US Botschafter verteidigt Peace Corps Einsatz in Chiapas

La Jornada vom 15.02.2007
übersetzt von: Dana

 

U.S.: Peace Corps-Volontäre in Chiapas keine Aufstandsbekämpfer
Botschafter Garza trifft sich mit U.S.-finanzierten Gruppen

Tuxtla Gutiérrez, Chiapas. 14. Februar, 2007. Der U.S. Botschafter in Mexiko, Tony Garza, und die U.S. Unterstaatssekretärin für öffentliche Diplomatie, Karen Hughes, informierten über die Investitionen ihrer Regierung in verschiedene Projekte in Chiapas, wie das Peace Corps und Umweltschutzgruppen, die "langzeitliche Erfolge in Aussicht stellten, durch die Freisetzung von Sauerstoff und die Bindung von Kohlendioxid."

Zwei Tage lang trafen sich die U.S. Diplomaten eigenen Angaben nach, mit Organisationen für Kaffeeanbau, Mikrofinanzen, Umweltschutz und Tourismus, in die ihre Regierung Millionen von Dollar investiert hat, und an deren Entwicklung sie maßgeblich interessiert ist

Am ersten Tag der Reise, hielten Hughes und Garza ein privates Treffen mit ihren Landsleuten vom so genannten Friedenskorps (USA Peace Corps [1]) ab. Wie der Botschafter erklärte, sollen die "Volontäre" indigenen Gemeinden im Lakandonischen Urwald bei Ökotourismus-Projekten und bei der Vermarktung ihrer handwerklichen Erzeugnisse behilflich sein.

Pressesprecher der U.S-Botschaft bestanden darauf, dass es sich bei den Mitgliedern des Friedenskorps um freiwillige Experten handle, die für die Stärkung der Aktivitäten an ihren Einsatzorten tätig seien, und nichts mit politischen Funktionen zu tun hätten, sowie keinesfalls an aufstandbekämpfende oder "ideologische" Aktivitäten beteiligt seien, wie Angehörige des Instituts für Foschung an der Südlichen Grenze (ECOSUR) der La Jornada gegenüber behauptet hätten, die sich gegen die Anwesenheit der "Volontäre" in ihrer Organisation widersetzten.

Laut seiner offiziellen Webseite (http://www.usafreedomcorps.gov) untersteht der Koordinationsrat des Friedenskorps der persönlichen Leitung von Präsident George W. Bush, und sein Hauptquartier befindet sich im Weißen Haus. Die Webseite informiert weiter, dass Präsident Bush anlässlich eines Besuchs des Bürgerzentrums von Knoxville, Tennessee, am 8. April 2002, diese Programme lobte und die U.S.-Bürger dazu einlud sich ihnen anzuschließen, "als ein Weg um eine Front gegen den Krieg zu bilden, im Rahmen einer Strategie, die gewährleistet, dass die Vereinigten Staaten besser vorbereitet sind". [2]

Im Rahmen seines Besuchs erklärte Tony Garza des weiteren, dass die U.S. Regierung seit fünf Jahren das Programm "Tourismus in Natur" unterstützen würde, und zwar durch die Stiftung Na-Bolom und die Organisation Conservation International (CI). Der Diplomat traf sich ebenfalls mit Vertretern von CI, Starbucks Coffee, der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete, Kaffeeanbauern und Staatsfunktionäre [3].

Ricardo Hernández, Staatsvertreter von CI, erklärte, dass das Conservation Coffee Programm derzeit 1.200 Produzenten umfasse, die direkt von der U.S. Regierung finanziert werden.


Anmerkungen der Übersetzerin

[1] Mariscal dixit. Siehe unten.

[2] Hier dürfte Angeles Mariscal eine schwerwiegende Verwechslung unterlaufen sein: Bis auf die Tatsache, dass ihre Webseiten miteinander verlinkt sind, hat das U.S. Peace Corps (http://www.peacecorps.gov/) mit dem USA Freedom Corps (http://www.usafreedomcorps.gov) nichts zu tun. Bei dem Freedom Corps handelt es sich um eine ultra-patriotische Institution, die 2002 von Präsident George W. Bush persönlich als Reaktion auf den 11/9 gegründet wurde, und nur innerhalb den Vereinigten Staaten tätig ist.

[3] Zu den wackeren Abenteuern von Conservation International und ihres treuen Sidekicks Starbucks Coffee in Montes Azules siehe:

Starbucks und Conservation International in Chiapas. (La Jornada,26.04.2004) https://www.chiapas.eu/news.php?id=903

Das Biosphärenreservat, der Mittelamerikanische Biologische Korridor und das Papier von Conservation International (CIEPAC Bulletin 393, 3.Feb.2004) https://www.chiapas.eu/news_gefunden.php?id=919

Bevorstehende Räumungen in Montes Azules: CI verteidigt den Bau eines Disneyland Maya (La Jornada, 19. März. 2003) https://www.chiapas.eu/news.php?id=584

Montes Azules − Vertreibungen im Namen von Umweltschutz und internationaler Sicherheit? (soldircc, 20. Apr. 2002) https://www.chiapas.eu/news.php?id=1485

Puebla-Panama Plan: Der neue Kolonialismus (The Ecologist, Juni 2001) https://www.chiapas.eu/news.php?id=16

 

Quelle: https://www.jornada.com.mx/2007/02/15/index.php?section=politica&article=023n2pol


 

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