Zeuge des "Schmutzigen Krieges" ermordet

Poonal vom 02.12.2003

 

(Mexiko-Stadt, 1. Dezember 2003, poonal).- Am vergangenen Mittwoch (26.11.) wurde in der Sierra des Bundesstaates Guerrero der 65jährige Zacarías Barrientos Peralta auf dem Heimweg von der Arbeit ermordet. Für die Sonderstaatsanwaltschaft für soziale und politische Bewegungen der Vergangenheit (Femosp), die das "Verschwindenlassen" von Oppositionellen während des "Schmutzigen Krieges" der Siebzigerjahre aufklären soll, war Barrientos in Guerrero ein Schlüsselzeuge.

Ein Tag vor dem Mord war vor einem Gericht in Acapulco/Guerrero der erste Antrag auf einen Haftbefehl wegen des "Verschwindenlassens" während des "Schmutzigen Krieges" eingereicht worden. Er richtete sich gegen den Ex-Kommandanten der Bundeskriminalpolizei (Policía Judicial Féderal) Isidro Galeana Abarca. Galeana soll für das Verschwinden von Jacob Nájera Hernández im Jahre 1974 verantwortlich sein.

Die Vizepräsidentin des Angehörigenverbandes "Asociacion de Familiares de Detenidos Desaperecidos y Víctimas de Violaciones a los Derechos Humanos (Afadem)" Tita Radilla Martínez kritisierte, dass die Femosp den Zeugen Barrientos nicht unter Schutz gestellt hatte. "Diejenigen, die all die Verbrechen begangen haben, besitzen immer noch die Macht," sagte sie.


Quelle: poonal
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