Treffen gegen Militarisierung in Lateinamerika und der Karibik

Poonal vom 20.05.2003
Poonal 573 vom 20.05.2003

 

(Mexiko-Stadt, 12.Mai 2003, anchi-poonal).- Vertreter von 28 Ländern, die in Mexiko am Ersten Treffen gegen die Militarisierung Lateinamerikas und der Karibik teilnahmen, forderten, "den unverzüglichen Abbau aller US- Militärbasen und den Rückzug der Einheiten des US-Militärs, die sich aktuell" auf Territorium in der Region befinden. Sie erklärten die Notwendigkeit "alle von US-Streitkräften beaufsichtigten militärischen Übungs- und Trainingsstätten" auf dem Kontinent aufzulösen.

Vom 6. bis 9. Mai trafen sich fast 1000 Vertreter von sozialen, gewerkschaftlichen, politischen, indígenen, akademischen, bäuerlichen, intellektuellen und frauenspezifischen Organisationen, unter ihnen auch Friedensnobelpreisträger, in San Cristobal de las Casas. Thema war eine Analyse der Militarisierung in der Region, für die an erster Stelle die US-Regierung verantwortlich gemacht wurde und die "Unterwerfung der regionalen Truppen unter die Verfügungsgewalt und die Interessen der Sicherheitskräfte der USA.

In der Abschlusserklärung wurde festgehalten, dass "die Militärisierung schwere Menschenrechtsverletzungen mit sich bringt, wobei Frauen regelmäßig am schlimmsten betroffen sind; mit der Militarisierung geht die Zerstörung traditioneller Gemeinschaften der indígenen Bevölkerung einher, sowie die Zwangsmigration tausender Menschen, Umweltzerstörung und es kommt zu Repression gegen soziale Bewegungen und gegen demokratische und eigenständige Prozesse".

Man wies darauf hin, dass "der von den US-amerikanischen Sicherheitskräften geführte Militarisierungsprozess die Souveränität der Völker verletzt, weil er Interventionen, Übungen, Patrouillen und Trainings für nationale Truppen ermöglicht, sowie dort wo es keine direkten Militärbasen gibt zur Installierung von Radar- und Überwachungssystemen und Satellitentechnik greift".

In dem Dokument wird erwähnt, dass es neben militärischen Operationen und Aktionen auf dem Kontinent weitere Projekte der USA gibt, die im Zusammenhang mit ihrem kriegerischen Eindringen zu sehen sind. Dabei handele es sich um das Gesamtamerikanische Freihandelsabkommen ALCA, die Freihandelsverträge, den Plan Colombia, den Plan Puebla-Panamá, den Plan Dignidad und die Andeninitiative.

In einem Punkt, der sich mit Aggressionen gegen die indígene Bevölkerung und arme Stadtgebiete auseinandersetzt, fordert das Abschlussdokument dazu auf "die Gründung von privaten, militärischen, paramilitärischen und polizeilichen Sicherheitskräften in unseren Ländern" zu verhindern.

Die Erklärung macht deutlich, dass die Bevölkerung des Kontinents sich organisiert und Widerstand leistet, vor allem gegen das neoliberale Modell, "gegen die Verarmung unserer Völker, die auf reichem Boden leben, gegen das Verschwinden unserer Kultur und Selbstbestimmungsfähigkeit". Was schüre Wut gegen die großen Mächte, die in der Militarisierung der Region "ihre Antwort auf unsere Widerstand" fänden.


Quelle: poonal
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