EZLN-Kommuniqué März 2017 »Die Erste von mehreren«

Kommunique vom 16.03.2017
übersetzt von: lisa - colectivo malíntzin

 

Ejército Zapatista de Liberación Nacional. Mexiko.

März 2017.

An die Sexta der Welt.

Compas,

Nunja, wir wir Euch gesagt haben, wir werden sehen, auf welche Weise wir Euch unterstützen können, damit Ihr den Widerstand und die Rebellion derjenigen, die verfolgt und durch Mauern abgetrennt werden, unterstützt. Nun, wir sind bereits ein wenig voran gekommen.

Café colectivo interzona ZAPATISTADie erste Tonne zapatistischen Kaffees für die Kampagne »Gegen die Mauern des Kapitals: Widerstand, Rebellion, Solidarität und Unterstützung von unten und links« steht bereit.

Der Kaffee ist 100% Zapatista: Angebaut durch zapatistische Hände auf zapatistischem Land; von Zapatistas geerntet; unter der zapatistischen Sonne getrocknet; gemahlen durch zapatistische Maschinerie; die zapatistische Kaffee-Mühle ging durch Zapatistas kaputt und wurde von Zapatistas repariert (es war ein nicht-zapatistisches Geschicklichkeitsspiel); dann durch Zapatistas verpackt, von Zapatistas etikettiert und von Zapatistas transportiert.

Die erste Tonne Kaffee wurde durch die Teilnahme der fünf Caracoles mit ihren Räten der Guten Regierung, ihren autonomen zapatistischen Landkreisen (MAREZ) und den Kollektiven der Gemeinden erlangt, und befindet sich jetzt bereits im CIDECI-UniTierra in San Cristóbal de Las Casas, in Chiapas, rebellisches Mexiko.

Dieser zapatistische Kaffee ist wohlschmeckender, wenn er kämpfend genossen wird.
Hier ein kleines Video der Tercios Compas, in dem der Ablauf — von der Kaffee-Plantage bis zur Lagerung — zu sehen ist.

Wir sind auch dabei, die Arbeiten, mit denen die Zapatistinnen und Zapatisten beim vergangenen CompArte teilgenommen haben, zu klassifizieren und zu verpacken. Dieselben werden wir Euch ebenfalls schicken, um so Eure Aktionen zu unterstützen.

Wir hoffen, sie beim Treffen im April übergeben zu können, damit sich all dies in die verschiedenen Winkel der Welt hin bewegt, dorthin, wo es Sexta — das heißt: Widerstand und Rebellion — gibt.

Wir hoffen, mit dieser ersten Unterstützung könnt Ihr Eure Unterstützungsarbeit für die Verfolgten und Diskriminierten der Welt, beginnen oder fortsetzen.

Vielleicht fragt Ihr Euch, wie das alles bis hin zu euren Winkeln gelangen wird. Nun, in der gleichen Form, wie es produziert wurde — das meint: sich organisierend.

Heißt auch: Es wird gebeten, sich nicht nur für das zu organisieren, sondern auch und vor allem für Unterstützungsaktionen all dieser Leute, die heutzutage wegen einer Hautfarbe, einer Kultur, eines Glaubens, einer Herkunft, einer Geschichte, eines Lebens verfolgt werden.

Und das ist für jetzt nicht alles. Erinnert euch immer daran: Es muss Widerstand geleistet, rebelliert, gekämpft und sich organisiert werden.

Ah, und wir fragen, wie wird das gesagt — das, was wir sagen wollen — jedoch auf eine Art, die zu verstehen gibt:

Fuck Trump!

(und all die Anderen auch — das heißt: die Peña Nietos, Macris, Temers, Rajoys, Putins, Merkels, Mays, Le Pens, Berlusconis, Jinpings, Netanyahus, Al-Assads — und hier könnt Ihr hinzufügen, wie die Mauer heißt oder heißen wird, die nieder zu reißen ist — so dass alle Mauern diese Botschaft erhalten.)

(Das heißt: Das hier ist die erste Tonne von mehreren — und die erste Schimpfkanonade von mehreren, die folgen werden — und sie ist nicht aus Zucker. (1))


Aus den Bergen des Südosten Mexikos.

Subcomandante Insurgente Moisés.     Subcomandante Insurgente Galeano.

Mexiko, März 2017.


Dem Kommuniqué beigefügt, ist das Video der Tercios Compas; mit dem Lied »Somos sur/ Wir sind Süden«; Text und Musik: Ana Tijoux; begleitet von Shadia Mansour.




Anmerkung des_der Übersetzer_in:

(1) im Original: »mentada que no son de menta«; Wort-Spielerei aus: »mentada«: Beleidigung, »mentado«: berühmt;

Weitere Fotos siehe Quelle:

 

Quelle: http://enlacezapatista.ezln.org.mx/2017/03/16/la-primera-de-varias/


 

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