Seit über 500 Tagen suchen die Familien die 43 verschwundenen Studenten

medico internat. (CH) vom 23.02.2016
Philipp Gerber, Mexiko

 

Während die Medien längst zu neuen Meldungen übergegangen sind, ist die Realität für die Familien der 43 im September 2014 durch Polizisten entführten und seither verschwundenen Pädagogikstudenten unverändert: Sie fordern die Aufklärung des Verbrechens und Gerechtigkeit.

Eine Expertenkommission der Interamerikanischen Menschenrechtskomission soll der mexikanischen Staatsanwaltschaft helfen, das gewaltsame Verschwindenlassen aufzuklären. Diese Kommission aus anerkannten MenschenrechtlerInnen beklagte jüngst, dass ihre Arbeit durch eine Schmutzkampagne behindert würde. So werden beispielsweise dem Kommissionsmitglied Claudia Paz y Paz, die in Guatemala den Diktator Ríos Montt vor Gericht brachte, als Kontakte zur Guerilla URNG nachgesagt.

Zudem bleibt die Staatsanwaltschaft bei ihrer »historischen Wahrheit« ohne Beweise, nach welcher die Studenten ermordet und kremiert wurden, obwohl auch ein argentinisches Forensiker-Team inzwischen diese These als unglaubhaft zurückwies.

Unsere Partnerorganisation in Guerrero, das Komitee gegen Folter und Straflosigkeit (CCTI), betreut und begleitet die Angehörigen weiterhin in ihrer aufreibenden Suche nach den Verschwundenen und nach Gerechtigkeit.

 

Quelle: http://medicointernational.ch/projekte/mexiko/hintergruende.html


 

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