EZLN ruft zu gemeinsamen Treffen der sozialen Bewegungen auf
Poonal vom 05.08.2003 | |
Poonal 584 vom 05.08.2003 |
(Montevideo, 28. Juli 2003, pulsar-poonal).- Verschiedene Bauernorganisationen sind dem jüngsten Aufruf des Zapatistischen Heeres zur Nationalen Befreiung EZLN gefolgt und haben öffentlich ihre Teilnahme an einem von der Guerillagruppe einberufenem Treffen zugesagt. Ziel dieses Treffens soll die Ausarbeitung neuer Strategien im Kampf gegen den Neoliberalismus und speziell hin zu einer Neuorientierung des mexikanischen Wirtschaftsmodells sein. "Wir sind völlig einer Meinung mit dem Subcomandante Marcos, dass es jetzt um eine Einigung der sozialen Bewegung im ganzen Land geht und darum, dass wir uns gegenseitig ergänzen und nicht bekämpfen."
Senator Jose Antonio Aguilar Bodegas, der Mitglied der staatlichen Kommission für indigene Fragen ist, sieht die Tatsache, dass Marcos das Schweigen gebrochen hat "als positives Zeichen und als eine gute Möglichkeit für die Regierung diesen Kommunikationsansatz zu einer Wiederaufnahme des Dialogs zu nutzen." Zu den Vorwürfen des EZLN bezüglich der Existenz paramilitärischer Gruppen im Süden Mexikos sagte der Senator, "im Falle, dass die Existenz solcher Gruppen nachgewiesen würde, wird gegen sie vorgegangen, mit dem Ziel ihrer Festnahme und Verurteilung."
Speziell als Antwort auf den von Präsident Fox forcierten Entwicklungsplan "Plan Puebla-Panama" lanciert das EZLN den "Plan La Realidad — Tijuana" (RealTi). Es richtet sich im Allgemeinen gegen jeden Versuch der Fragmentierung der mexikanischen Nation. Es geht darum, alle Widerstandsbewegungen des Landes zu einen und mit ihnen zusammen die mexikanische Nation neu aufzubauen.
Im Aufruf des EZLN heißt es: "In jedem Bundesstaat gibt es Männer, Frauen, Kinder und alte Menschen, die nicht aufgeben und die, obwohl sie ungenannt bleiben, für die Demokratie, die Freiheit und die Gerechtigkeit kämpfen. Es geht darum, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihnen zuzuhören. Der Plan La Realidad-Tijuana hat kein Budget, keine Funktionäre und keine Büros. Er umfasst lediglich die Leute, die jeweils an ihrem Ort, zu ihrer Zeit und auf ihre eigene Weise widerstehen und es erinnert uns daran, dass Mexiko kein Unternehmen mit einzelnen Filialen ist, sondern eine gemeinsame Geschichte hat. Und die Geschichte ist nicht nur die Vergangenheit, sondern, und vor allem, die Zukunft."
Dem EZLN zufolge ist der Plan Puebla-Panama nichts anderes als der Versuch der Regierung, das Land aufzuteilen und den mexikanischen Südosten zur Plünderung durch das internationale Kapital freizugeben. Laut dem Aufruf, der vom Subcomandante Marcos unterzeichnet ist, "sind die Pläne der Regierung kompliziert und hochtönend. Diese Pläne dienen nur dazu, Büros zu unterhalten, offizielle Pressemitteilungen herauszugeben und den Leuten den Eindruck zu vermitteln, für sie werde etwas getan."
Quelle: poonal
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