Journalisten beklagen die höchste Zahl an ermordeten Kollegen

Poonal vom 12.10.2004

 

(Buenos Aires, 5. Oktober 2004, púlsar).- Erstmalig organisieren Journalisten am 11. Oktober eine landesweite Demonstration in verschiedenen Bundesstaaten und der Hauptstadt Mexikos. Sie wollen damit auf die gegen sie gerichtete Gewalt und Repressionen aufmerksam machen und der in diesem Jahr getöteten Kollegen gedenken.

In einem Interview gegenüber Púlsar erklärte Balbina Flores, Repräsentantin des Verbandes "Reporter ohne Grenzen" in Mexiko, der größte Teil der Aggressionen ginge auf das Konto von Beamten, Polizei und Mitgliedern der Drogenkartelle. Der jüngste Fall eines Journalistenmordes ist der des Redakteurs Roberto Mora García der Zeitung "El Mañana" aus Nuevo Laredo, im Grenzstaat Tamaulipas im Norden des Landes. Andere bekannte Fälle sind die des Francisco Ortiz Franco, Herausgeber des "Semanario Z" in Tijuana, Baja California und Francisco Ratia, Kolumnist aus Matamoros, in Tamaulipas, sowie der Mord an Leodegario Aguilera, dem Leiter der Wochenzeitung "Política", die in Guerrero, einem der gefährlichsten Bundesstaaten des Landes, erscheint.

Für den "Semamario Z" ist es nicht das erste Todesopfer auf Grund seiner Nachforschungen: 1997 wurde der Journalist und damalige Herausgeber Félix Miranda ebenfalls ermordet. Laut Balbina Flores ist diese Wochenzeitung traurigerweise zum Symbol der Aggressionen gegen die Pressefreiheit geworden. Bis jetzt kann nach den bisherigen Ermittlungen davon ausgegangen werden, dass der Mord auf die Veröffentlichungen über Korruption innerhalb der Polizeistrukturen und ihre Verbindungen mit Drogenhändlern zurückzuführen ist.


Quelle: poonal
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