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Südmexiko-Soli-Newsletter September/Oktober 2020
Direkte Solidarität Chiapas vom 05.10.2020 |
CHIAPAS
In eigener Sache: Unsere geplante Vorbereitung für Menschenrechtsbeobachtung in Chiapas vom Oktober wird auf November/Dezember verschoben.
Genaue Daten folgen demnächst auf unserer Homepage unter https://chiapas.ch/aktiv/einsatz-als-menschenrechtsbeobachterin/
Infos zu Chiapas, zur Arbeit des Frayba und zur Menschenrechtsbeobachtung: Es gibt neu einen deutschen Newsletter vom Frayba (Comunidad Frayba).
URGENT ACTION
Die bewaffneten Angriffe gegen die Gemeinde Aldama gehen weiter
Trotz eines dritten Abkommens gegen Gewalt zwischen den Nachbarlandkreisen Aldama und Chenalhó vom 30. Juli gehen die Attacken der Gruppen bewaffneter Zivilisten paramilitärischer Form gegen Aldama weiter. Anfang September wurden dort erneut zwei Personen verletzt.
Seit vor zwei und einhalb Jahren!, die Angriffe begannen, gibt es bis heute 28 Verletzte (der/die letzte am 29.Sept.), 6 Tote und tausende aus ihren Gemeinden Vertriebene.
Die bewaffneten Angriffe durch »Gruppen paramilitärischen Zuschnitts« aus Santa Martha, Landkreis Chenalhó, hören nicht auf; sie treffen Zapatistas und Nicht-Zapatistas. Die schlechten Regierungen stellen sich taub, inszenieren »Friedenspakte«, verdrehen Tatsachen und beschuldigen diejenigen, die angegriffen werden.
Aktuelle Info und Aufruf zur Urgent Action hier − Bitte unterschreibt!:
https://frayba.org.mx/riesgo-para-la-vida-en-comunidades-del-pueblo-maya-tsotsil-en-el-municipio-de-aldama/
Dieses Verhalten gegenüber dem kleinen, ärmlichen und entlegenen Landkreis Aldama ist besorgniserregend, denn es motiviert die bewaffneten Gruppen ihre Angriffe gegen Aldama fortzusetzen oder sogar zu intensivieren. Seitdem sich im August eine der bewaffneten Gruppen aus Chenalhó, deren Existenz bis dahin verleugnet worden war, über ein Video bei Facebook selbst an die Öffentlichkeit gewandt hat, fordert Frayba den Bundesstaat Chiapas auf, die Vorfälle zu untersuchen, die paramilitärischen Gruppen zu entwaffnen und eine langfristige Lösung in dem Streit um Landflächen anzustreben.
Zur Erinnerung: Bereits im Februar 2019 haben Compañer@s Zapatistas − die Angriffe durch wohl dieselben Akteure gegen die Menschen in den Landkreisen Aldama und Chenalhó − öffentlich gemacht. Siehe Erklärung und Videos unter:
https://frayba.org.mx/informe-de-violaciones-a-derechos-humanos-a-pueblos-originarios-en-aldama-chenalho-junta-de-buen-gobierno-zapatista-de-oventik/
Solidarisiert Euch, schafft Öffentlichkeit, protestiert!
STOPP DEM KRIEG GEGEN DIE PUEBLOS IN CHIAPAS, MEXIKO!
OAXACA
Internationales Manifest zur Verteidigung des Urwaldes der Chimalapas
Aufruf lesen (Spanisch, Englisch, Deutsch): https://standugr.com/2020/09/08/manifiesto-internacional-en-defensa-de-la-selva-de-los-chimalapas-oaxaca-sur-de-mexico
Aufruf online unterschreiben:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdmv0_zXGBazy9ZbZtbVE75yKpmik0AezDyq3TE3qtk30h5sQ/viewform
Mehr dazu (spanisch):
Pueblo Zoque hace frente a exploración y explotación minera en los Chimalapas
https://avispa.org/pueblo-zoque-hace-frente-a-exploracion-y-explotacion-minera-en-los-chimalapas/
5 proyectos mineros en los Chimalapas violentan derechos territoriales, acusa Colectivo Matza
https://www.educaoaxaca.org/5-proyectos-mineros-en-los-chimalapas-violentan-derechos-territoriales-acusa-colectivo-matza/
Und mehr zum Colectivo Matza:
https://piedepagina.mx/chimalapas-la-mineria-seria-catastrofica/
GUERRERO
Ayotzinapa 6 Jahre ungeklärt
Haftbefehle gegen Soldaten
Sechs Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten im Südwesten von Mexiko sind Haftbefehle gegen mehrere verdächtige Soldaten und einen Bundespolizisten erlassen worden. »Es wird Gerechtigkeit geben«, versprach Präsident Andrés Manuel López Obrador am Samstag. Zuletzt gab es eine Reihe neuer Ermittlungsansätze. »Es wird keine Straflosigkeit geben«, sagte der Staatssekretär für Menschenrechte im Innenministerium, Alejandro Encinas. »Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen.«
Weiterlesen: https://taz.de/Verschwundene-Studierende-in-Mexiko/!5716790/
Es herrscht aber nach wie vor Ungewissheit. Sechs Jahre nach dem gewaltsamen Verschwindenlassen von 43 Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa wissen die Angehörigen noch immer nicht, warum das Verbrechen begangen wurde und wer die Täter sind. Vom 26. auf den 27. September 2014 verschleppte die örtliche Polizei in Iguala im südwestlichen mexikanischen Bundesstaat Guerrero die 43 Studenten, tötete sechs Menschen und verletzte 40 weitere Personen. Welche Rolle das Militär dabei spielte, ist ungeklärt. Erst von zwei der verschwundenen Studenten wurden die sterblichen Überreste gefunden.
Weiterlesen: https://www.mexiko-koordination.de/2020/09/24/pressemitteilung-zum-6-jahrestag-von-ayotzinapa-das-verbrechen-muss-umfassend-aufgeklaert-werden/?l=de
Das Ende der »historischen Wahrheit«
Die mexikanische Menschenrechtsverteidigerin María Luisa Aguilar Rodríguez über den Fall Ayotzinapa:
Das Interview:
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1142258.ayotzinapa-das-ende-der-historischen-wahrheit.html
43 Lieder für die 43 aus Ayotzinapa
Das mexikanische Menschenrechtszentrum Miguel Agustin Pro Juarez hat auf der Website »Ay6tzinapa, hacia la verdad« eine Playlist mit 43 Liedern zusammengestellt, um an die 43 verschwundenen Lehramtsstudenten zu erinnern. Die Playlist könnt ihr auf der Website oder auf Spotify anhören.
Weiterlesen und hören:
https://www.npla.de/thema/memoria-justicia/43-lieder-fuer-die-43-aus-ayotzinapa/
MEDIENSCHAFFENDE UND AKTIVIST*INNEN IN MEXIKO
Wieder Journalist im Bundesstaat Veracruz ermordet
Julio Valdivia ist bereits der sechste Medienschaffende, der in diesem Jahr in Mexiko ums Leben gebracht wurde. Er lebte und arbeitete im Landkreis Tezonapa, unweit der Grenze zum Bundesstaat Oaxaca. Für die Tageszeitung El Mundo de Córdoba schrieb er »notas rojas«, also Meldungen über Morde, Überfälle und andere gewaltsame Verbrechen.
https://www.npla.de/thema/tagespolitik/wieder-journalist-im-bundesstaat-veracruz-ermordet/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wieder-journalist-im-bundesstaat-veracruz-ermordet
Kampf um Wasser in Mexiko: Indigener Aktivist in Baja California ermordet
Der Menschenrechtler Óscar Eyraud Adams ist am 24. September in Tecate, Baja California, von einem bewaffneten Kommando erschossen worden.
Wenige Wochen zuvor veröffentlichte die mexikanische Tageszeitung Reforma ein Interview mit Adams, in dem er den Wassermangel in seiner Gemeinde und die möglichen Auswirkungen auf die ethnische Gruppe der Kumiai anprangerte [3]. »All diese Obstbaumkulturen verschwanden aufgrund von Wassermangel, weil wir keine Genehmigung zur Gewinnung von Grundwasser haben. Die Bewohner von Tecate sollten vor den großen wasserverbrauchenden Unternehmen für Konzessionen berücksichtigt werden«, forderte er.
Weiterlesen:
https://amerika21.de/2020/09/243797/kampf-um-wasser-mexiko-aktivist-ermordet
Infos auf Spanisch:
https://www.educaoaxaca.org/redes-internacionales-exigen-justicia-por-asesinatos-de-ambientalistas-oscar-eyraud-y-daniel-sotelo/
Mütter und Aktivistinnen besetzen Gebäude der Menschenrechtskommission in Mexiko-Stadt
(10.Sept) Mütter von ermordeten und verschwundenen Frauen sowie Aktivistinnen des feministischen Kollektivs »Ni Una Menos!« (Nicht eine weniger!) und des anarchistischen feministischen Schwarzen Blocks halten seit dem 2. September das Gebäude der Nationalen Menschenrechtskommission (CNDH) in Mexiko-Stadt besetzt. Sie protestieren damit gegen die Untätigkeit der Behörde bei sexueller Gewalt, Frauenmorden und Verschwindenlassen und verlangen umfassende Ermittlungen.
Weiterlesen:
https://amerika21.de/2020/09/243314/besetzung-cndh-feminicidios
MEXIKO
Können Ex-Präsidenten in Mexiko bald strafrechtlich verfolgt werden?
Nach Plänen der amtierenden Regierung von Mexiko könnte fünf ehemaligen Präsidenten bald der Prozess gemacht werden. Sie stehen im Verdacht der Korruption in ihren jeweiligen Amtszeiten zwischen 1988 und 2018. Ob sie strafrechtlich verfolgt werden, soll in einem Referendum abgefragt werden. Dafür hatten sich sowohl gesellschaftliche Gruppen als auch der amtierende Präsident, Andrés Manuel López Obrador (Amlo), eingesetzt. Bislang genießen die Ex-Präsidenten Immunität, und könnten allenfalls wegen »Vaterlandsverrats« angeklagt werden.
Weiterlesen: https://amerika21.de/2020/09/243559/mexiko-referendum-verfolgung-praesidenten
Mexikos umstrittener Maya-Zug
Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán soll eine hochmoderne Bahnlinie entstehen: der sogenannte Maya-Zug. Mit 160 Stundenkilometern soll er durch die Region rasen und Touristen zu den historischen Maya-Stätten bringen. Doch entlang der Strecke formiert sich Protest. Mit Audio.
Weiterlesen:
https://www.deutschlandfunk.de/tourismus-oder-naturschutz-mexikos-umstrittener-maya-zug.724.de.html?dram:article_id=484470
Betrifft El Salvador:
https://zas-correos.blogspot.com/2020/09/el-salvadorusa-zu-viele-parallelen.html
HINWEISE
Solikarte — ein Aufruf. Habt ihr eine Cumulus-Karte? − Diese Frage kennen wohl sehr viele Menschen die hier leben. Hast du schon eine Solikarte? Das ist die Frage die wir euch stellen wollen. Die Solikarte ist ein Projekt, um Menschen zu unterstützen die in der Nothilfe leben, Sans-Papiers sind oder die sonst in prekäre Verhältnisse gezwungen werden. Die Idee ist simpel: Anstatt mit einer normalen Cumulus-Karte für sich Punkte zu sammeln, sammeln wir mit der Solikarte in der Migros gemeinsam Punkte. Die dadurch erhaltenen Gutscheine werden entweder direkt in Form vom Gutscheinen oder indirekt durch Unterstützung von Mittagstischen, Internetcafés, etc. an Menschen in prekären Lebenssituationen weitergegeben. Das Projekt wird durch ein Kollektiv, welches unentgeltlich arbeitet, geleitet und feierte letztes Jahr das zehnjährige Jubiläum. Mittlerweile können monatlich 10’000 − 15’000.- CHFr. in Form von Bons weitergegeben werden.
Solikarten bestellen und mehr Infos:
https://solikarte.ch/de
26. Okt. − 2. Nov. 2020 Dia de Muertos. Ausstellung, Filme, Diskussion, Musik und Tanz. Kirche St.Jakob, Stauffacherstrasse 34, 8004 Zürich.
Mehr Infos:
https://www.diademuertos.ch/de/ddm2020.html
Mi, 9. Dezember:
Sich informieren, vernetzen und rebellischen Kaffee trinken − im Rahmen von CIRCUIT — Besuch von alternativen Archiven und Bibliotheken. Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
http://chiapas.ch/, soli (AT) chiapas PUNKT ch
Die Direkte Solidarität mit Chiapas wurzelt im zapatistischen Aufstand vom 1. Januar 1994. Sie unterstützt soziale Bewegungen in Südmexiko, betreibt Öffentlichkeitsarbeit, eine umfangreiche Präsenzbibliothek und einiges mehr...
Quelle:
Direkte Solidarität mit Chiapas/Café RebelDía:
Quellenstrasse 25, 8005 Zürich
Spenden für Direkte Solidarität mit Chiapas
Zur Spendeninformation
Café RebelDía
fein-fair-bio
Quellenstrasse 25
8005 Zürich
Für Deinen täglichen Aufstand!
Verkaufsstellen in der Schweiz
Das Buch zum Kaffee: »Das Aroma der Rebellion.«
Zapatistischer Kaffee, indigener Aufstand und autonome Kooperativen in Chiapas, Mexiko.
Zur Ankündigung der Neuauflage
https://chiapas.ch/
soli AT chiapas PUNKT ch
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