Aufruhr in Chiapas

News vom 27.05.2016

 

Die Repression gegen die Lehrergewerkschaft CNTE führte in dieser zweiten Streikwoche zu einer breiten Solidarisierung der Bevölkerung. Insbesondere in Chiapas ist der Teufel los. Gestern morgen wurden die LehrerInnen auf den Zufahrtsstrassen von Tuxtla Gutiérrez erneut mit Tränengas angegriffen, worauf die Bevölkerung massiv auf die Strasse ging und ein Vordringen der föderalen Polizei bis ins Stadtzentrum verhinderte, wo sich die Zeltstadt der LehrerInnen befindet. Die Auseinandersetzungen dauerten vier Stunden und forderten eine unbekannte Zahl von Verletzten. Abends kam es dann zu einem Tränengaseinsatz gegen sich solidarisiernde Familien in Chiapa de Corzo, 20 km von Tuxtla. Als Reaktion darauf blockierte die Bevölkerung die Hotels, wo die Polizei untergebracht war, warf die Scheiben ein und drohte damit, die Gebäude anzuzünden. Die Bundespolizei ergriff schliesslich die Flucht. Gleichzeitig entführte die Bevölkerung des Bezirks Chenalho in den Altos den Vorsitzenden des chiapanekischen Parlaments, damit dieser in ihrer Gemeinde die Entmachtung der unbeliebten Bürgermeisterin unterschreibe.

Hier zwei kurze Videos von desinformemonos:

Chiapas con sus maestros... después de la brutal represión https://twitter.com/Desinformemonos/status/735658557664677888

En Chiapa de Corzo se exige la salida de la PFP https://twitter.com/Desinformemonos/status/735663056785526785

Padres y madres de familia con sus hijos marchan en repudio a Federales; en Chiapa los gasean Indígenas de Chenalhó "secuestran" a presidente del Congreso del Estado

Auch in Oaxaca, Michoacan, Guerrero und Mexiko Stadt gehen die Proteste weiter. Das Thema Abbau der Rechte des Grundschul-Lehrpersonals - etwas anderes ist die sogenannte Bildungsreform nicht - ist 2013 in Mexiko ununterbrochen Anlass zu Protesten. Die mexikanische Regierung weigert sich jedoch weiterhin, das Thema auch nur zu diskutieren.
 

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