Kommuniqué über die Aggressionen gegen die Karawane des Indigenen Regierungsrates CIG

CNI vom 22.01.2018
übersetzt von: Gruppe B.A.S.T.A. Münster

 

An die Kommunikationsmedien
An die nationale und internationale Zivilgesellschaft


CNI LogoHeute morgen befand sich die Karawane des Indigenen Regierungsrates (CIG) und seiner Sprecherin María de Jesús Patricio in der Nahua-Gemeinde Santa María Ostula, auf Ländereien, die sich [die Gemeinde] vom Organisierten Verbrechen, welches dort die wertvollen Hölzer und Mineralien des indigenen Territoriums geplündert hatte, wieder angeeignet hat. Während des festlichen Massentreffens wurde uns klar, dass Ostula eine Gemeinde ist, die frei und sicher ist, wo die kommunitäre Polizei die Bevölkerung schützt und wo der Widerstand gegen den kapitalistischen Raub wächst.

Als sich die Karawane nach Paracho aufmachte und gerade erst die Grenzen des Landkreises Tepalcatepec verlassen hatte - bereits außerhalb des Territoriums, das von der Kommunalwache von Ostula und den Selbstverteidigungsgruppen, mit denen sie sich koordinieren, geschützt wird - wurde das letzte Fahrzeug der Karawane angehalten. In dem Fahrzeug reisten die unabhängigen Journalist*innen Daliri Oropeza, Aldabi Olvera und Cristian Rodríguez, die seit Beginn der Rundreise des CIG und seiner Sprecherin darüber berichten. Das Auto wurde von einem Pickup Typ Honda CR-V grauer Farbe festgesetzt, in dem 5 Subjekte reisten, die Waffen schweren Kalibers bei sich hatten. Diese Männer zwangen die compañeros Aldabi Olvera und Cristian Rodríguez auszusteigen. Sie wurden bedroht und gezwungen, ihre Kameras und Handys abzugeben.

Wir prangern an, dass diese feige Attacke in einem Territorium durchgeführt wurde, das vom Organisierten Verbrechen kontrolliert wird, im Kontext eines allgemeinen kapitalistischen Krieges im Bundesstaat Michoacán und in weiteren Staaten des nationalen Territoriums - in Komplizenschaft mit der schlechten Regierung. Wir wissen, dass es die Absicht des Organisierten Verbrechens in Zusammenarbeit mit der Regierung ist, ein Klima der Angst und des Terrors zu schaffen.

Angesichts dieser Aggressionen machen wir die drei Ebenen der Regierung für die Attacken verantwortlich, die föderale, die durch [Präsident] Enrique Peña Nieto repräsentiert wird, die bundesstaatliche, die durch Silvano Aureoles Conejo repräsentiert wird sowie die Landkreisebene - außerdem für weitere mögliche Aggressionen, die die Gemeinden des CNI, die Karawane des CIG sowie die Journalist*innen, die über den Weg des CIG berichten, erleiden könnten, denn wir sind erschüttert über das, was wir während unserer Rundreise in den indigenen Gemeinden über die Schmerzen erfahren haben, die durch das Organisierte Verbrechen in Einheit mit den schlechten Regierungen verursacht werden.

Wir schätzen die Arbeit der unabhängigen Journalist*innen, vor allem derer, die die Karawane begleiten, denn sie ist von fundamentaler Bedeutung, um unseren Weg und unsere Schmerzen sichtbar zu machen. Wir wissen sehr wohl, dass die Ausübung des Journalismus in Mexiko eine Arbeit von hohem Risiko ist und das 40 Journalist*innen in unserem Land wären der Amtszeit von Peña Nieto ermordet wurden. Als Nationaler Indigener Kongress empört uns dieser Krieg gegen das Wort, das fundamentale Werkzeug zur Organisierung der Bevölkerung. Wir solidarisieren uns mit den compañeras und compañeros, die ihrem Beruf nachgehen und die Freiheit des Ausdrucks und der Presse verteidigen.

Bei diesem Aufbau, nach dem der CIG strebt, schreiten wir Hand in Hand mit den Personen, die das Wort der indigenen Gemeinschaften im Widerstand auf ehrliche Weise verbreiten.

Comunidad Purépecha de Paracho, Michoacán, 21. Januar 2018.

Nie wieder ein Mexiko ohne uns!
Nationaler Indigener Kongress (CNI)
Indigener Regierungsrat (CIG)


 

Quelle: http://www.congresonacionalindigena.org/2018/01/22/comunicado-las-agresiones-la-caravana-del-cig/


 

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