Romero-Tage 2014 in Hamburg

Veranstaltungshinweis vom 15.03.2014

 

Romero-Tage 2014 in Hamburg
Am 24. März 1980 wurde Oscar A. Romero, Erzbischof von San Salvador, von einem Handlanger der politisch-militärischen Machthaber während einer Messe erschossen.

Oscar A. Romero, Erzbischof von San SalvadorOscar A. Romero
Jedes Jahr gedenken Hamburger Solidaritätsgruppen und kirchliche Einrichtungen in Hamburg seines Einsatzes für die Lebensrechte der Armen, der ihn das Leben kostete.
Lateinamerika ist Schauplatz blutiger Konflikte geblieben: Macht geht vor Recht, ökonomisches Interesse erst recht. Wir verfolgen in vielfältigen Veranstaltungen − Gottesdiensten, Vorträgen, Diskussionen, Filmen − die hartnäckigen Versuche von Betroffenen, sozialen Bewegungen, Organisationen, Journalisten, Anwälten, den scheinbar hoffnungslos unterlegenen Menschenrechten zur Geltung zu verhelfen gegenüber willkürlicher Staatsgewalt und profitgeleitetem Zugriff, nicht nur in Einzelfällen, sondern auch durch entwicklungspolitische Umgestaltung der Lebensverhältnisse und Machtstrukturen.

Der Blick über den Ozean führt zugleich zu einem Rückblick auf uns selbst und unser Land: wie sind wir selbst involviert in den Kollisionen von Macht — Interessen — Menschenrechten?


PROGRAMM:

SO 23.03. | 11.00 Uhr

Gottesdienst
Gottesdienst zum Gedenken an Erzbischof Oscar Romero

Santo es nuestro Dios! — Que acompaña nuestro pueblo, que vive en nuestras luchas! Ein Lied aus El Salvador fordert uns heraus, Ausschau zu halten nach Gottes Spuren im ganz konkreten Leben bei uns und in den alltäglichen Sorgen und Freuden heute. Gott ist heilig, er begleitet seine Menschen.

Das wollen wir feiern zur Ehre Gottes und in Erinnerung an den Gottesmann Romero aus El Salvador.

Ort: Kirche St. Simeon/Alt-Osdorf, Dörpfeldstr. 58, Hamburg

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in Kooperation mit Missionsakademie und ZMÖ


MO 24.03. | 18.00 Uhr

Gottesdienst
Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an Erzbischof Oscar Romero

Heute vor 34 Jahren wurde Erzbischof Oscar Romero während eines Gottesdienstes erschossen. Dieses Martyrium war Konsequenz seines Einsatzes für die Rechte des unterdrückten Volkes von El Salvador und ist bis heute für viele Menschen inspirierend. Wir laden alle dazu ein, heute für sein Zeugnis zu danken und seine Gegenwart in Texten und Gebeten zu erfahren.

Ort: Brücke — Ökumenisches Forum Hafen-City, Shanghai-Allee 12, Hamburg

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in Kooperation mit Erzbistum Hamburg, Missionsakademie


MI 26.03. | 19:30 Uhr

Film und Diskussion
Kubas urbane Gärten

Der Film »The power of Community — Wie Kuba ohne Öl überlebte« (OmU) zeigt, wie Kuba seinen Energieverbrauch drastisch reduzierte, u.a. durch Umstellung auf biologische Farmen und städtische Gärten. Und wie es gelang, durch Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Kooperation und Einfallsreichtum die Situation zu meistern. Ein Vorbild auch für uns? Kristine Karch von Ecomujer (Frauen- und Umweltprojekt in Deutschland, Kuba und Lateinamerika) spricht über Frauen- und Umweltrechte.

Ort: Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Altona

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Veranstalter: Cuba Sí Hamburg

Eintritt 2,-


DO 27.03. | 19.30 Uhr

Vortrag und Diskussion
(Ex-)Präsidenten vor Gericht — Die Rolle internationaler Schutzbegleitung

Mit Melanie Rücker und Alexander Klüken

Anhand von Beispielen aus Guatemala und Kolumbien geht es um aktuelle Gerichtsverfahren gegen ehemalige Regierungschefs wegen Menschenrechtsverbrechen während ihrer Amtszeit. Es soll über die Rolle von MenschenrechtsverteidigerInnen in diesen Verfahren, die Risiken, denen sie sich dabei aussetzen, und über das Konzept der internationalen Schutzbegleitung informiert und diskutiert werden.

Ort: Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Altona

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Veranstalter: peace brigades international, Werkstatt 3, Kooperation mit Fachschaft Jura (Uni HH)

Eintritt 3,-


SA 29. u. SO 30.04. | 10.00-14.30 Uhr
Workshop

Erinnerungsarbeit in Basis- und Genderbewegungen in Lateinamerika

Mit Erik Arellana/Gloria Cala Navarro

ANMELDESCHLUSS: 23. März

(Kolumbien span/deutsch) Wir reflektieren, wie Basisbewegungen in Lateinamerika mit ihren kollektiven Erfahrungen und Praktiken der anhaltenden Verheimlichung und Verleugnung massiver systematischer Menschenrechtsverbrechen seitens autoritärer Regime und in gewaltsamen Konflikten entgegenwirken.

Ort: Bahrenfelder Str. 101a, 22765 Hamburg

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Veranstalter: pbi-peace brigades international
Anmeldung: alejandra PUNKT bastidas (AT) pbi-deutschland PUNKT de  


TN-Beitrag: 15,-/10,-


DI 01.04. | 19.00 Uhr

Informationsveranstaltung

Über das Verschwindenlassen. Die salvadorianischen Kinder während des Bürgerkriegs

Mit Ulf Baumgärtner

Zwischen 1980 und 1992 wurden in El Salvador vom Militär über 900 Kinder entführt. Die Menschenrechtsorganisation Pro-Búsqueda hat 400 Kinder wiedergefunden und Beweise gegen Verantwortliche gesammelt. Am 14.11.2013 wurde das Büro verwüstet und die MitarbeiterInnen angegriffen. Ulf Baumgärtner berichtet über die Arbeit der Organisation und die aktuelle Lage in El Salvador nach den Wahlen.

Ort: centro sociale, Sternstr. 2

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Veranstalter: el rojito e.V.

Eintritt frei


FR 04.04. | 19.30 Uhr

Vortrag und Diskussion

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland — Waffenexporte nach Mexiko und Brasilien

Mit Jürgen Grässlin, Autor vom "Schwarzbuch Waffenhandel", Träger des Aachener Friedenspreises 2011

Deutschland ist weltweit drittgrößter Rüstungsexporteur. J. Grässlin hat die obskuren Machenschaften gründlich recherchiert und die Täter benannt. Er hat illegale Waffenlieferungen von Heckler & Koch nach Mexiko aufgedeckt und zur Anzeige gebracht, der Gerichtsprozess wird weitreichende Folgen haben. Brasilien wird zur Zeit unter dem Vorwand der Fußball-WM mit deutschen Kriegswaffen hochgerüstet. 

Eine Veranstaltung mit Handlungsanleitungen gegen die Tötungsmaschinerie.

Ort: Ev. Hochschule im Rauhen Haus, Horner Weg 170, U2

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Veranstalter: Initiative Mexiko

Eintritt: 3,-


SA 05.04. | 19.00 Uhr

Konzert

Madera mágica — Magie in Holz

Antonio Cosenza — Gitarrist Guatemala/Hamburg spielt aus seinem reichhaltigen Repertoire eigene und Werke u.a. von H. Villa-Lobos, Leo Brauer und anderen lateinamerikanischen Komponisten.

www.antoniocosenza.eu

Ort: Christianskirche Altona, 
Ottenser Marktplatz 6

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www.kirche-ottensen.de

Veranstalter: peace brigades international, Evang. Gemeinde Ottensen. Dank an den Musiker und die Christianskirchengemeinde.

Eintritt frei


MO 07.04. | 19.30 Uhr

Vortrag und Diskussion
Honduras: Literatur im Widerstand

Mit Diana Vallejo Baca, Nationaler Verband Honduranischer SchriftstellerInnen ANDEH

Nach dem Putsch im Juni 2009 haben sich KünstlerInnen in Honduras im Widerstand organisiert. Welche Bedeutung spielt die Literatur in der aktuellen gesellschaftlichen Situation? Diana Vallejo wird aus ihren Werken lesen und über das Engagement der KünstlerInnen berichten.

Ort: Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Altona

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Veranstalter: zapapres, peace brigades international, ai-CASA-Gruppe. Kooperation mit Werkstatt 3

Eintritt: 3,-


MI 09.04. | 19.00 Uhr

Vortrag und Diskussion
Agrobusiness und Indigene. Aktuelle Landkonflikte in Brasilien

Mit Verena Glass (Journalistin; Projektkoordination Brasilien RLS-Büro São Paulo)

Die indigene Bevölkerung Brasiliens wird in den sich zuspitzenden Land(nutzungs)konflikten zum Ziel politischer und physischer Angriffe in einer neuen Dimension. Gefragt wird nach den Auswirkungen von Megaprojekten wie dem Staudammbau Belo Monte oder der Fußball-WM sowie nach Formen des Widerstands.

Ort: Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Altona

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Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg Förderung: Landeszentrale f. polit. Bildung Hamburg

Eintritt: 2,-


DO 10.04. | 19.00 Uhr

Vortrag mit Diskussion
Das Verschwindenlassen von Menschen

Mit Dr. Rainer Huhle, Nürnberg

Der Gründer des Nürnberger Menschenrechtszentrums und Mitglied im UN-Komitee gegen das gewaltsame Verschwindenlassen, berichtet über aktuelle Entwicklungen. In Lateinamerika hat Verschwindenlassen eine traurige Tradition. In Mexiko verschwanden in den letzten Jahren über 26.000 Menschen spurlos. Viele Opfer gehen auf das Konto des Organisierten Verbrechens, aber auch staatliche Akteure sind beteiligt.

Ort: Instituto Cervantes, Fischertwiete 1, 20095 Hamburg (Chilehaus Eingang B)

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Veranstalter: Amnesty International/CASA-Kogruppe, in Kooperation mit peace brigades international

Eintritt: Spende erbeten


FR 11.04. | 17.00 Uhr

Hafenrundfahrt
Von Schatzkisten und Pfeffersäcken — Hamburgs Handel mit Lateinamerika

Woher stammt unser Kaffee? Eine Fahrt hinter die Kulisse aus Backsteinmauern und Containerbrücken. Es geht um Kaffee, Agrotreibstoffe, Sojabohnen und Bananen, Jeans und Computer. Die Fahrt veranschaulicht die Hintergründe des Welthandels mit Lateinamerika. Sie erklärt, warum Kaffee und Bananen so billig sind und wer an dem extrem ungleichen Handel zwischen Nord und Süd verdient.

Ort: Anleger Vorsetzen/City-Sporthafen — wegen Bauarbeiten informieren Sie sich bitte vor der Rundfahrt noch einmal über die Erreichbarkeit der Barkasse unter www.hafengruppe-hamburg.de

Veranstalter: Hafengruppe

Kosten: 11,-/9,-


SA 12.04. | 14.00 Uhr

Rundgang
Über den Hafen, die HafenCity und die urbanen kolonialen Spuren

Alte rote Backsteinbauten und neue spiegelglatte Fassaden stehen sich in der HafenCity gegenüber. Wo bleibt die Geschichte des Hafens? In unserem Rundgang gehen wir auf Spurensuche der Hafengeschichte, die gleichermaßen von Wohlstand und Plünderung erzählt. Welche Bilder prägen die Stadtentwicklung in Hamburgs jüngstem Stadtteil? Auf welchen historischen Kontinuitäten beruhen sie, mit welchen Emotionen spielen sie? Welche Spuren hat Hamburgs Handel hinterlassen — in der Stadt und darüber hinaus? 
Wo früher Waren aus Übersee gelagert und deutsche Kolonialtruppen entsandt wurden, entsteht die Hafen-City — Hamburgs jüngster Stadtteil. Wir zeigen, wie diese Vergangenheit bis heute in die Stadtentwicklung eingeschrieben ist.

Treffpunkt: U-Bahn Meßberg, Eingang Chilehaus, Dauer: 2 h

Veranstalter: Tania Mancheno und Andreas Schneider

TN-Beitrag: 7,- /5,-


MI 16.04. | 19.30 Uhr

Vortrag und Diskussion
Policia Comunitaria — autonom organisiert gegen Vertreibung und Repression

Mit Jutta Klaß, zapapres Mexiko-Nachrichten- Import e.V.

Vor der Revolution wurden sie von ihrem fruchtbaren Land vertrieben, heute sind es Bergbauunternehmen, Windenergiepark- und Staudammbetreiber, die das Land der Indígenas und Kleinbauern in Beschlag nehmen. Die Menschen aber leisten Widerstand auch mit Hilfe der bewaffneten Gemeindepolizei.

Ort: Barmbek°Basch, Wohldorferstr. 30, Nähe U-Dehnhaide

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Veranstalter: zapapres e.V. in Kooperation mit Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg
Förderung: Landeszentrale f. polit. Bildung Hamburg


Eintritt frei

 Anhang  
  Programm der Romero-Tage 2014 in Hamburg als PDF


Hinweis: chiapas.eu garantiert nicht für die Richtigkeit der Karten.

 

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