankreich und England haben auch die technologische Kapazität es zu machen«.

Wir denken auch nicht an Zufall, dass am 15. Juli, eineinhalb Monate vor der Bekanntmachung des deutschen Projekts durch den Amtsträger des SEMARNAT, der Minister des Auswärtigen Amts Guido Westerwelle zum Bioreservat Montes Azules reiste, in » einen Regenwald, der von großer Bedeutung wegen seiner großen Biodiversität ist« berichtete dann der Nachrichtendienst der deutschen Botschaft in Mexiko.

Die mexikanische Regierung hat und wird ihren Teil zu diesem Glanzstück des transnationalen Ingenieurswesen im Dienste des deutschen bioindustriellen Kapitals beitragen.

In 2008 initiierte die mexikanische Regierung eine Befragung genannt »Nationale Befragung der indigenen Bevölkerung Mexikos zu den Möglichkeiten ihres traditionellen Wissens, kulturellen Ausdrücken, natürliche, biologische und genetische Ressourcen zu schützen.«

Von Seiten föderaler Einrichtungen nahmen das CONANP, das CONABIO, das Amt für Auswärtige Angelegenheiten, das Regierungssekretariat, die mexikanische Einrichtung für industrielles Eigentum und das Büro der Autorenrechte teil, auch wenn sie ihre Anwesenheit für nichts weiter nutzten als um die Ohren zu spitzen. Es wurde niemals über die Themen ihrer Sachgebiete (natürliche Ressourcen, Biodiversität, Gene, Patente, Autorenrechte) gesprochen. Ebenso wenig verteilten sie irgendwelche Aufzeichnungen oder Informationsmaterialen über diese Themengebiete an die Betroffenen, noch weniger wurden diese Themen diskutiert, nicht einmal in der Versammlung obwohl gerade diese die zentralen Themen der Befragung waren.

Während der drei Jahre, über die sich die Befragung erstreckte, waren auch der Direktor der Abteilung der traditionellen Medizin des Gesundheitsministeriums, Alejandro Almaguer, und die stellvertretende Direktorin der Abteilung genetischer Ressourcen des SEMARNAT, Patricia Tovar, von Anfang bis Ende anwesend.

Vergangenem Juni endete die Befragung. Am Horizont lässt sich kein weiteres (sichtbares) Projekt in diesem Land ausmachen, das den Zugang zu genetischen Ressourcen zum Thema hat. Wir können bestätigen, dass die deutsche »Zusammenarbeit« den erwartet, dass ihr der Zugang zur Bio-Plünderung garantiert wird, von einer unechten mexikanischen Regierung mit einem falschen sozialen Gewissen.

WAS FEHLT. Aufgrund einer historischer Verpflichtung des mexikanischen Staats (so unecht wie die stattgefundene Befragung) fehlen zwei weitere Schritte. Erstens die »Sicherung der Territorien« und Zweitens, die »biokulturellen Protokolle«.

Was bedeutet »Sicherung«. Die sozio-politische Bedeutung der verwendeten Terminologie in Ländern unter solchen Regimen wie das unsere (wie Kolumbien, Chile oder bis vor kurzem Peru), die ebenfalls von der deutschen Regierung aufgesucht worden sind um dort mehr oder weniger das gleiche zu machen, wie sie es im Moment in unserem Land versuchen liegt darin, dass wir alle notwendigen Aktionen auf Seiten des Staates realisieren müssen, um die institutionellen Eingriffsmöglichkeiten zu stärken um die (staatliche oder private) Kontrolle über die Verwaltungsprozesse der indigenen Territorien wiederzugewinnen.

Die biokulturellen Protokolle. In einer neoliberalen Republik sind sie nichts anderes, als die Bestimmungen und Bedingungen über die Territorien, die Ressourcen und die Kultur der »ausgewählten« indigenen Völkern, die sie geführt von fremder Hand konzipieren, diskutieren, billigen und abfassen, zum » Schutz ihrer Interessen«. Es ist keine waghalsige Unternehmung, die Rückkehr der jüngsten Geschichte zu stoppen. Anfang 2007 hat die aktuelle Regierung von Chiapas eine staatliche »Versammlung« einberufen um den Entwicklungsplan 2007-2012 für die indigenen Völker zu erstellen. Und auch wenn es sich um eine regionale Angelegenheit öffentlicher Zuständigkeit handelte, deren Entscheidung der indigenen Bevölkerung unterliegt, ernennt die Regierung Dr. Dieter Paas zum Leiter dieser »Versammlung«, einen abgeklärten Abgesandten der Europäischen Union zuständig für die Programme zur Erhaltung der Biodiversität. Über seine Email-Adresse, einer Adresse einer deutschen Domäne sollten die konsultierten indigenen Gruppen kommunizieren und von genau dieser Email-Adresse wurden auch die Ergebnisse der Versammlung »systematisiert« an die Betroffenen versandt, (an die, die im Besitz einer Email-Adresse waren, all die anderen, die nicht im Besitz einer Email-Adresse sind, hat die Information nicht erreicht). Im endgültigen Entwurf , der von dieser deutschen Email-Adresse verschickt worden ist, wurden die Vorschläge und Vereinbarungen der Befragungsteilnehmer, ausgenommen der Formalitäten, unterschlagen, von wem auch immer. Im Kapitel über indigene Ressourcen und Länder legte man eine Richtung fest, die nur einem Nazi in den Sinn kommen könnte. Man sollte bedenken, wo sich der mexikanischen Staat mit seinen deutschen Verbündeten bewegt, wenn sie von der Festlegung biokultureller Protokolle sprechen: » die Umsetzung der Ordnung der Territorien soll sich über die soziale und kulturelle Ordnung erstrecken.«

Um von anderen Zielen des deutschen Projekts zu sprechen, signalisiert das Bundesumweltministerium dass auch Initiativen zur Erhaltung von ökologisch priorisierten Gebieten unterstützt werden. Im Rahmen all dessen, was bereits gesagt wurde, fragen wir uns: ökologisch priorisiert, für wen, und wofür.

An den Deutschen Staat und seine lokalen Lakaien

UM ES DEUTLICH ZU SAGEN: WIR WERDEN NICHT AUFGEBEN. Das Land und ihre Ressourcen, für die sich der deutsche Staat begeistert, sind Gemeinschaftsland der indigenen Völker und gemeine Güter aller Mexikaner. Wonach die Macht in einer Region giert, wächst und multipliziert sich in vielen anderen Regionen, in einigen Fällen auch außerhalb unserer Grenzen. Für den deutschen Staat und unsere neoliberalen Regierungen stellen die Territorien, Ressourcen und Kulturen einen globalen Reichtum in toten Händen dar, die sich unrechtmäßig im Besitz von ausgegrenzten Völkern befinden. Für uns sind sie Brot des gemeinschaftlichen Lebens in den Händen jener, die sie geschützt und vermehrt haben, seit ewigen Zeiten: ihre ursprünglichen Verwalter, die indigenen Völker.

Um das Land zu kämpfen ist ein Brauch von uns Völkern und von allen anderen auf dieser Welt, die verstehen, was die Erde bedeutet. Wir denken, dass es ihnen vielleicht in Deutschland schwer fällt, es zu verstehen, weil dort vielleicht das Land, für einige, vor allem für die von oben, nur ein Handelsmarkt oder eine strategische Ressource zur Kontrolle anderer Völker ist, aber für uns ist die Erde das Meistgeliebte. Sie wacht über unsere Toten und beschenkt uns großzügig mit allen Früchten, die Gott gesät hat, grenzenlos, für alle, euch eingeschlossen.

Sie haben schlecht kalkuliert, wenn sie glauben, wir würden müde werden oder uns in Machenschaften hineinziehen lassen. Damen und Herren der deutschen Regierung und unsere Vasallen, die den Weg für ihre Unternehmung ebnen, denkt daran, vergesst es nicht: Kämpfen gegen den Missbrauch und Betrug, gegen die Ausbeutung und den Verkauf dessen, was Gott für alle geschaffen hat, ist der Geist, der in jeden Mann und in jede Frau geboren ist, der sich auf unserer Erde bewegt. Denken Sie darüber nach. In einigen Tagen, dem 28.November 1911, wird es 100 Jahre her sein, dass eine Gruppe mexikanischer Bauern im Bundesstaat Morelos, nach der Ausbeutung ihres Landes und der Plünderung ihrer Ressourcen, die erste Volksrevolution des 20. Jahrhunderts in ihrem Land ausruft, gegen die Pächter des Gelder und gegen die schlechte Regierung, die alleinig ihre Interessen wahrten. Diese Gruppe verteidigte das Land für alle, hat für alle darum gebeten und ging für alle in den Tod, weil es keine andere Möglichkeit gab und gewannen und gewannen.

Es ist fast achtzehn Jahre her, dass sich in dem südwestlichen Bundesstaat Chiapas, aus dem wir schreiben, eine indigene Bewegung unter dem Namen einiger anderen, die im Zentrum des Landes Jahrzehnte vorher kämpften, kamen, um alle daran zu erinnern dass das gemeinsame Wort, das Land und die Würde das lebende Samenkorn in der Erinnerung der Völker ist. Im gemeinsamen Kampf für alle beendeten sie die Plünderung, die Ausbeutung und die Ausgrenzung, zumindest in diesem Bundesstaat.

Und wir erinnern Sie auch daran, und dass sollten Sie nicht vergessen, dass vor 13 Jahren die US-amerikanische Regierung, in Komplizenschaft mit unserer Regierung unsere Altäre mit indigenem Blut beschmierte als sie versuchten ein sehr ähnliches Projekt durchzusetzen und unsere biologischen Ressourcen und das damit verbundene indigene traditionelle Wissen zu plündern. Dabei stießen sie auf den entschlossenen Widerstand der indigenen Gemeinden, ihrer organisierten traditionellen Heiler und auf eine Welle der Solidarität der Zivilgesellschaft, die sich überschlagen hat den Kampf im Dienste aller zu unterstützen. Weil wir für alle unsere Stimme erhoben und erheben und weil wir für den Weg dieses Kampfs gingen, wurde das US-amerikanische Projekt, meine Damen und Herren aus Deutschland und ihre Lakaien, die sie begleiten, am Ende aufgelöst.

Damen und Herren des deutschen Staats und lokale Komplizen, die Ihnen die Türen öffnen: stoppen Sie Ihr Projekt der Ausbeutung und des Betrugs, verstehen Sie ,dass Ihre Art und Weise nicht der Weg der indigenen Völker ist, auch wenn deren geschwächte Stellung in unserer Verfassung für alle Männer und Frauen unserer Nation festsetzt, eins zu sein mit allen Männern und Frauen dieser Erde.

Auch wenn wir bei unserer Geburt mit der Kraft und Geschicklichkeit zum Kampf ausgestattet worden sind, sehnen uns nicht danach, da die Gemeinde ein Ort des Friedens ist. Aber verstehen Sie, dass unser Friede weder ein unterwürfiger Frieden ist noch es sein kann; unser Frieden ist kein Frieden im Krieg, meine Herren die den deutschen Staat verwalten und lokale Vasallen, die den Weg bereiten. Unser Frieden ist verbunden mit der Versorgung und dem Schutz, den uns die Erde schenkt, unsere Erde, und nicht mit der Habgier dessen, der es nimmt um einige auszubeuten und um viele mehr zu unterwerfen. WIR WERDEN NICHT AUFGEBEN:

An das Deutsche Volk

Deutsche. Wir wenden uns an euren Staat bzw. an eure Regierung, nicht an euch, um sie anzuklagen und warnen, nicht mit ihrem Projekt der Bioplünderung fortzufahren und sich nicht weiter gegen unsere Gemeinden zu stellen.

Wir werden unseren Kampf beginnen um das zu verteidigen, was uns oder allen gehört. Aber auch bei Euch liegt die politische Verantwortung es aufzuhalten, weil es eure Regierung ist, die die Plünderung und Ausbeutung konzipierte und leitet. Einige Deutsche werden in der Art und Weise denken und handeln wie es ihre Regierung tut, aber wir glauben, dass es die Mehrheit nicht tut. Beweis dafür ist, dass die Presse in Deutschland nichts über dieses Projekt veröffentlich hat, ebenso wenig wurde das Projekt auf den offiziellen Seiten des Internet der GIZ oder des BMZ, Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit »für die nachhaltige Entwicklung« erwähnt.

Eure Regierung und Firmen suchen hinterlistig die Ressourcen und das damit verbundene Wissen unserer Ländern um später damit Geschäfte mit euch zu machen und um uns zu verbieten sie zu nutzen oder um uns zu spalten. Gott hat sie für alle geschaffen, ob Medizin oder Lebensmittel die nur hier in den Hängen wachsen, nirgendwo sonst, Ressourcen auf die wir aufpassen und die wir nutzen, aber auch ihr könnt sie für euren Gebrauch nutzen, weil ihr und wir aus dem gleichen Blut gemacht sind, ihr und wir können uns auf welche Art auch immer von diesen Ressourcen ernähren und ihr und wir können das Wissen gebrauchen, die Gott uns gab.

Diese Ressourcen, die »montañas« , so wie wir alles was in der Erde wächst nennen, aber das wir nicht gesät haben, schützen und verteidigen nicht nur für uns, liebe Deutschen. Wenn ihr oder andere Personen dieser Erde, wer auch immer es sei, etwas von ihnen benötigt, geben wir es euch, und wir werden nichts dafür verlangen. Wir werden euch zeigen wofür sie nützlich sind, weil der Gott, der sie dort geschaffen hat uns auch das Wissen gegeben hat, wie man sie benutzt. Ohne dass etwas dafür von uns verlangt wird nutzen wir sie bzw die Kenntnissen. Aber er hat sie nicht nur für uns in diese geweihte Erde, wo wir leben, gelegt, sondern für jeden der sie benötigt sind sie dort. Es ist nicht wichtig ob er aus unserem Volk ist oder weit davon entfernt wohnt. Wir geben sie euch, es sind eure und unsere, von allen.

Aber womit wir nicht einverstanden sind und nicht sein werden, ist, dass irgendjemand sich der Seele der Dinge aneignet (chúlel nennen wir es oder Gene, wie ihr es nennt), ob es Ressourcen sind oder Kenntnisse, oder dass man ihnen einen Preis gibt, weil die Seele der Lebewesen und der Dinge, die Gott gegeben hat, für alle zur Verfügung stehen und keiner sie besitzen kann, und in unserem Glauben der Völker ist das etwas Heiliges und das Heilige, Brüder und Schwestern aus Deutschland, hat keinen Preis. Wenn ihr es in euren Dörfern mit euren Ressourcen und Kenntnisse nicht so handhabt wie wir es tun, weil ihr ja an reine Patente gewöhnt seid, respektieren wir auch euren Weg. Aber so wie wir euren Weg respektieren, respektiert den unsrigen, den wir seit vielen tausenden Jahren gehen.

Wir gehen nicht in eure Länder um eure Entwicklungspläne zu koordinieren nach dem Gesichtspunkt unserer Denkweise, noch beuten wir die Seele eurer »montañas« oder Kenntnisse aus, noch spalten wir eure Leute, wie es in unseren Ländern gerade eure Regierung macht; nicht einmal bitten wir euch uns etwas zu schicken, für diese Ressourcen und Kenntnisse, die für uns heilig sind, und die wir euch überlassen. Wir bitten nur darum, dass ihr die Seele respektiert und wiedererkennt, mit der sie euch überlassen werden, die keine andere ist, als die Seele der Erde auf der ihr und wir leben.

Die Macht, die eure Welt verwaltet, Brüder und Schwestern aus Deutschland, ist in unser Land zurückgekehrt mit dem Wort der Eroberer. Wir sind überzeugt in Würde zu leben, unterstützt vom Geist der Völker und dem Projekt der Befreiung des großzügige Kelch unseres Vaterlandes, im Gedenken an die tausenden von Indigenen und mexikanischen Bauern, die vor 100 Jahren gefallen sind, um den Plan de Ayala möglich zu machen und als Beweis dafür dass er nicht gestorben ist, BEGINNEN WIR HEUTE VON NEUEM FÜR ALLE, ohne Grenzen zu unterscheiden. Wir kämpfen für die Verteidigung der kollektiven Umwelt, unserer Ressourcen und gemeinsamen Wissens und werden nicht aufhören bis der deutsche Staat und seine heimischen Lakaien von ihrem Unternehmen ablassen und die Dörfer, frei und demokratisch, unterstützt vom Volk , über ihren Weg selbst bestimmen können zum solidarischen Nutzen der ganzen Menschheit.

Im Einverständnis der außerordentlichen Versammlung, die abgehalten wurde, um eine Übereinstimmung über dieses Projekt zu erhalten, die Repräsentanten der Vereinigung der traditionellen indigenen Heiler und Hebammen für die allgemeine Gesundheit in Chiapas, el COMPITSCCH (oder COMPITCH, wie man auch sagt)
 

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