Was folgt I: Früher und Jetzt

Kommunique vom 03.01.2017
Subcomandante Insurgente Moisés
übersetzt von: Nadine

 

Was folgt I: Früher und Jetzt



Subcomandante Insurgente Moisés

3. Januar 2017

Guten Abend Ihnen allen. Wir wollen Ihnen nur sagen, dass dies dauern wird, so nutzen sie die Gelegenheit um zu schlafen oder zu gehen.

Zuerst, wie die compañera sagte, die hier vom Alten Antonio gesprochen hat, wie der Name schon sagt, Alter Antonio. Das heißt diese Zeit ist vorüber. Es gibt Dinge, die womöglich daraus gerettet werden können, aber nun haben sich die Zeiten geändert.

Wir, die Zapatistas, wollen Ihnen erzählen, dass wir ehrlich, wirklich, lernen wollen, was wahre Wissenschaft ist, nicht jenes, was bereits der Alte Antonio tat, was zu jener Zeit nützlich war, in der Vergangenheit, doch jetzt ist es anders, denn das Leben ist anders. Deshalb wollen wir Ihnen erzählen, über die compañeras und compañeros der Kommission der Delegierten, mit was sie im Laufe der Zeit ihres Kampfes des Widerstandes konfrontiert wurden, und obwohl sie wie ihre Väter und Mütter leben wollten, es nicht konnten. Zum Beispiel, in der Selva Lacandona, wenn der Mais gesät wird, wußte man, dass es in 3 Monaten schon Maiskolben gibt, doch nun stellt sich heraus, dass es vorher schon Maiskolben gibt. In den Altos [Hochland von Chiapas], in Oventik, wusste man, dass es innerhalb von 6 Monaten Maiskolben geben wird, und nun gibt es nach 5 Monaten schon Maiskolben. Das macht es schwierig für sie, denn früher wussten sie genau, wann gesät werden musste. Sie wussten, wann man beginnen musste, nach der alten Methode, wie es der Alte Antonio gemacht hat, aber jetzt hat es sich geändert. Wie hat es sich geändert, und wer hat es geändert? Daher kommt ihr Interesse. Und so wie in allem, erfinden wir nichts, wie schon der Sup Galeano dieser Tage sagte, denn der Alte Antonio wusste, dass wenn die Zeit der Kälte ist, man sein Feuerholz sucht, seine Kohle, dass man vorbereitet ist, nun ist es nicht mehr so.

Da haben wir nachgedacht, wer uns es erklären kann, und da haben wir gehört, dass es Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen gibt, und wir haben uns gefragt, welche Arbeit sie machen, ob sie uns helfen können? Denn man sagt, dass es jene sind, die studieren, um erklären zu können, um es verstehen zu können, und danach erklären können, ob man etwas tun kann und was es ist, was getan werden kann. Diese Dinge brauchen unsere compañeros und compañeras, denn während ihrer autonomen Regierung von 23 Jahren ergaben sich viele Notwendigkeiten, andere Bedürfnisse, die man nicht mehr so lösen kann, wie es der Alte Antonia getan hat, der sich wiedersetzte und überlebte, doch heute funktioniert das nicht mehr. Die compañeros und compañeras erbauen etwas und praktizieren es. Und wenn sie es in die Praxis umsetzen, beginnen sie herauszufinden, was ihnen fehlt.

Zum Beispiel, nur damit Sie mich verstehen, was ich Ihnen erzähle, keine der compañeras der Unterstützungbasen, die vor 33 Jahren dem Kampf beigetreten sind, hätte sich träumen lassen, dass ihre Tochter oder ihr Sohn einen Ultraschall bedienen würde. Die Sache ist nun, dass ihre Tochter ihn bedient, da es viele compañeras sind, vor allem sind es compañeras, weil sie sehen wollen, wie es dem Baby geht während es wächst, deshalb sind es vor allem compañeras.

Und ich werde Ihnen von einer Notwendigkeit erzählen, einem Mangel, denn der Mangel war zugleich eine Verwechslung, ein Fehler, den wir erkannten, weil die compañeras, compañeros, ihre guten Kulturen wiedergewinnen und beiseite lassen, was schlecht ist.

Es gibt Promotoren, oder Hebammen in den Dörfern. So kam ein compa in einem Dorf zu der Hebamme und die Hebamme untersuchte die compañera und sagte ihr: »Es scheint es sind Zwillinge compañera.« Das sagten sie dem compa, der sehr zufrieden darüber war, aber da er wusste, dass es in der Klinik, im autonomen Krankenhaus, einen Ultraschall gibt, wollte er sich versichern, dass es stimmt, dass es Zwillinge sind und so fuhren sie ins Krankenhaus, nahmen das Ultraschallbild auf, ich weiß nicht wie man sagt, aber so sprach der compa zuerst mit der compañera die den Ultraschall zu bedienen wusste: »Die Hebamme sagte mir, dass es Zwillinge zu sein scheinen, also will ich Gewissheit haben, mit der Maschine, die es hier gibt.« Sie überprüfen es und machen das Foto, oder wie man sagt, und die compañera sagt ihm: »Ja, es sind Zwillinge.« Umso zufriedener ist der compa.

So kommt es, dass sie zum Zeitpunkt der Geburt der Zwillinge in ein Krankenhaus der Regierung gehen, da es Komplikationen gab und die compañera starke Schmerzen hatte, wegen des Notfalls also, wandten sie sich an ein Krankenhaus der Regierung in Tepeyac Guadalupe. Dort behandelten sie die compañera und machten einen Kaiserschnitt. Nachdem der Kaiserschnitt durchgeführt wurde, geht der compa um seine zwei Zwillinge zu sehen und es stellt sich heraus, dass es nicht mehr als eins ist. Da sagt der compañero »nein, ich weiß, dass es Zwillinge sind«, und beginnt Streit mit dem Direktor oder der Direktorin des Krankenhauses: »Nein, ich weiß, dass es Zwillinge sind. Sie wollen es mir stehlen.«

Da sagt der Direktor, die Direktorin: »Nein Herr, nein Zapatist, eins, nicht mehr. Damit wir uns hier nicht streiten, gehen wir zu ihrer Frau, denn sie hat es gesehen.« Der Direktor und die Direktorin gehen zu der compañera, der compa geht auch und sagt, »warum erlaubst du, dass die Direktor*innen des Krankenhauses unsere Kinder stehlen?« Da sagt die compañera: »Nein, es ist tatsächlich nur eins.«

»Wie? Wenn die compañera mit dem Ultraschall uns sagte, dass es tatsächlich Zwillinge sind und die Hebamme uns auch sagte, dass es Zwillinge sind?«

So also streiten sie sich nun, da die compañera sagt, dass es eines ist und der compa sagt, dass es zwei sein müssten, da es ihm die Hebamme und die Gesundheitspromotorin sagten und jene des Krankenhauses ihm sagen, dass es nur eines ist.

Sie kommen dazu, dass die compañera, die den Ultraschall in der Klinik im zapatistischen Krankenhaus gemacht hat, herangezogen werden muss. Die compañera kommt und nun befinden sich bereits vier Parteien dort, der compa, die compañera, die den Kaiserschnitt bekommen hat, die compañera, die den Ultraschall gemacht hat und die Direktion des Krankenhauses. Und sie beginnen sich zu unterhalten und der Arzt, der behandelt hat, erklärt, dass es von der Art abhängt, wie das Ultraschallbild aufgenommen wurde, und die compañera, die den Ultraschall gemacht hat, sagte, dass sie das Bild von der Seite aufgenommen hat. So sagt der Arzt »hier ist es, hier, wo es reflektiert, scheint es, als wären es zwei, weil das Bild nicht so aufgenommen wurde, wie die Fotografie sein sollte«. Und so begann der compa, der Vater des Babys also, zu verstehen, dass es einen Irrtum gab, einen Fehler, in der Art, wie die zapatistische Gesundheitspromotorin ihre Arbeit gemacht hat.

Daraus schließen wir, dass wir nicht sagen können, dass es die Schuld des verdammten Kapitalismus ist, denn es hatte nichts mit Kapitalismus zu tun, es ist die Wissenschaft, die uns fehlte, ein Irrtum, der nicht davon abhängt, und so können wir nicht sagen, dass sie nichts wissen, oder dass jene des Krankenhauses uns bestohlen haben weil es von der schlechten Regierung ist, das können wir nicht sagen.

Wir erkennen, was uns gefehlt hat, dass wir uns als Zapatistas geirrt haben. Es ist nicht so, dass, weil wir autonom sind, wir uns deshalb nicht irren können, denn wir irrten in der Wissenschaft.

Und so ist es in vielen Dingen und jenes des Alten Antonio hat keine Chance, da es schon vergangen ist. Aber Dank dem Alten Antonio, der eine Art des Widerstandes und der Rebellion hatte, überlebten sie.

So ist es zum Beispiel mit dem, der mit Ihnen spricht, der sich Moisés nennt. Dieser Moisés hat sich dreimal verändert. Denn der Moisés, der in seinem Dorf war, würde nicht hier mit Ihnen reden, wenn er in seinem Dorf geblieben wäre, nicht? Und wie wäre dieser Moisés, wenn er in seinem Dorf geblieben wäre? Wer weiß. Nicht mal er selbst weiß es.

Gut. Aber das, was Moisés war, ist vorbei, und dann ist Moisés in die klandestine Organisation eingetreten, da änderte sich Moisés noch einmal und war nicht mehr derselbe Moisés in der Klandestinität wie jener der er in seinem Dorf war. Danach ging Moisés, lernte, wir werden es hier nicht alles wiederholen, die Wissenschaft die er 94 anwendete. Und nun nach 23 Jahren, ist er nicht mehr der gleiche Moisés wie in der Klandestinität, nun nach 23 Jahren im Licht der Öffentlichkeit und dem, was er gemeinsam mit seinen compañeras und compañeros vollbracht hat, nicht?

Dieser Moisés, heute am 3. Januar 2017, sieht bereits andere Dinge. Dieser Moisés sieht viele Dinge und es ist nicht mehr das Gleiche, wie dass, was er früher gesehen hat, während der zehn Jahre der Klandestinität, die Dinge haben sich verändert. Man muss wissenschaftlich studieren, mit Wissenschaft diese Veränderung zum Wohle des Volkes zu machen, um das Leben noch mehr zu wollen.

Aber, was machen wir, wenn wir erkannt haben, mit Wissenschaft und wissenschaftlich, dass es etwas gibt, das schlecht ist? Was bringt es, wenn wir nur sagen, dass es schlecht ist und dann bleibt es so?

Das ist also, was unseren compañeros und compañeras passiert ist, dass sie auf diese Notwendigkeiten stoßen, sie brauchen es, nicht für ihr eigenes Wohl, sondern Tausende, vielleicht für Millionen, die wir hier in diesem Land sind, dass sich Mexiko nennt und vielleicht bekommt es Flügel und gelangt zu einer anderen Welt, nicht?

Denn heute, 23 Jahre später, gibt es viele Dinge, die die compañeros in der Praxis umsetzen und so auf diese Notwendigkeit stoßen. Sie brauchen Theorie und Praxis. Wir Indígenas machen vieles im praktischen Sinne, das heißt in der Praxis überzeugen wir uns, und dann ermüdet es uns nicht mehr die Theorie zu hören. Aber wenn es nichts weiter als bla bla bla ist, werden wir müde. Aber wenn es über die Praxis geht, dann sind wir fokussiert, weil wir sehen, wie sich Dinge bewegen und funktionieren. Und wenn es uns gefällt, wenn wir es verstehen, dass es viele der Bedürfnisse lösen wird, dann werden unsere Augen schärfer als die eines Adlers.

Wenn wir uns in der Praxis bewegen und sehen, dass es die Notwendigkeiten löst, beginnen wir uns zu fragen: Und wenn ich es so mache, was kann hier raus entstehen? Und wenn ich es so mache, was wird passieren? Könnte es sein, dass man uns nicht noch mehr beibringen kann? Könnte es sein, dass man uns nicht noch mehr darüber sagen kann wie man es macht? Dann braucht man die Theorie, wie man sagt, weil uns sehr angespornt hat, was wir schon sahen, dass die Bedürfnisse oder die Probleme gelöst wurden, als es uns in der Praxis gelehrt wurde.

Da ist das Problem, dass es uns manchmal schwerfällt die Theorie zu präsentieren, obwohl wir es in der Praxis umsetzen. Vielleicht kann man es sehen, wenn es ein Bild gibt oder etwas, dass hilft zu verstehen, wie die Dinge in der Praxis sind. Nehmen Sie zum Beispiel das, was ich Ihnen jetzt vortragen werde, denn praktisch haben mich compañeros und compañeras gezwungen es im Kopf zu behalten.

Die Frauen und Männer haben ihre autonome Regierung und sie kämpfen und kämpfen, damit es Hälfte Hälfte ist. Wenn es 40 Mitglieder des Rates des Guten Regierung sind, sind es 20 Frauen und 20 Männer, und 20 der Autonomen Zapatistischen Landkreise in Rebellion, sind es 10 Frauen und 10 Männer und so weiter. Sie machen also ihre Arbeit, so wie sie die 7 Prinzipien des Gehorchenden Befehlens verstehen. Sie machen sich das Wort Demokratie zu eigen, was bedeutet, dass es das Volk ist, dass befiehlt und die Regierung diejenige, die gehorcht. Männer und Frauen diskutieren ihre eigenen Gesetze und sie entwickeln Bildung, so wie sie denken, wie die Kinder lernen sollten. Das heißt, was die Bildungspromotoren lernen müssen, hängt von dem ab, was ihre Dörfer benötigen. In diesem Fall sagt man Primaria [etwa Grundschule], andere Caracols sagen Primärstufe, aber in jedem Fall sagen die compañeros, die compañeras, die Papas und Mamas, dass sie wollen, dass ihre Kinder gut lesen lernen, dass sie wissen wie man Papi und Mami schreibt. Und sie haben gesehen, dass die Jugendlichen schon eine ganze Menge gelernt haben. Und so ist es im Gesundheitsbereich, das heißt in der autonomen Gesundheit gibt es mehrere Arbeitsbereiche, in denen sie fortfahren mit medizinischen Pflanzen zu arbeiten, da haben sie mehrere Notwendigkeiten erkannt, denn wie wollen wissen, wie sie beispielsweise sagen, wie viel der Substanz die Pflanze enthält, oder die Schale oder die Wurzel, wenn sie grün ist, und ob sie ihre Substanz verliert, wenn sie getrocknet, konserviert oder nicht konserviert wird. An diesem Punkt kommen wir nicht weiter und man braucht nun die Wissenschaft um Laboruntersuchungen zu machen, und viele andere solcher Dinge.

Sie haben auch ihre gemeinschaftlichen Radios, und wenn ihnen Teile davon durchbrennen, wollen sie wissen, wie man das löst, damit die anderen Gemeinden hören, was produziert und gesendet wird, wollen sie, dass das Signal sie erreicht, aber das Signal reicht nicht. Dann fragen sich die Sprecherinnen, die Sprecher: Gibt es keine Form etwas zu erfinden, damit es stärker ist, sagen sie, damit es weiter gesendet werden kann? Aber das haben sich die Papas und Mamas niemals träumen lassen. Moisés hat nicht daran gedacht, als er in der Klandestinität war. Es hat sich geändert, und nun arbeiten die Jugendlichen und sagen uns, dass dieses und jenes fehlt. Und da kann Moisés ihnen nicht mehr sagen, denn so einfach ist es, als Befehl, halt die Klappe, geh arbeiten schau nach deinem Feld, geh ... nicht? Wir verstehen die Bedürfnisse und deshalb sage ich Moisés ist nicht mehr der selbe wie jener, der er in der Klandestinität war, wie nun, nach 23 Jahren mit den Dörfern, mit ihrer autonomen Regierung.

Nun, vor mehr als einem Jahr sprachen wir darüber was die kapitalistische Hydra ist, das Monster, zusammen mit unseren compañeros und compañeras in den Dörfern, dass wir es tatsächlich sehen, wie als ob es begann hier zu keimen, als wir sie erwähnten, die Hydra. Also sagen die compañeros und compañeras der Dörfer, dass für die Art wie wir dem Widerstand leisten werden, wir Nahrung und Medizin brauchen, um dem die Stirn zu bieten. Dort beginnen sie nun ernsthaft darüber nachzudenken, wie wir es dort machen werden, wo der Boden nichts hergibt, wie sehr sie auch arbeiten und arbeiten und arbeiten, es nichts gibt. Sie haben von Bor, Magnesium, Schwefel, Molibat ... Molybdat, oder irgendwie so, oder Zink oder dem pH gehört, aber sie wissen nur, dass man sagt, dass es dem Boden helfen kann, aber woher weiß ich, selbst wenn ich dort ein Stück des Bodens entnehme, wie weiß ich, was es ist, was er braucht? Das ist, was die compañeros fragen: Hör mal, wer sind jene, die dies studieren, wer sind jene, die dies sagen? Das heißt, an verschiedenen Orten beginnt die Notwendigkeit, die Nachfrage lernen zu wohlen, wie man den Boden unterstützen kann, ohne ihm zu schaden.

Das, neben vielen anderen Dingen machen, suchen, brauchen die compañeros. Bevor sich mehr dieser Notwendigkeiten zu entwickeln begannen, gab es andere compañeros, die Bedarfe aufkommen sahen, darüber, wie Autonomie zu erschaffen ist. Zum Beispiel sieht eine Gruppe von compañeros, dass man viel Benzin zur Lichterzeugung im Caracol verbraucht. Also beginnen sie zu überlegen, warum bringt das Benzin den Motor zum laufen und produziert so das Licht, die Energie also? Dann sagen sie, dass es bedeutet, dass der Motor einfach angetrieben werden muss. Darauf sagen sie, wenn es so ist, warum passen wir es dann nicht an, suchen einen anderen Weg, um den Motor zu starten? Mit einer Wassermühle, das heißt wie sie den Zuckerrohr mahlen, also mit einem Wasserkanal, Rädern und Behältern in die das Wasser läuft, so wird er angetrieben. Also suchen wir die Art und Weise, den Motor anzupassen, das heißt den Generator. Und sie taten es, doch er war sehr langsam, so konnten sie nicht weiter machen, weil sie nicht wussten, wie sie die Kraft multiplizieren konnten, oder ich weiß nicht wie man sagt. Also, wo sind jene, die das Wissen haben, wie das geht? Denn dann brauchen wir nicht mehr das Petroleum, um Benzin oder Gas zu erhalten, um Öle zu gewinnen, sondern es ist die bloße Natur, derer sie sich bedienen können. Das heißt zum Teil, denn die Motorteile sind aus Eisen oder Plastik und all diese Dinge.

Die compañeros und compañeras haben große Lust neue Dinge zu lernen, immer wenn sie jemanden finden, der ihnen etwas beibringt. Aber es ist nicht mehr wie früher für die Jugendlichen, wie in der Zeit des Alten Antonio. Sie lassen nicht nach, wenn das, was man ihnen sagt, ihre Frage nicht löst, oder wenn die Antwort nicht passend ist, werden sie sich nicht zufrieden geben, und noch schlimmer, wenn man etwas anderes erzählt. Zum Beispiel wurde zum Ende der Escuelita 2013-14 eine Versammlung zur Evaluierung gemacht, in der einige Schüler sagten, gut, dass wir Indígenas sind, dass wir unsere indigene Identität nie verlieren sollen, und dann, dass wir keine wahren Indígenas mehr sind, da wir Schuhe tragen, dass wir sie ausziehen sollten. Denn wir sollen mit der Haut, mit den Sohlen der Füße [die Erde] berühren, so werden wir Indígenas bleiben. In der Versammlung wurde darauf gesagt, dass man denjenigen der dies sagte, rufen sollte, wenn Regenzeit ist, wenn alles voller Schlamm ist und die Füße manchmal versinken, 50 bis 80 Zentimeter, und man nicht merkt, ob irgendwo Glas liegt, oder spitze Steine oder Stöcke. Mal sehen, wie er da dann läuft? Dann sagten sie, wir arbeiten in den Bergen und wir werden ihn darum bitten, sich auszuziehen und nackt zu arbeiten, mal sehen, was er dann denkt.

Ich erzähle Ihnen dies, weil sie nicht nachgeben, wenn sie verstehen, dass das, was man sagt, nicht die Notwendigkeit erfüllt, sagen sie einfach: Mal schauen, tu es erst, dann werde ich sehen.

Das will sagen — und dies hat mit Ihnen zu tun Brüder, compañeros, compañeras, Schwestern - wie hier gesagt wurde, damit Sie sehen, dass es wirklich übel ist, dass es viel Arbeit gibt. Zuerst, was muss getan werden, zwischen Ihnen, jenen die Wissenschaft wissenschaftlich studieren, was ist es, was getan werden muss? Nun umso mehr, da die compañeros und compañeras Fragen haben, die ihnen beantwortet werden müssen, wissenschaftlich. Umso mehr wollen sie lernen, das heißt, sie wollen die Praxis. Das ist ein anderer Punkt, denn nur so fühlen es die compañeros und compañeras, wenn Sie ihnen es in der Praxis beibringen, wie es möglich ist, die Notwendigkeiten lösen zu können oder was sie dazu brauchen. Das einzige ist, dass man vorsichtig sein muss, dass es keine verlogene Täuschung ist, denn das ist nicht, was sie wollen. Sie wollen Resultate sehen, von dem was gesagt wird.

Dafür, entsprechend dem, was wir hier hören, obwohl wir noch nicht am Ende sind, sehen wir, fühlen wir, dass mit dieser Praxis die wir hier machen, man nun versteht, dass wir uns doppelt anstrengen, nicht? Denn, zum Beispiel, habe ich hier gehört, während sie als Wissenschaftler teilnehmen, unter sich wie Wissenschaftler sprechen. Und die Idee war, dass sie zu den compañeras und compañeros sprechen. So sagen die compañeros »von was sprechen sie da?« Denn Sie sprechen von Wissenschaftler zu Wissenschaftler. Und dann versuchen die Delegierten mit den Teilnehmer*innen zu sprechen, aber Sie hören alles und wollen dann wahrscheinlich über das gesagte, der Teilnehmerin oder der Teilnehmer, diskutieren und so fehlt uns etwas. So sehen wir, dass es nützlich wäre, dass wir ein anderes Treffen machen, wie diese compañera sagt, dann von Wissenschaftlern zu Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen zu Wissenschaftlerinnen. Das heißt, damit sie reden und wir sehen, was sie diskutieren, und schließlich hören, wie sie zu Vereinbarungen kommen wie die Gemeinden. In den Gemeinden, in den Dörfern, streiten sie sich, und schließlich, sagen sie, orale, wir werden es sein lassen, weil wir schon eine Vereinbarung haben. Das ist was sie tun. Also wollen wir lernen, damit wir lernen werden Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen zu sein.

Wissenschaftlich betrachtet, ich glaube es ist etwas wissenschaftliches, was wir hier schon besprochen haben, haben die compañeros ein kleines neues Regierungssystem, winzig, aber es ist da, sie wenden es an, die Wissenschaft, und deshalb hat man uns verpflichtet mit dieser kleinen Sache, die wir machen, die compañeros und compañeras, deshalb sprechen wir gerade miteinander, dank dieser Wissenschaft sich selbst zu regieren, der compañeros.

Also, ich weiß nicht, wie Sie das sehen, vielleicht ist es sehr weit weg bis wir im Dezember das Treffen machen, damit wir sehen, wie Sie debattieren, unter sich, und zu welcher Vereinbarung Sie gelangen, darüber was sie tun oder wie. Ob Sie es können, als Kollektiv oder individuell je nach dem wie Sie sind, ob wir in irgendeiner Weise zu einer Vereinbarung kommen können damit sie kommen; ins Caracol gehen, ihren Workshop machen. Nur bitten Sie uns nicht um ein Labor, also mehr als eine Axt und Machete, und ... denn wir haben kein Labor, aber wenn Sie es mitbringen, dann herzlich willkommen. Und es wird nicht an Pozol [traditionelles Maisgetränk] fehlen, der saure, und es gibt Bohnen oder Gemüse und es wird nicht an Schülerinnen, Schülern fehlen, die Lust haben zu lernen, vor allem die Praxis, wie ich Ihnen schon sagte.

Das ist also das Problem, welches wir Ihnen präsentieren, wie Sie den compañeros bei dem helfen können, was sie brauchen. Nicht nur in der Medizin, dem Boden, sondern in vielen anderen Dingen, wie sie sehen werden, wenn Sie zu den Caracols kommen. Dann werden Sie hören »wie kann man das machen, und dies andere und jenes andere?«, und du wirst sagen »ich bin kein Techniker, kein Ingenieur, ich bin Wissenschaftler«. Es gibt einfach viele Dinge, die die compas gerade benötigen.

Nun, Sie haben einige Monate um darüber nachzudenken und uns ihre Worte, Gedanken und Pläne zu senden, damit man die Frucht sieht, davon, was wir tun und vor allem, damit wir zu einer Einigung kommen, dass im Dezember das Zusammentreffen zwischen Ihnen stattfindet. Dann werden wir auch sehen wo oder wir bitten den compañero, den Doc, ob wir es hier machen können, oder ob wir es anders machen. Das ist es, worüber wir mit Ihnen, compañeros, Brüder und Schwestern, reden wollten. Danke vielmals.

 Anhang  
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