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Erneute Räumungen in Montes Azules
Das Biosphärenreservat, der Mittelamerikanische Biologische Korridor und das Papier von Conservation International
News vom 03.02.2004 |
Chiapas al Día, Nr. 393 |
Einleitung
Am 22. Januar 2004 informierten Vereinigungen zur Verteidigung von Menschenrechten die Öffentlichkeit über eine Attacke, die gegen die Bewohner der Comunidad Nuevo San Rafael im Biosphärenreservat Montes Azules gerichtet war. Dort wurden Wohnungen von 23 indigenen Familien, die allesamt Teil der Unterstützungsbasen der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) sind, angezündet. An dieser Aktion waren das Sekretariat der Marine, die Polizei und die Bundesanwaltschaft für Umweltschutz PROFEPA beteiligt. Bei der Operation wurde auch ein Indígena, Josué Jiménez Cruz, festgenommen. Wenige Tage später, am 27. Januar, schloss die Europäische Union ein Abkommen über eine Finanzhilfe von 15 Millionen Euros ab mit dem Ziel, "die Anstrengungen der Regierung von Chiapas beim Kampf gegen die Armut zu unterstützen und zur Verstärkung der Aktionen zum Schutze der Natürlichen Ressourcen der Selva Lacandona beizutragen". Dies geschah im Rahmen des seit dem 1. Oktober 2000 zwischen der EU und Mexiko geltenden, die wirtschaftliche Vereinigung, politische Vereinbarungen und Zusammenarbeit umfassenden Abkommens. Das Projekt mit einer Laufzeit von vier Jahren nennt sich "Sozial integrierte und unterstützende Entwicklung, Chiapas, Mexiko".
Verschiedene chiapaneke Vereinigungen haben sich zum Zwecke einer Bewertung der Situation in Montes Azules zusammengeschlossen, wo anscheinend eine neue Etappe der Vertreibungspolitik beginnt, gerechtfertigt mit der Notwendigkeit "das Biosphärenreservat vor den durch die illegal angesiedelten Comunidades angerichteten Umweltschäden zu schützen". Sie brachten ihre das Projekt betreffenden Sorgen in einer Presseerklärung zum Ausdruck: "Mit der Unterzeichnung des Abkommens mit der Europäischen Union, welche den Mittelamerikanischen Biologischen Korridor schon über die deutsche Agentur GTZ gefördert hat, schließt sich der Kreis der internationalen Interessen an dem Mega-Einzugsgebiet des Usumacinta und löst nun sichtlichen Groll zwischen den zwei Kolossen aus." Auf der einen Seite die USA. Auf der anderen die EU. Unterdessen "offenbaren Landes- und Bundesregierung ihre politische Unsensibilität am Beispiel der Vertreibung der Comunidad Nuevo San Rafael in der Region Montes Azules. Sie scheinen nicht zu sehen, dass jene, die dort lebten, Vertriebene aus der Gemeinde Sabanilla waren und vor der politischen und paramilitärischen Gewalttätigkeit von Paz y Justicia aus El Calvario fliehen mussten". Aus diesem Grunde hatten sie Nuevo San Rafael gegründet, aus dem sie kürzlich durch PROFEPA und SEMARNAT vertrieben wurden. Diese Institutionen fordern sie auf, in ihre ursprünglichen Comunidades zurückzukehren, in eine Zone also, in der die paramilitärische Gruppe Paz y Justicia dabei ist, ihre Aktivitäten wieder aufzunehmen. Letztere zerstörte am 8. Dezember 2003 die Kooperative und das Gesundheitszentrum der zapatistischen Unterstützungsbasen in der Comunidad Unión Hidalgo.
In den gleichen Tagen kündigte die Regierung von Chiapas Aktionen gegen die in der Konfliktzone, speziell im Gebiet des Biosphärenreservates, präsenten Ausländer an und forderte die Nationale Einwanderungsbehörde (INM) auf, einzuschreiten. In einer am 6. Februar 2004 veröffentlichten Bekanntmachung der Informationsagentur ANSA beschuldigte der Vorsitzende der staatlichen Umweltkommission von Chiapas, Luis Gabriel Sánchez, die Ausländer, die Zapatisten sowohl moralisch als auch logistisch zu unterstützen und somit gegen die verfassungsmäßig verankerten Grenzen der Befugnisse von Touristen zu verstoßen. Im Besonderen werden die Ausländer beschuldigt, die Verhandlungen bezüglich der Vertreibung der illegal in der Region Montes Azules angesiedelten Comunidades zu verkomplizieren.
Das Biosphärenreservat Montes Azules
Das Biosphärenreservat Montes Azules (REBIMA) liegt im Herzen der Selva Lacandona und umfasst 331.200 ha des Gemeindelandes der Municipios Ococingo und Las Margaritas (zwei Landkreise). Seine Ausrufung wurde im Jahre 1978 durch den damaligen Präsidenten Luis Echeverría Alvarez verfügt, in einer Zone, die von sehr großen, durch die Landverteilung hervorgerufenen, sozialen Konflikten geprägt war.1972 hatte derselbe Präsident die Übereignung einer Landfläche von 614.321 ha innerhalb der Selva an die Gemeinschaft der Lacandonen, bestehend aus 66 Familien von Maya-Caribes, bekannt gegeben. Gleichzeitig siedelten in diesem Gebiet 47 indigene Comunidades, in denen an die 4000 Familien von Tzeltales, Tzotziles, Choles und Tojobales lebten. 75 % des Biosphärenreservates liegen auf lakandonischem Gebiet; unterdessen wurden dort 6 weitere Nationale Schutzgebiete (ANP’s), alle Teil des Mittelamerikanischen Biologischen Korridors, ausgerufen. Die Comunidad der Lacandonen wurde mit der Absicht gegründet, besser auf die Ressourcen der Selva zugreifen zu können: 1974 wurde eine staatliche Gesellschaft (COFOLOSA, Compañía Industrial Forestal Lacandona S.A.) ins Leben gerufen, die umgehend mit den liebenswürdigen Lacandonen einen Vertrag über die Abholzung von jährlich 35.000 m? Holz abschloss. Dieser Vertrag und die Abholzungen wurden bei der Ausrufung des Biosphärenreservates Montes Azules, 4 Jahre später, selbstverständlich nicht aufgehoben bzw. eingestellt.
Die landwirtschaftlichen Probleme dauerten bis in die 90er Jahre hinein an, als die Situation sich durch die mit dem bewaffneten Aufstand der EZLN verbundenen Repressionen umso mehr zuspitzte. Dies trieb tausende Indígenas dazu ihre Heimatorte auf der Flucht vor den Übergriffen des mexikanischen Militärs und der paramilitärischen Gruppen zu verlassen. Die Selva Lacandona, von dem Anthropologen Ian De Vos als "Land, auf dem man Träume sät" bezeichnet, und das Biosphärenreservat, boten einen idealen Zufluchtsort für jene, die — vertrieben vom Krieg — auf der Suche nach neuem Anbauland waren. Im Jahre 2000 gab es 32 Comunidades, die sich innerhalb des Biosphärenreservates und der Selva Lacandona niedergelassen hatten. Im gleichen Jahr starteten die dubiose wirtschaftliche Interessen verfolgenden Umweltorganisationen Conservation International (CI) und World Wildlife Foundation (WWF) eine öffentliche Kampagne zur Vertreibung der indigenen Invasoren, wobei das nationale Wohlergehen als Argument herhalten musste. Ab August, September 2001 begannen SEMARNAT, PROFEPA und CI unter Manipulation der Maya-Caribes eine Offensive, um die Comunidades der Tzotziles, Tzeltales, Choles und Tojolabales gewaltsam aus dem Biosphärenreservat zu vertreiben.
José Campanillo, Vertreter der PROFEPA, äußerte sich in einem Interview für die Tageszeitung El Universal vom 25. Dezember 2001 darüber, welche Interessen den Aktionen der Anwaltschaft (Procuraduría, Anm. d. Übers.) wirklich zugrunde liegen: "wenn man sich diese schwer regierbaren Zonen (Montes Azules — die Red.) nicht zurückholt, werden die privaten Investoren ausbleiben und dies wird negative Konsequenzen für das gesamte Land nach sich ziehen" [1]. Folgerichtig verdichten sich seitdem die Polizeiaktionen immer mehr. Im August 2002 kosten Übergriffe paramilitärischer Gruppen (als deren Anführer Pedro Chulin, lokaler Abgeordneter der PRI, vermutet wird) fünf Anhängern der EZLN das Leben. Später, am 23. Februar 2003, wird in einem Kommuniqué der Zapatistischen Gemeinde im Widerstand (MARZ), Ricardo Flores Magón, gelegen innerhalb des Biosphärenreservates Montes Azules, bekannt gegeben, dass 51 Comunidades von der Umweltpolitik der Landes- und Bundesregierung betroffen sind. Hinsichtlich der Entwaldung, wichtigstes Argument seitens der Regierung für die Vertreibung jener Comunidades aus dem Biosphärenreservat, meldete die MARZ Ricardo Flores Magón im Jahre 1998 den Ausbruch von Waldbränden in sehr abgelegenen Regionen der Selva, nachdem nächtliche Überflüge von Armeehubschraubern stattgefunden hatten. Die Nichtregierungsorganisationen WWF und CI zogen es ihrerseits vor, von einer Verbreitung der Nachricht über die 25.000 ha verbrannter Waldfläche abzusehen.
Der Mittelamerikanische Biologische Korridor in Mexiko (CBM-M)
Der regionale Projektkoordinator für die Konsolidierung des CBM, Lorenzo Cardenal, formuliert es so: "der Mittelamerikanische Biologische Korridor ist eine Initiative, die aus der Zusammenarbeit der 7 mittelamerikanischen Staaten und der südöstlichen Bundesstaaten Mexikos hervorgeht. Mit ihrer Hilfe sollen gemeinsame, gut koordinierte Aktivitäten vereinbart und vorangebracht werden mit dem Ziel des Biologischen Schutzes und der Förderung der menschlichen Entwicklung innerhalb ihrer Territorien. Die CBM-Initiative wird aus der Überzeugung heraus geboren, dass die Erhaltung der Biodiversität sich langfristig nicht ohne die gleichzeitige Verringerung der ländlichen Armut und die Stärkung der Wirtschaft in den Ländern der Region erreichen lässt." [2].
Das mexikanische Kapitel des CBM wurde im März 2003 in Cancún im Bundesstaat Quintana Roo offiziell präsentiert. Dort waren Repräsentanten der vier beteiligten staatlichen Unternehmen und der 7 Sekretariate, die an der Implementierung der Initiative in Mexiko beteiligt sein würden (Umwelt und Natürliche Ressourcen, Landwirtschaft, Kommunikation und Transport, Soziale Entwicklung, Bildung, Gesundheit und Agrarreform) vertreten. Im Juni des gleichen Jahres wird der CBM mit der Unterzeichnung der Einverständniserklärung zwischen den mittelamerikanischen Staaten über die Nachhaltige Entwicklung des Planes Puebla Panama (PPP) zum offiziellen Teil des Planes, ungeachtet der Beteuerungen durch CBM-Beamte, dass beide Projekte nichts miteinander zu tun haben. Die Nachricht über seine Inkraftsetzung löste eine Menge Polemik seitens derjenigen Bundesstaaten aus, die, obwohl sie der Mittelamerikanischen Region angehören, kein Teil dieser Initiative sind (Guerrero, Oaxaca, Tabasco), weswegen (Chiapas — d. Red.) Zweifel hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit und Tragbarkeit äußerte. So z. B. Pablo Muench, Direktor des Institutes für Naturgeschichte und Ökologie der Regierung von Chiapas, der, auch wenn er Aspekte des CBM-M kritisiert, die fundamentalen Achsen des Projektes nicht zur Diskussion stellt [3]. Bevor wir zur Analyse des mexikanischen Kapitels des CBM übergehen, erscheint es uns interessant, diejenigen Institutionen aufzulisten, die die Implementierung der Initiative wirtschaftlich unterstützen. Auf einer im Dezember 2002 in Paris von der Weltbank einberufenen Versammlung bewilligten die Mitglieder des CBM für den Zeitraum von 2003 bis 2007 ein Budget von 470 Millionen Dollar. Unter den bilateralen Geldgebern sind die Regierungen aus Deutschland, England, Japan, Kanada, Dänemark, Spanien, den USA, der Schweiz, Schweden und der Europäischen Union selbst zu finden. Unter den internationalen Gesellschaften taten sich insbesondere BCIE, BID, Weltbank, der Internationale Fond für Agrarentwicklung (FIDA), der Weltfond für Umwelt (GEF), Programme der Vereinten Nationen für Entwicklung (PNUD bzw. — in englischer Abkürzung — UNDP) und für Umwelt (PNUMA bzw. — in englischer Abkürzung -UNEP). Im Dezember 2002 unterzeichnete die Mittelamerikanische Kommission für Umwelt und Entwicklung gar einen Vertrag über die Zusammenarbeit mit der NASA, der den Erwerb und die Handhabung der den Biologischen Korridor betreffenden Informationen unterstützen soll [4].
Bei der Auflistung sollten ebensowenig die Namen diverser Nichtregierungsorganisationen, die ebenfalls am großen wirtschaftlichen Potential der Region interessiert sind, fehlen. Die bekanntesten sind Conservation International (CI), die Ford Foundation, WWF und Pronatura. [5]. Im Vorstand des CI befand sich der mexikanische Unternehmer Alfonso Romo, Inhaber der Gruppe Pulsar, eines transnationalen Biotechnologie-Unternehmens. Selbige NGO wurde angeklagt, mit multinationalen Unternehmen aus der Pharma- und Biotechnologie-Branche Kooperations-Abkommen unterzeichnet zu haben. Den Vorwürfen zahlreicher sozialer, indigener und Bauern-Organisationen zufolge, welche sich gegen das CBM-Projekt zur Wehr setzen, stellt dies eine Strategie dar, mit deren Hilfe die Patentierung der Reichtümer der Region erleichtert werden soll, "der Pflanzen und Tiere, die die Indígenas in ihren Riten und ihrem Alltagsleben seit Tausenden von Jahren genutzt haben" [6]. Dies verursacht eine Vielzahl von Schäden, die sich unter dem Konzept der Biopiraterie zusammenfassen lassen.
Die Biopiraterie stellt einen Diebstahl intellektuellen Charakters dar und verfolgt die Absicht, das schon Existierende als Neuheit oder Erfindung zu verkaufen. Außerdem stellt sie einen Prozess dar, im Laufe dessen die natürlichen Ressourcen der Völker des Südens unter die Kontrolle der großen transnationalen Konzerne gebracht werden, so dass diese für die lokalen Comunidades nicht mehr nutzbar sind. Und letztendlich schafft sie Konzentrationsprozesse auf dem Markt, die sich nicht auf der realen, durch den zum Monopolisten aufsteigenden Unternehmer zur Schau gestellten Innovationskapazität basieren. Die weltweite Bewegung für den Erhalt der Wälder deckt deutlich die Risikos auf, welche das Projekt in sich birgt: "der CBM tritt just zu einem Moment in Erscheinung, da die Welt beginnt, die Biodiversität als einen globalen Wert anzuerkennen. Diese Anerkennung fügt sich jedoch auch in einen Kontext ein, in dem alles sehr schnell zu einer Ware wird" [7]. Laut der Umweltbewegung hängt das Endresultat des CBM vom Typ des Entwicklungsmodells ab, das sich in der Region durchsetzt. Im Falle, dass sich das im PPP enthaltene Modell durchsetzt, wird der CBM Teil des Planes zur Ausbeutung und Degradierung der natürlichen Ressourcen sein. Während — so sich "eine sozial gerechte und die Umwelt achtende Vision durchsetzen würde, die aus der informativen, realen und freien Partizipation der lokalen Bevölkerung heraus entsteht — die Idee eines Systems geschützter Flächen, die als Biologischer Korridor dienen, einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen und zur angemessenen Nutzung der natürlichen Ressourcen darstellen könnte" [8].
Was Mexiko betrifft, so hat die Weltbank ein Projekt von 90 Millionen Dollar mit einer Laufzeit von 7 Jahren erarbeitet, in dem 5 Biologische Korridore ausgewiesen werden: die Küste von Yucatán, das Waldgebiet Zoque im Norden von Chiapas, die Sierra Madre del Sur in Chiapas, Sian Ka’an in Calakmul, Bundesstaat Tabasco, und Calakmul im Territorium von Campeche. Diese Biologischen Korridore umfassen 6.895.484 ha, von denen 2.170.876 ha in Quintana Roo, 1.218.388 ha in Campeche, 245.000 ha in Yucatán und 3.261.220 ha in Chiapas liegen. Sie erstrecken sich über das Territorium von 50 Gemeinden. Laut offiziellen Schätzungen sind 39 % der innerhalb der Biologischen Korridore lebenden Bevölkerung Indígenas (ein höherer Prozentsatz als der landesweit registrierte).
Die Umsetzung des CBM-M wird von der Nationalen Kommission für die Erfassung und Handhabung (Manejo, Anm. d. Übers.) der Biodiversität (CONABIO), von den dafür notwendigen, durch die Bundesregierung garantierten Fonds (66 Millionen Dollar, inklusive 57,72 für regionale Entwicklungsprogramme), und von verschiedenen internationalen Unternehmen und Organisationen koordiniert (die Investitionen des GEF belaufen sich auf 14,84 Millionen Dollar, die an die Weltbank gebunden sind, während die Fonds der Europäischen Union über die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) transferiert werden).
Die operative Struktur des CBM wird durch einen Nationalen Rat des Korridores (Consejo Nacional del Corredor) gebildet. Dieser handelt in Absprache mit den Staatlichen Räten (bestehend aus Politikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und Akademikern) und den beiden mit der Erarbeitung des Operativen Jahresplanes beauftragten Regionalen Technischen Projekteinheiten (einer auf der Halbinsel [Yucatán, d. Übers.] und einer in Chiapas). Heute steht Mexiko weltweit noch an vierter Stelle unter den Ländern mit der größten Artenvielfalt, an zweiter Stelle, was Reptilien und Säugetiere angeht, und an vierter Stelle bei der Vielfalt an Blumen und Pflanzen [9]. Dies ergibt sich laut der CCAD, und dies trotzdem dieser immense Reichtum infolge von Bevölkerungswachstum und der Anwendung von umweltunverträglichen landwirtschaftlichen Technologien einen schweren Schlag erlitten hat, was unter anderem zu einer starken Entwaldung geführt hat. Es bleibt hinzuzufügen, dass hier von derjenigen Region die Rede ist, in der 90 % des mexikanischen Rohöls abgebaut werden, wobei in der Selva Lacandona noch viele Reserven brachliegen. Von 1995 bis 2000 trieb die Mexikanische Regierung das Programm der Natürlichen Schutzgebiete (ANP) voran. Dabei wurden 127 Flächen mit einer Größe von über 16 Mio. ha ausgewiesen (31 Biosphärenreservate, 66 Nationalparks, 4 Naturdenkmäler, ein Schutzgebiet für natürliche Ressourcen, 21 Schutzgebiete für Pflanzen und Tiere). Außerdem ermöglichte die Umwelt-Gesetzgebung die Gründung einer ANP per staatlicher Verfügung. 1998 waren 176 der ANP’s gegründet, wovon sich 89 innerhalb der CBM-Region befinden (78 in Chiapas).
Das mexikanische Kapitel des CBM entrollt sich über 3 Hauptachsen: Entwurf und Monitoring, Einbindung der Schutz- und Nachhaltigkeitskriterien in die Regierungsprogramme und Nachhaltige Entwicklung. Ziel der Ersteren ist die Beschaffung detaillierter Informationen auf wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer und produktiver Ebene, "was eine Verbesserung der Abbildung des Korridors und der Überwachungsstrategien erlaubt und einen gemeinschaftlichen Planungs- und Erhaltungsprozess vorantreibt und entwickelt" [10]. Nach der Identifizierung der 5 Korridore wurde der Aktionsbereich auf kleinere, im Inneren der Korridore liegende Flächen eingegrenzt, die als Kerngebiete definiert wurden. Mit Hilfe der zweiten Achse soll Einfluss auf die Politik der Regierungen ausgeübt werden, und zwar über das Studium der Auswirkungen der aktuellen Programme und die Ausbildung der mit der Planung und Umsetzung beauftragten Beamten. Dennoch bildet die Nachhaltige Entwicklung, also der Rahmen, innerhalb dessen die Finanzierung folgender Projekte angedacht ist, den interessantesten Aspekt: (1) das Erhalten (mantener — Anm. d. Übers.) der Biodiversität, (2) die Wiederherstellung der Biodiversität, (3) die Förderung von einträglichen, ökologischen Projekten und (4) Studien zur Kommerzialisierung. "Man versucht Projekte zu finanzieren, welche die Möglichkeiten zur Erzielung von Einnahmen verbessern und gleichzeitig zum Erhalt (der Umwelt — d. Red.) und ihrer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Wenn beispielsweise der Bau einer Straße geplant wird, so wird normalerweise nach der kürzesten Streckenführung gesucht und anhand dieser die Kosten berechnet. Bei dem Korridor-Projekt läuft das anders. Es werden alle Entwicklungsmöglichkeiten der Region in Betracht gezogen. Wenn es Naturressourcen gibt, die den Tourismus anziehen könnten, so wird geschaut, wo diese liegen und wie man die Straße so legen kann, dass sie dazu beiträgt, die Möglichkeiten zum Aufbau eines Ökologischen Tourismus maximal auszuschöpfen." [11]. Somit stellt sich uns die Frage, ob dies tatsächlich die nachhaltige Entwicklung darstellt, die beabsichtigt ist.
Die Vorstellung davon, wie die Entwicklung im Rahmen der CBM aussehen soll, wird in der Vision der in das Projekt eingebundenen Beamten ganz offensichtlich [12]. Es bleibt uns noch auf die Bedeutung der Prozesse zur Vertiefung der Kenntnisse und der Handhabung der Informationen hinzuweisen, die diese in dem Dokument namens "Die Nationale Strategie im Hinblick auf die Artenvielfalt Mexikos" [13] einnehmen. Die Endziele dieser Strategie sind die Verteilung, der Austausch und die Systematisierung der im Untersuchungsprozess erworbenen Informationen um "unser Verständnis [...] für den Reichtum, die Werte, die Bedeutung und die Nutzungsformen der Biodiversität zu verbessern" [14]. Dies scheint eher eine Gefälligkeit in Richtung der Biotechnologie-Unternehmen (sowohl nationale wie Gruppe PULSAR, als auch transnationale wie MONSANTO und NOVARTIS), als ein sorgfältig studierter Plan zur Verteidigung der nationalen Reichtümer zu sein.
Conservation International, REBIMA und CBM
Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation Conservation International wurde im Jahre 1987 mit dem Auftrag gegründet, sich weltweit dem Naturschutz innerhalb jener Gebiete zu widmen, deren biologischer Reichtum stark gefährdet ist. Zu ihren Finanziers zählen unter anderem Mac Donald’s, die Walt Disney Company, die Ford Motor Company, die Exxon Mobil Foundation, Chiquita Brands International und die J. P. Morgan Chase and Company und außerdem die Gesellschaft für Internationale Entwicklung der US-Regierung, USAID.
Momentan fördert CI Projekte in 22 Ländern, einschließlich der direkten Ausbildung von privaten Ökotourismus-Verbänden und der pharmakologischen Nutzung von Pflanzen im tropischen Regenwald mit dem Ziel des Erhalts der ANP’s. Dies geschieht in Abstimmung mit den großen Transnationalen wie NIH, Bristol-Myers und Squibb [15] (Hinweis von PCL: auch wenn im Originaltext so ausgedrückt, ist NIH, die US-amerikanischen National Institutes of Health, kein transnationaler Konzern ist, sondern ein Konglomerat von öffentlich finanzierten Instituten, die allerdings die Grundlagenforschung für die "Transnationalen" der Pharmna-Industrie betreiben). Dies betrifft genau den Vegetationstyp, der im REBIMA und in der Selva Lacandona vorherrscht. Dort wird CI zum ersten Male im Jahre 1989 aktiv. Im Jahre 1990 beginnt, in Zusammenarbeit mit Mac Donald’s, das erste Ökotourismus-Projekt und das erste Land, das daraus "Nutzen zieht" ist Costa Rica. 1998 werden dann im Zusammenschluss mit der Starbucks Company Projekte zur Produktion von biologisch angebautem Kaffee in Chiapas ins Leben gerufen. 2001 gründen CI und die Ford Motor Company den Environmental Leadership in Business, welcher die Aufgabe hat, Privatinvestoren für Umweltschutzprojekte anzulocken. Mit seiner Initiative in den Bereichen der Energie und der Artenvielfalt versucht (CI — d. Übers.) Aktivitäten zur Erhaltung der Biodiversität mit der technischen Entwicklung zum Abbau und Vertrieb von Erdöl und Erdgas zu verbinden. An diesem Projekt wirken die weltweit größten Transnationalen der Petrolindustrie mit, unter ihnen British Petroleum (BP), Chevron-Texaco, Shell, Statoil, außerdem Fauna and Flora International.
Unter den auf der Webseite der Organisation aufgeführten Projekten befindet sich das Programm SIMASEL (System zum Umweltmonitoring der Selva Lacandona), dessen Finanziers die Gruppe PULSAR und — über die USAID — die US-Regierung sind und an dem ECOSUR und die CONANP (Nationale Kommission für die Schutzzonen) teilnehmen. Ziel dieses Programms ist die Beschaffung von Informationen im Hinblick auf den Zustand der Waldbedeckung und die regionale Bodennutzung. Hierzu werden Satelliten- und Überflugbilder sowie aus Feldversuchen gewonnene Informationen genutzt. Den Meldungen von CAPISE zufolge verkörpert Conservation International "das Trojanische Pferd der großen Transnationalen und der US-Regierung" [16], wobei letztere den Hauptadressaten der von der Organisation durchgeführten Untersuchungen darstellt. "Die Strategie von CI besteht in der Beschaffung von Informationen und dem Kauf großer Landflächen mit einem hohen Potential an Bioprospektion. Damit können Naturressourcen und/oder strategische Ressourcen in verschiedenen Ländern verwaltet und den großen Transnationalen zur Verfügung gestellt werden" [17]. Der Geschäftsführer der US-amerikanischen Botschaft, Carl Schönander, äußerte sich während seines Chiapas-Besuches bei einem Interview für den Rat der Indigenen Traditionellen ärzte und Hebammen des Bundesstaates Chiapas (COMPITCH) folgendermaßen: "Eine meiner zukünftigen hiesigen Absichten ist der Versuch, ein wenig mehr über die Auseinandersetzungen zu erfahren, über die Bioprospektion in der Selva und überall im Bundesstaat Chiapas, nicht nur in der Selva Lacandona [...] Hier gibt es verstärkte Untersuchungen, weil es offensichtlich mehr und mehr Untersuchungen zu den die Heilpflanzen weltweit betreffenden Besitzansprüchen gibt [...] Das Thema an sich ist von globalem Interesse und ebenso das unserer Regierung". Auf die Frage, ob dieses strategischer Natur sei, antwortete Schönander mit "Ja!" [18]. Als dann später die Rede von den Bioprospektions-Aktivitäten war, fügte er hinzu, dass der kommerzielle Anreiz zur Förderung dieser Aktionen aus der grundlegenden Einsicht heraus erfolgt, dass die Arzneimittelproduktion der Vereinigten Staaten von dem System des geistigen Schutzes abhängt und dass in Chiapas 15 der 30 Tausend Pflanzenarten vorkommen, die in der Welt vorkommen. Selbstverständlich wurde Schönander bei seinem Besuch in der Selva Lacandona von Ignacio March, dem Direktor von CI in Chiapas, begleitet.
Die Selva Lacandona ist ein unerforschtes und erdölreiches Gebiet, das schon nach dem Zweiten Weltkrieg das Interesse der USA geweckt hat. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde sie zum Ziel von Analysen und Forschungen durch die Regierung und von Fachzeitschriften wie "Öl und Gas". Im Jahre 1993 veröffentlichte der Forscher Fabio Barbosa eine Studie mit dem Titel "Erdöl-Quellen in der Selva Lacandona" [19]. Hier beschreibt er jene zwei Gebiete in Chiapas, auf die sich die Untersuchungen am stärksten konzentriert haben: eine im Westen der Montes Azules, die sich mit einem Radius von 30 km kreisförmig um die Stadt Altamirano herum ausdehnt; die andere am Scheitelpunkt der Flüsse Lacantún und Lacanjá, nahe der Ortschaft Zamora Pico de Oro. In ersterer von beiden, die 5500 km misst (Anm. d. Übers.: dieses Maß erklärt sich leider nicht von selbst), wurden potentielle Vorkommen von 2.178 Millionen Barrel ausgemacht. Insbesondere betrifft das eine bedeutende, Ococingo genannte Erdöl-Lagerstätte unterhalb der indigenen Comunidad La Garrucha, Sitz der autonomen Gemeinde Francisco Gómez und einer der regionalen, zapatistischen Juntas de Buen Gobierno (Räte der Guten Regierung, von den Zapatisten im Sommer 2003 gegründet — Anm. d. Übers.). Der kanadische Erdölkonzern Seine River Resources hat im Gebiet von Marques de Comillas zwei Ölquellen gefunden, die unter den Namen Mena 2 und Lacantún bekannt sind und eine Verlängerung der großen, im guatemaltekischen El Petén gelegenen Erdöl-Vorkommen darstellen. Das gleiche Unternehmen fand auch eine Erdöl-Lagerstätte in der Gemeinde von Palenque, nahe der Comunidad Roberto Barrios, Sitz der Junta de Buen Gobierno der nördlichen Zone der Selva von Chiapas.
Erdöl. Biodiversität. Die Präsenz der "illegalerweise" angesiedelten indianischen Comunidades im Inneren des Lacandonen-Gebietes und des Biosphärenreservates behindert die völlige Ausbeutung der natürlichen und biologischen Ressourcen der Region unter anderem durch die Partner von der aktiv an den Vertreibungen dieser Comunidades aus der Selva beteiligten Conservation International. Erinnern wir uns an die Meldungen über die Zerstörungen der Lacandona durch CI und WWF. Noch schlimmer jedoch erscheinen uns die Aktivitäten der Vereinigung der Umweltschützer, zu denen durch ihren Direktor, Ignacio March, in einem Interview mit der Dritten Zivilen Internationalen Kommission zur Beobachtung der Menschenrechte (CCIODH) im Mai 2002 in Chiapas öffentlich Stellung bezogen wurde, zu einem Zeitpunkt, da die Vertreibungen immer stärker zunahmen. Angesichts der klaren, von Vertretern der CCIODH vorgelegten Beweise (einem Dokument der Landesregierung, in dem von Conservation International zusammengestellte Fotos und detaillierte Daten über die illegalen Ansiedlungen enthalten sind [20]; (weiterhin — d. Übers.) verschiedene Erklärungen von Ernesto Enkerlin von der CONANP, denen zufolge CI Druck auf die Landesregierung bezüglich der Vertreibungen ausübte, indem die Gelder für das Biosphärenreservat zur Diskussion gestellt wurden) gab March zu: "Ja. [Das ist] absolut sicher. [...] Wir erkennen die legitimen Besitzverhältnisse der Lacandonen, Choles und Tzeltales an. Die lakandonische Gemeinschaft besteht aus 5 Comunidades, die sich aus drei verschiedenen indigenen Gruppen zusammensetzen und sie sind die Eigentümer der Natürlichen Schutzgebiete [...]. Wir als zivile Organisation müssen die Landesgesetze respektieren" [21]. Und die Verfassung?
Anmerkung: Wir danken Annamaria Pontoglio für die Hilfe bei der Übersetzung dieses Berichtes vom Italienischen ins Spanische.
Luca Martinelli CIEPAC, A.C.
ist Mitglied von: dem Mexikanischen Aktionsnetz gegen Freihandel (RMALC; http://www.rmalc.org.mx); der Zusammenführung (Convergencia) der Bewegungen der Völker Amerikas (COMPA, http://www.sitiocompa.org); des Netzes für den Frieden in Chiapas; der Woche für die Biologische und Kulturelle Vielfalt (http://www.laneta.apc.org/biodiversidad); des Internationalen Forums "Erst das Volk, dann die Globalisierung" ("Ante la Globalización, el Pueblo es Primero"), Alternativen gegen den PPP, wir sind Teil des Leitenden Rates des Zentrums für Ökonomische Gerechtigkeit (CEJ, http://www.econjustice.net); des Ökumenischen Programms für Mittelamerika und die Karibik (EPICA, http://www.epica.org), der Mexikanischen Allianz für die Selbstbestimmung der Völker (AMAP), die das Mexikanische Netz gegen den PPP bildet (http://mesoamericaresiste.org/index.html).
Übersetzung: Patricia Mellmann
Abkürzungsverzeichnis:
ANP Nationales Schutzgebiet
BCIE Amerikanische Zentralbank für Wirtschaftliche Integration
BID Interamerikanische Entwicklungsbank
CAPISE Zentrum für Politische Analysen und Sozial- und Wirtschaftsforschung
CBM Mittelamerikanischer Biologischer Korridor
CBM-M Mittelamerikanischer Biologischer Korridor in Mexiko
CCAD Mittelamerikanische Kommission für Umwelt und Entwicklung
CCIODH Dritte Zivile Internationale Kommission zur Beobachtung der Menschenrechte
CI Conservation International
COFOLOSA Compañía Industrial Forestal Lacandona S.A.
COMPITCH Rat der Indigenen Traditionellen ärzte und Hebammen des Bundesstaates Chiapas
CONABIO Nationale Kommission für die Erfassung und Handhabung der Biodiversität
CONANP Nationale Kommission für Schutzzonen
ECOSUR El Colegio de la Frontera Sur
FIDA Internationaler Fond für Agrarentwicklung
GEF Weltfond für Umwelt
INM Nationale Einwanderungsbehörde
MARZ Zapatistische Gemeinde im Widerstand
NGO Nichtregierungsorganisation
PPP Plan Puebla Panama
PRI Partei der Institutionalisierten Revolution
PROFEPA Bundesanwaltschaft für Umweltschutz
REBIMA Biosphärenreservat Montes Azules
SEMARNAT Sekretariat für Umwelt und Natürliche Ressourcen
USAID Gesellschaft für Internationale Entwicklung der US-Regierung
WWF World Wildlife Foundation
HINWEIS: Die Fußnoten sind leider ein Mix aus Spanisch und Italienisch, weil das das Bulletin ursprünglich in italienisch verfaßt wurde.
[1] Guillermina Guillen, Erradicaran crimen de areas naturales, El Universal. 25 dicembre 2001.
http://www.montesazules.info/noticias/noticias_ant.htm#Erradicaran%20crimen%20de%20areas%20naturales
[2] CCAD-PNUD/GEF, Proyecto Para La Consolidación del Corredor Biológico Mesoamericano, 2002. http://www.biomeso.net/GrafDocto/Plataforma.pdf
[3] Pablo Muench, direttore generale dell’Istituto di Storia Naturale ed Ecologia del governo del Chiapas ha messo il dito nella piaga "C’è incertezza nello stato, perché si relazione [il CBM, N.d.R.] con il PPP; per questo, e a causa della mancanza di informazioni sul progetto, esiste una attitudine di rifiuto" e menzionò la "realtà socio-politica" dell’entità. Nel suo intervento Muench chiese: come si metteranno insieme "i 92 milioni di dollari (che è la meta finale) addizionali ai 14.84 milioni di dollari che fornirà il Fondo Globale Ambientale; come si convinceranno le comunità indecise perché si integrino; in che modo far si che il CBM — M non si converta in piccole isole senza influenza e come si farà capire alle comunità convinte di partecipare che, anche se avranno migliori condizioni di vita, non pioverà denaro sulle loro teste".
in Carolina Gomez Mena, Semarnat advirtió que quien no se sume al CBM quedará al margen del desarrollo — Queremos un corredor de empresas campesinas, no de maquiladoras, señala indígena a Lichtinger, La Jornada. 4 marzo 2003.
[4] Joint declaration between the National Aeronautics and Space Administration of the U.S.A. , the Central American Commission on Environment and Development and the World Bank for cooperation in support of providing strategic information on environment for the CCAD management of the Mesoamerican Biological Corridor, Washington, D.C., 9 dicembre 2002.
http://www.ccad.ws/documentos/convenios/nasaccad.pdf
[5] Gian Carlo Delgado, El Corredor Biologico Mesoameicano: la version "verde" del PPP, in Plan Puebla Panama, batalla por el futuro de Mesoamerica, op. cit.
[6] Mesoamerica è una delle regioni geneticamente più interessanti del mondo in quanto vi si possono incontrare più di 20 mila specie di piante tra le quali molte varietà primitive del fagiolo, del mais, del cotone, del pomodoro, del cacao.
[7] Movimiento Mundial para los Bosques, El Corredor Biologico Mesoamericano: conservacion o apropriacion?, 16 settembre 2003. http://www.biodiversidadla.org/article/articleprint/3432/-1/15/
[8] Ibidem.
[9] CCAD — PNUD/GEF, Proyecto para la consolidacion del Corredor Biologico Mesoamericano — El Corredor Biologico Mesoamericano — México, 2002.
[10] Ricordavamo, in altro capitolo del presente lavoro, come la superficie attuale della Selva piovosa corrisponde ad un 10% ca. del territorio nazionale che risultava coperto da tale vegetazione all’inizio del secolo scorso.
[11] Corredor Biologico Mesoamericano Mexico/Chiapas, Memorias del primer taller. Tuxtla Gutierrez, Chiapas, Mexico. 13 giugno 2000. Pagina 10.
[12] Ibidem. Pagina 12.
[13] L’inciso precedente è tratto dalla relazione del Dottor Hans Van Der Wal, allora Coordinatore Nazionale per il Messico del progetto del CBM. L’attuale Coordinatore è invece il Dottor Gustavo Ramirez, funzionario di CONABIO.
[14] CONABIO, Estrategia nacional sobre biodiversidad de México, 2000.
[15] Ibidem. Pagina 58.
[16] CAPISE A.C. (Centro de Analisis Politicas y Investigaciones Sociales y Economicas), Conservation International: el caballo de troya, San Cristobal de Las Casas, Chiapas, giugno 2003.
http://www.capise.org/esp/documentos/caballo_troya.pdf
[17] Il Collegio della Frontiera Sud (ECOSUR) è un centro di investigazione ed educazione superiore, cui temi sono lo sviluppo ed i vincoli del Messico nella sua frontiera meridionale. I suoi programmi si orientano verso la generazione di conoscenza scientifica, la formazione di "risorse umane e nel disegno di tecnologie e strategie per l’innovazione orientata allo sviluppo sostenibile" (www.ecosur.mx). ECOSUR lavora da 25 anni con più di 115 investigatori associati e titolari distribuiti in cinque sedi ubicate nei quattro stati della frontiera meridionale del Messico: Tapachula, San Cristobal de Las Casas, Villahermosa, Chetumal e Campeche. Nel 1997 ha partecipato in un progetto di bioprospezione nella zona degli Altos del Chiapas cui obiettivo era di contribuire alla conservazione del sapere tradizionale sulla piante medicinali usate dai Maya degli Altos, investigare le basi scientifiche della medicina tradizionale e sviluppare usi alternativi dei prodotti medicinali. I partecipanti al progetto, denominato ICBG — Maya e la cui implementazione è stata in seguito bloccata a causa delle forti reazioni da parte della società civile e dei medici tradizionali riuniti nell’Associazione Civile COMPITCH, erano la Università della Georgia (UG), ECOSUR ed il laboratorio biotecnologico gallese, Molecular Nature Limited. Il progetto poteva contare con un finanziamento del governo statunitense di 2.5 milioni di dollari.
[18] Ibidem. Pagine 32-33.
[19] Ibidem. Pagina 33.
[20] Consejo de Médicos y Parteras Indígenas del Estado de Chiapas — México.
[21] Ibidem. Pagina 22.
[22] Fabio Barbosa, Pozos petroleros en la Selva Lacandona, in Memoria No. 50, CEMOS, Città del Messico, gennaio 1993.
[23] Abbiamo visto precedentemente con quali modalità ed in che contesto.
[24] È possibile accedere ad un dettagliato INFORME INVASIONE 1994 — 2002 anche sulla pagina web di Conservation International. http://www.ci-mexico.org.mx/invasiones.html
[25] Comision Civil Internacional de Observacion por los Derechos Humanos en Chiapas, Mexico, Informe final de la tercera visita de la CCIODH, 16 febrero — 3 marzo 2002. Barcellona, Spagna, 2002.
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