Bonn 9.5.2015: Ayotzinapa − ein Staatsverbrechen mit dt. Komplizenschaft
Vortrag und Interview (via Internet) mit einem Überlebenden der Lehramtsschule von Ayotzinapa
Veranstaltungshinweis vom 24.04.2015 | |
In Mexiko sind in den letzten Jahren weit über 30.000 Menschen Opfer vom Verschwindenlassen geworden. In vielen Fällen waren Angehörige der Sicherheitskräfte die Täter (wie im Falle der 43 aus Ayotzinapa). Doch selbst wenn angeblich kein Soldat oder Polizist direkt verantwortlich ist, handelt es sich dabei doch um Staatsverbrechen, weil der Staat nicht in der Lage ist, seine Bürger_innen zu schützen. Meist bleiben solche Fälle auch straffrei.
Die Bevölkerung hat ihre Empörung in zahlreichen Protestaktionen im ganzen Land zum Ausdruck gebracht. Auch weltweit gab es Solidaritäts- und Protestaktionen. Nicht wenige waren sich sicher, dass für die Regierung Peña Nieto die die letzte Stunde geschlagen habe. Aber ernüchtert müssen wir feststellen: Wie beim »Kleinen Prinzen« stehen wir nicht vor einem Hut, sondern vor einer Schlange, die wiederum einen Elefanten verdaut. Denn es ist nicht das erste Mal, dass in Mexiko ein Verbrechen diesen Ausmaßes unbestraft bleibt.
In seinem Vortrag wird Daniel Tapia Montejo (Mexiko-Menschenrechtsreferent im Öku-Büro München) nicht nur über die Ursachen der Ereignisse in Iguala / Ayotzinapa sprechen, sondern über die Folgen der Straflosigkeit und über die Frage, warum die Deutsche Bundesregierung Mexiko in Schutz nimmt. Und was wir dagegen unternehmen können, sollten wir gemeinsam überlegen.
Außerdem wird es eine Liveschaltung mit einem Studenten aus Ayotzinapa geben, der uns über den Kampf gegen das Vergessen berichtet sowie über die geplanten Schritte, um seine Kommilitonen zu finden, und zwar lebend − denn: Lebend wurden sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück!
Danach: Auflegerei mit Plancha Sistem (München/Köln): Radical Cumbia y más
Samstag, 9. Mai 2015, 19 Uhr Café la Victoria, Bornheimer Str. 57, Bonn
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Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift ila und mit Unterstützung der Abteilung für Altamerikanistik der Universität Bonn.
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