Mexiko: Morddrohungen gegen medico-Partner M3 und La 72
medico international vom 08.06.2012 | |

Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Drohungen von den Banden der organisierten Kriminalität und deren Helfershelfern aus den staatlichen Institutionen kommen und das sie ernst zu nehmen sind. Erst kürzlich entschloss sich der Geistliche, Padre Solalinde, Gründer und engagierter Leiter der Migrantenherberge in Ixtepeque, angesichts massiver Morddrohungen, verbunden mit dem Ausschreiben eines Kopfgeldes gegen ihn und angesichts der Unfähigkeit der staatlichen Sicherheitsdienste seine Unversehrtheit zu garantieren, eine ohnehin geplante Rundreise durch die USA und Kanada vorerst auf einen zweimonatigen Aufenthalt außer Landes auszudehnen. Im Falle Tenosique wird berichtet, dass Mitglieder der Bundespolizei Mitarbeitern von »La 72« gegenüber geäußert hätten »Auch wir lesen die Bibel und auch dort passieren schreckliche Dinge, seit also besser sehr vorsichtig«.
Fray Tómas, der ebenfalls massiv bedroht wird, will in Tenosique bleiben und sein Eintreten für die Rechte der Migranten und Migrantinnen fortsetzen. Fray Tomás ist sich im Klaren »Wir sind sehr verletzlich! An wen sollen wir uns denn wenden, wenn die Autoritäten, die für die Sicherheit zuständig sind, die ersten sind, die die Gesetze brechen und in uns ihren Feind Nummer 1 sehen«.
medico erklärt seine Solidarität und Unterstützung, verurteilt die Angriffe gegen Menschenrechtsaktivisten in Mexiko und fordert die mexikanische Regierung auf endlich deren Schutz zu gewährleisten.
Managua, 7.6.2012
Dieter Müller
medico international
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