Mexiko: Vertriebene indigene Familien fordern Gerechtigkeit

amerika21.de vom 22.07.2013
Von Peter Clausing

 

San Cristobal. Seit über anderthalb Jahren vertriebene pro-zapatistische Familien aus der Gemeinde Banavil im Bundestaat Chiapas fordern von der mexikanischen Regierung eine Lösung ihrer prekären Situation und die Bestrafung der Mörder ihres Angehörigen Alonso López Luna. Die vier Tseltal-Familien wurden am 4. Dezember 2011 bei einem Angriff von 50 bewaffneten Mitgliedern der Institutionellen Revolutionären Partei (PRI) vertrieben und leben seither als Flüchtlinge in San Cristóbal de las Casas. Bei dem Überfall wurden über sieben Familienmitglieder verletzt.

Während der Auseinandersetzung verschwand Alonso López Luna. 20 Tage später wurde sein rechter Arm im Grenzgebiet zwischen Mercedes und Banavil wiedergefunden. Die Entführer und mutmaßlichen Mörder werden bis heute strafrechtlich nicht verfolgt. Bei dem Angriff auf die Tseltal-Familien kam auch einer der Angreifer ums Leben. Daraufhin wurde ein Mitglied der vertriebenen Familien, Francisco Santíz López, unter falschen Anschuldigungen verurteilt, obwohl er sich zum Zeitpunkt des Angriffs gar nicht in der Gegend befunden hatte. Nach einjähriger Haft wurde er im Januar diesen Jahres freigelassen.

Seit 2009 kam es in Banavil immer wieder zu Einschüchterungen durch bewaffnete PRI-Anhänger gegenüber Familien die als pro-zapatistisch gelten. Die staatlichen Behörden blieben bis heute untätig gegenüber den Gewaltakten.

 

Quelle: http://amerika21.de/2013/07/83842/indigene-fordern-gerecht


 

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