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Kommuniqué vom Treffen des Netzwerks Europa Zapatista

Gruppe B.A.S.T.A. vom 31.03.2019

  Hallo,

anbei das Kommuniqué, das heute im Rahmen des Treffens des Netzwerks Europa Zapatista diskutiert, formuliert und heute Abend vor der mexikanischen Botschaft in Madrid verlesen wurde.

Ganz vielen Dank für die schnelle Übersetzung!

Rebellische Grüße


Samstag, 30. März 2019, Madrid, spanischer Staat. Wir, das Europäische Netzwerk der zapatistischen Solidarität, das sich zusammensetzt aus Kollektiven der Territorien des spanischen Staates, Euskal Herria (Baskenland), Katalonien, Italien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Griechenland, Norwegen, Schottland und Österreich, sind hier vor der mexikanischen Botschaft.

Angesichts des Solidaritätsaufrufs der Zapatistas sagen wir ihnen heute: IHR SEID NICHT ALLEIN!!

Wir sind aus unseren Gebieten gekommen und bringen die Stimme unserer Kämpfe und Organisationen mit, um den Kampf für das Leben und gegen die Enteignung unserer zapatistischen Compañeros zu begleiten.

Von hier aus verurteilen wir, dass die selbsternannte "Vierte Transformation" der neuen Regierung 1982 mit der Ankunft von Miguel de la Madrid und seinem Projekt der Privatisierungen begann. Sie wurde vertieft mit Carlos Salinas de Gortari und der Unterzeichnung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA). Sie setzte ihren Eroberungskrieg mit Ernesto Zedillo, Vicente Fox, Felipe Calderón und Enrique Peña Nieto fort; und geht nun weiter.

Die neoliberale Regierung unter der Leitung von Andrés Manuel López Obrador hat die Territorien der pueblos originarios im Fokus, wo sich mit dem Nationalen Institut für Indigene Pueblos ein Netz der Kooptation und Deorganisierung spannt. Dieses eröffnet den Weg für einen Krieg, der einen industriellen Namen trägt, der von Projekten und Gewalt getrieben wird, die mit dem organisierten Verbrechen ein dunkles Spinnennetz unter den pueblos originarios des Landes ausbreiten.

Wir bekräftigen unsere entschiedene Ablehnung der neoliberalen Politik der alten und neuen Regierungen, unsere Ablehnung der manipulierten Befragungen, die keinen anderen Zweck als die Enteignung von Territorien haben. Unsere Ablehnung des Bergbaus, des Stauens von Flüssen, des Baus von Autobahnen, der beschleunigten Immobilienspekulation von Grundstücken, d.h. des Entwicklungsmodells, das sich auf neoliberale Mega-Projekte des Todes wie des "Corredor Transísmico" oder des Maya-Zugs ("Tren Maya") konzentriert. Auch das "Proyecto Integral Morelos", bestehend aus 2 Wärmekraftanlagen, Gaspipelines und Aquädukten, ist darauf aus den indigenen pueblos der Nahua der Bundesstaaten von Morelos, Puebla und Tlaxcala ihres Landes, ihres Wassers, ihrer Gesundheit, ihrer Identität und ihres bäuerlichen Lebens zu berauben.

Dieses Projekt hat der mexikanischen Staat zusammen mit den Unternehmen Elecnor, Enagas, Abengoa, Bonatti, CFE, Nissan, Burlington, Saint Gobain, Continental, Bridgestone und vielen mehr durch staatliche, föderale und militärische Gewalt aufoktroyiert. Es jagt den pueblos Angst ein durch Folter, Bedrohung, Gefangenschaft, gerichtliche Verfolgung, die Schließung von Gemeinschaftsradios und jetzt auch durch den Mord an unserem Bruder Samir Flores in Amalcingo, Morelos.

Wir verurteilen die Gründung der Nationalgarde, einem Organismus, der die Militarisierung des Landes vertieft.

Wir verurteilen ebenso den offenen Krieg gegen den würdevollen Kampf der indigenen Nahua-Gemeinde Santa María Ostula, Michoacán.
Wir fordern:

  • die volle Respektierung der Autonomie des Tila-Ejido im Bundesstaat von Chiapas;
  • die Annullierung des Wasserkraftprojekts Coyolapa-Atzala und die Ausbeutung durch den Bergbau in der Sierra Negra;
  • die Annullierung der Bergbaukonzessionen, die die Zerstörung der Sierra Sur, im Bundesstaat Oaxaca impliziert. Auf dem Territorium der Chontal-Indigenen von Seiten der Firma Salamera, in der Region der Chimalapas, in der Wüste von Wirikuta, San Luis Potosí und im ganzen Land;
  • die Stornierung des Windparkprojektes Gunaa Sicarú des französischen Unternehmen EDF, auf mehr als 4.000 Hektar, die zu den Gemeindegebieten Binnizá-Gemeinschaft der Union Hidalgo gehören. Wir lehnen Befragung ab, die die Regierung vorgibt durchzuführen, um eine "Zustimmung" zu erhalten.
  • die sofortige Einstellung der Erkundungsstudien, die Höhlenforscher des PESH (Espeleológico Sistema Huautla) in Höhlen und Grotten der Mazatec-Stadt Huautla ohne dessen Autorisierung durchführen;
  • die Präsentation der 43 gewaltsam verschwunden gemachten Studenten von Ayotzinapa und Gerechtigkeit für die ermordeten Compañeros.
  • die Präsentation des gewaltsam verschwunden gemachten Genossen Sergio Rivera Hernandez, der seit dem 23. August 2018 wegen seines Kampfes gegen die Autlan-Minengesellschaft in der Sierra Negra von Puebla vermisst wird;


Wir erinnern daran, dass 2018 das blutigste Jahr für die mexikanischen Frauen war; 3.568 ermordete Frauen in einem Jahr, aus dem bloßen Grund, dass sie Frauen sind. Deshalb fordern wir vom Staat eine politische Verpflichtung zur Bekämpfung der Frauenmorde sowie die Druchsetzung eines "Gender-Alarms" in den 32 Staaten des Landes.

Abschließend möchten wir in besonders solidarischer und unterstützender Art und Weise den Kampf der sich im Hungerstreik befindenden Gefangenen im Bundesstaat von Chiapas erwähnen.
Gestern beging Miguel Peralta, ein weiterer Gefangener in Cuicatlán, Oaxaca, einen Tag des Fastens und der Solidarität mit den Compañeros im Kampf und im Hungerstreik. Ebenso haben die gefangenen Compañeros von Comitán beschlossen, ihre Münder zuzunähen, um diejenigen zu verurteilen, die ihre Stimme und Entscheidung stehlen wollen.

Für die sofortige Freilassung der Gefangenen im Kampf, bis die Mauern der Gefängnisse fallen!

SAMIR LEBT, LEBT, DER KAMPF GEHT WEITER, WEITER!

An die zapatistische Armee der Nationalen Befreiung
An den Nationalen Indigenen Kongress
An den indigenen Regierungsrat
Ihr seid nicht allein!
Zapatistisches Europa, unten und links.


 Quelle:  
  https://www.gruppe-basta.de/ 
 

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