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UA von ai: Migrantenunterkunft bedroht
amnesty international vom 01.02.2011 | |
übersetzung Katja (B.A.S.T.A.) |
Mexiko
UA-016/2011
Index: AMR 41/003/2011
01. Februar 2011
MIGRANT_INNEN und MITARBEITER_INNEN der Migrantenunterkunft San Juan Diego
Frau GUADALUPE CALZADA, Leiterin der Unterkunft
Häufig werden Migranten in Mexiko Opfer krimineller Banden © Amnesty International (Photo: Ricardo Ramírez Arriola)
Der Leiterin Guadalupe Calzada, den ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen und den Migrant_innen der Migrantenunterkunft San Juan Diego in Lechería nördlich von Mexiko-Stadt ist mit Angriffen und Brandstiftung gedroht worden.
Am 30. Januar teilte ein Mann aus Guatemala, der Leiterin der Unterkunft für Migrant_innen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in Lechería, Guadalupe Calzada, mit, ein Unbekannter habe ihm bei seiner Arbeit gesagt, dass er sich in Acht nehmen solle, da man vorhabe, die Unterkunft niederzubrennen, die guatemaltekischen Migrant_innen zu ermorden und Guadalupe Calzada innerhalb von drei Tagen »wie einen Hund« zu töten. Amnesty International geht davon aus, dass die Drohung von Schlepperbanden ausgeht, die in der Gegend aktiv sind und in der Unterkunft eine Gefährdung ihrer kriminellen Aktivitäten sieht.
Zu einem früheren Zeitpunkt desselben Tages erstattete Guadalupe Calzada Anzeige bei der Polizei gegen einen Mann, der sich längere Zeit vor der Unterkunft aufgehalten und sie dann lauthals beleidigt hatte. Die Polizei kam und nahm den Mann fest. Er wurde später freigelassen. Menschen, die sich für die Rechte von Migrant_innen einsetzen, vermuten, dass dieser Vorfall mit den Drohungen in Verbindung stehen könnte.
Die Unterkunft hat die lokalen Behörden nach den Drohungen um Schutz gebeten und den Fall auch der staatlichen Menschenrechtskommission vorgelegt.
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
Jedes Jahr versuchen tausende Menschen aus mittelamerikanischen Ländern, über Mexiko in die USA zu gelangen. Sie haben in Mexiko keinen regulären Aufenthaltsstatus. Viele von ihnen werden verprügelt, entführt, vergewaltigt oder gar ermordet. Diese Angriffe werden zumeist von kriminellen Banden verübt, doch auch Beamt_innen sind nachweislich an solchen Übergriffen beteiligt, sei es aktiv oder durch stillschweigende Duldung. Im Großen und Ganzen werden Angriffe auf Migrant_innen von den Behörden nicht untersucht und die Verantwortlichen nicht vor Gericht gestellt.
Durch ein Netz von Unterkünften meist entlang der Güterzugstrecke wird den Migrant_innen humanitäre Hilfe geleistet und man ermutigt sie, Strafanzeige zu erstatten, wenn sie Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Die Güterzüge werden häufig von den Migrant_innen als Transportmittel genutzt. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter_innen der Unterkünfte sind häufig Drohungen und Einschüchterungsversuchen durch kriminelle Banden und manchmal auch durch Behördenmitarbeiter_innen ausgesetzt. Die Verantwortlichen für diese Drohungen werden selten zur Rechenschaft gezogen.
me dirijo a usted porque me preocupa la seguridad de Guadalupe Calzada y sus compañer@s de trabajo en la Casa del Migrante "San Juan Diego" en Lechería. Este refugio brinda atención a l@s migrantes irregulares que pasan por México sin papeles. Para ell@s es un lugar para descansar de su duro viaje, para comer y beber algo y para bañarse.
El albergue en Lechería forma parte de una red de refugios para migrantes, que se encuentran normalmente cerca de la vía de tren de carga que es una de las rutas principales de migración, brindando apoyo humanitario a l@s migrantes. L@s defensores de derechos humanos que trabajan en estos albergues son en muchos casos víctimas de amenazas y represalias, a menudo por parte de bandas criminales, a veces también por miembros de autoridades locales.
Guadalupe Calzada, sus compañer@s de trabajo y l@s migrantes en el albergue están en peligro de sufrir ataques e incendios provocados después de haber recibido semejantes amenazas.
El 30 de enero de 2011 un guatemalteco le informó a Guadalupe Calzada que un hombre desconocido le había advertido de tener cuidado ya que existían planes de quemar el albergue, matar a tod@s l@s migrantes guatemaltec@s y a Guadalupe Calzada "como si fuera un perro" en un plazo de tres días. Se supone que la amenaza proviene de bandas que se dedican al tráfico ilegal de migrantes, que trabajan en esta zona y el albergue les estorba en sus actividades ilegales.
El mismo día, un poco antes, Guadalupe Calzada informó a la policía que frente al albergue había haraganeado un hombre que le había ofendido y amenazado. Efectivamente la policía llegó y detuvo al señor, pero después lo liberaron. Defensores de derechos humanos ven una relación entre este hecho y las amenazas mencionadas.
Por causa de la amenaza, el albergue ha solicitado la protección de las autoridades locales y ha transmitido el caso a la Comisión Nacional de los Derechos Humanos "CNDH".
Le ruego amablemente:
- que enseguida tome las medidas necesarias para proteger a Guadalupe Calzada y a todas las personas en peligro − según sus deseos y necesidades.
- que inmediatamente investigue el caso completo de manera independiente y encuentre a los responsables de las amenazas contra el albergue.
Además le quiero recordar que en 1998 el gobierno mexicano firmó la declaración de la ONU en favor de l@s defensores de derechos humanos y por lo tanto se comprometió a garantizar que l@s defensores de derechos humanos puedan hacer su trabajo sin tener miedo a represalias.
Saludos cordiales,
Bisher haben 42 Person(en) diese Eilaktion unterzeichnet. |
ich schreibe Ihnen aus Sorge um die Sicherheit von Guadalupe Calzada und ihrer MitarbeiterInnen in der Herberge „San Juan Diego« in Lecheria. Die Herberge bietet irregulären MigrantInnen, die ohne Papiere auf dem Weg durch Mexiko sind, einen Ort, wo sie sich von ihrer beschwerlichen Reise erholen, essen und trinken und sich waschen können.
Die Herberge in Lecheria ist Teil eines Netzes von Migrantenherbergen, die sich üblicherweise in der Nähe der als eine der Hauptmigrationsrouten genutzten Güterzuglinie befinden, und MigrantInnen humanitäre Unterstützung bieten.
Menschenrechtsverteidiger, die in solchen Herbergen arbeiten, sind regelmäßig selbst Bedrohungen und Repressalien ausgesetzt, meist durch kriminelle Banden, manchmal auch durch Mitglieder der örtlichen Behörden.
Guadalupe Calzada, ihre MitarbeiterInnen und die MigrantInnen in der Herberge müssen befürchten, Opfer von Angriffen und Brandstiftung zu werden, nachdem sie entsprechende Drohungen erhalten haben.
Am 30. Januar 2011 informierte ein Guatemalteke Guadalupe Calzada, dass ihm von einem ihm unbekannten Mann angetragen wurde, vorsichtig zu sein, da es Pläne gäbe, in den nächsten drei Tagen die Herberge niederzubrennen, alle guatemaltekischen MigrantInnen zu ermorden und Guadalupe Calzada „wie einen Hund« zu töten. Es wird vermutet, dass diese Drohung von Menschenschmugglerbanden stammt, die in der Gegend agieren und sich durch die Herberge in ihren kriminellen Aktivitäten gestört sehen.
Etwas früher am gleichen Tag meldete Guadalupe Calzada der Polizei, dass ein Mann vor der Herberge herumgelungert, sie beleidigt und bedroht hätte. Die Polizei kam tatsächlich und nahm den Mann fest, aber später wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Menschenrechtsverteidiger glauben, dass dieses Ereignis mit oben genannten Drohungen zusammenhängt.
Aufgrund der Bedrohung hat die Herberge Schutz durch die örtlichen Authoritäten angefordert und den Fall an die Staatliche Menschenrechtskommission (Comisión Nacional de los Derechos Humanos or "CNDH") weitergeleitet.
Ich fordere Sie höflich auf:
- sofort alle nötigen Maßnahmen in die Wege zu leiten, Guadalupe Calzada und alle anderen bedrohten Personen — nach ihren Wünschen und Bedürfnissen — zu schützen.
- sofort den Fall umfassend und unabhängig zu untersuchen und die Verantwortlichen für die Drohungen gegen die Herberge zu finden.
Ich möchte Sie auch daran erinnern, dass die mexikanische Regierung 1998 die UN-Deklaration für Menschenrechtsverteidiger unterschrieben und sich somit verpflichtet hat, zu gewährleisten, dass Menschenrechtsverteidiger ihre Arbeit leisten können ohne dass sie Angst vor Repressalien haben müssen.
Mit freundlichen Grüßen,
Quelle: | |||
http://www.amnesty.de/ | |||
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