Interview mit Juan Lopez Sanchez, von den Las Abejas

News vom 31.08.2001
übersetzt von: Dana

 

"Ich bin ein Vertreter der Las Abejas. Ich lebe nicht hier, in Yaxgemel. Ich bin heute nur hier mit dem Auftrag unsere Brüder und Schwestern zurückzubegleiten. Als ein interner Flüchtling habe ich 3 Jahre lang in Xoyep gelebt, und am 17. Oktober 2000 sind wir zurückgegangen, um zu versuchen in der Gemeinde aus der wir stammten ein Platz zum Leben zu finden.

Wir flohen, weil wir von den Paramilitärs bedroht wurden, die Waffen benutzten. Wir haben immer noch die gleiche Angst, weil wir wissen, dass die Verantwortlichen immer noch hier sind. Deshalb hatten wir am 24 August diese Verhandlung mit dem Gouverneuren von Chiapas und den lokalen Autoritäten von Chenalhó, um um einen Nichtangriffspakt zu ersuchen. Wir müssen warten und sehen, ob diese Vereinbarung eingehalten wird.

Unsere Häuser sind 4 Jahre lang verlassen gewesen — einige der Häuser sind niedergebrannt worden. Deshalb sind wir ein wenig traurig — eigentlich sehr traurig. Es ist das erste Mal, dass wir zurückgegangen sind um unsere Häuser zu sehen, und das Land, das wir vor vier Jahre verloren haben.

Die Frage der Entschädigung ist immer noch nicht geklärt worden. Wir haben vorgeschlagen, dass die Regierung für die Schäden zahlen sollte, aber die Vereinbarung die wir am 14. August erzielt haben betrifft nur die Rückkehr, um zu sehen wie die PRI-Mitglieder und Paramilitärs reagieren werden. Wenn sie nicht damit einverstanden sind, und sich nicht daran halten, werden wir nicht schweigen — wir werden weiterkämpfen und das denunzieren, was in unsere Gemeinden vorgeht.

Wir werden uns hinsetzen und verhandeln müssen, um um Gerechtigkeit und Entschädigung zu ersuchen. Wir werden beginnen mit der Regierung zu verhandeln um zu sehen ob sie sich an die Vereinbarung halten. Wenn sie es tun, dann können wir hoffentlich auch über Versöhnung reden. Wenn die Paramilitärs nicht einverstanden sind, nun.

Die Las Abejas sind eine zivile Organisation, wir sind Pazifisten und setzen uns für Indigenas ein die interne Flüchtlinge sind. Wir unterstützen die Vereinbarungen von San Andrés, die 1996 unterzeichnet worden sind. Wir haben schon immer um die Erfüllung dieser Vereinbarungen ersucht. Wir haben das Recht auf unsere eigene Kultur.

Wir sind glücklich, von dem Internationalen und Mexikanischen Roten Kreuz, und all den anderen sozialen und politischen Organisationen aus der ganzen Welt begleitet zu werden.

Jetzt sind wir wieder daheim, aber wir denken auch über das Morgen nach. Wir denken über unsere Forderungen nach. Wir müssen unsere Häuser wiederaufbauen — einige von ihnen sind zerstört worden. Morgen werden wir jedes Haus und das Land besichtigen. Einige der Abejas wollen das Land bebauen — um Mais anzubauen — aber wir werden das in Gruppen tun, weil wir wissen, dass die Paramilitärs hier sind, und wir fürchten uns vor ihnen. Wir werden sehen müssen, wie sich die Dinge entwickeln — sehen ob sie uns verstehen, und uns unser Eigentum zurückgeben werden.

Wir haben kein Zugang zu Funkgeräten falls irgendetwas passiert, aber wir vertrauen dem Roten Kreuz, sie helfen uns. Sie haben sich immer um uns gekümmert. Wir haben viele Einladungen an die NGO`s geschickt, und sie gebeten ständige Repräsentanten zu schicken. Sie reden darüber hier Camps einzurichten. Wir sind bereit einen Platz für das Camp zu finden — damit wir uns etwas sicherer fühlen können."

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