Neues Urteil über Verschleppungen während des schmutzigen Krieges

Poonal vom 13.07.2004

 

(Montevideo, 2. Juli 2004, comcosur-poonal).- Der mexikanische Oberste Gerichtshof beschloss letztendlich, dass die gewaltsamen Verschleppungen von Oppositionellen während des "schmutzigen Krieges" in den siebziger Jahren, doch noch verhandelt werden können, obwohl die Taten schon Jahrzehnte zurück liegen.

Falls die Opfer immer noch verschwunden sind, können die verantwortlichen Behörden nun über die Verschleppungen nachforschen. Vor dem Urteil konnten diese Verbrechen nur als Entführungsdelikt verhandelt werden und wurden mit einer weitaus geringeren Strafe geahndet.

Dieser Beschluss bestätigt ein Urteil, das erstmalig einen ehemaligen Regierungsbeamten, der in das "Verschwindenlassen" mutmaßlicher Guerillakämpfer in den 70er und 80er Jahren verwickelt war, zu einer Gefängnisstrafe verurteilte. Miguel Nazar Haro, der ehemalige Chef der mexikanischen Geheimpolizei, war mitverantwortlich für die Entführung von Jesús Piedra Ibarra, einem Mitglied der sogenannten "Liga 23 de Septiembre". Der damals 21jährige Ibarra wurde nach Angaben der mexikanischen Menschenrechtskommission gefoltert, in ein Militärlager in Mexiko-Stadt transportiert und jahrelang im Geheimen gefangen gehalten. Letzte Lebenszeichen datieren von 1984. Sein Körper wurde nie gefunden.


Quelle: poonal
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