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Praktischer Internationalismus auf zapatistischem Gebiet, Chiapas, Mexiko
Balumil vom 11.10.2022 |
Ja’un ta yan balumil − Ser internacionalista. |
Vor genau einem Jahr waren zum ersten mal Gruppen von Zapatistas aus Chiapas, Mexiko zum direkten Austausch im »Anderen Europa von unten und links«, auch in Deutschland. Im Rahmen der von der EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional) initiierten Initiative »Reise für das Leben« (https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/01/01/gemeinsame-erklarung-eines-teils-des-europas-von-unten-und-der-ezln/) gab es Treffen mit den unterschiedlichsten Gruppen und Bewegungen: u.a. der kurdische Frauenbewegung, FLINTA*-Gruppen, migrantischen und Geflüchteten-Kollektiven, Initiativen der Solidarischen Landwirtschaft, der Klima-Gerechtigkeitsbewegungen. Einige Aktionen wurden gemeinsam durchgeführt, wie die antikolonialistische und internationalistsiche Demo am 13. August 2021 in Madrid und die globale Klima-Streik-Mobilisierung im September 2021 in Wien (https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/09/27/da-ist-eine-frau-gegen-die-zerstorung-der-natur-wien-osterreich/). Am 7. März diesen Jahres rief die EZLN zu einem »Globalen Aktionstag gegen alle kapitalistischen Kriege« auf (https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2022/03/10/sonntag-der-13). Wie auch der Congreso Nacional Indígena, die größte Organisation der Pueblos originarios in Mexiko − jetzt ganz aktuell − dazu aufruft, sich weltweit am 12. Oktober 2022 zu mobilisieren: gegen alle kapitalistischen und patriarchalen Kriege, den Krieg gegen die indigenen Bevölkerungen weltweit und in Mexiko, gegen den paramilitärischen und militärischen Krieg gegen die EZLN und die zapatistischen Gemeinden in Chiapas, Mexiko (https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2022/10/04/aufruf-zur-globalen-aktion-gegen-die-militarisierung-und-den-kapitalistischen-und-patriarchalen-krieg-gegen-die-bevolkerung-von-ganz-mexiko-und-der-welt-gegen-die-ezln-und-die-zapatistischen-gemeinde/).
Denn die Zapatistas wie auch andere Pueblos, die ihre Autonomie aufbauen und weiter fortsetzen, sind in ganz Mexiko den heftigsten Angriffen durch paramilitärische Gruppen und/oder Gruppen des organisierten Verbrechens ausgesetzt − dies alles vor dem Hintergrund der gewaltsamen Durchsetzung von Mega-Projekten (wie der sogenannte »Tren Maya«), die Mensch und Natur für den Profit des transnationalen Kapitals vernutzen und damit zerstören wollen.
Viele in Europa haben sich während wie auch nach der zapatistischen »Reise für das Leben im Anderen Europa« gefragt, wie können wir uns mit den zapatistischen Pueblos, mit der EZLN konkret verbinden, heißt: gegenseitig solidarisch, bzw. sie beim weiteren Aufbau ihrer Autonomie unterstützen. Während ihres Aufenthaltes in Europa sagte der zapatistische Compañero Bernal − Teilnehmender der »zapatistischen Reconquista« im Juni 2021 in Vigo − wo die*der Compañeroa Marijose, im Namen der EZLN, Europa in SLUMIL K´AJXEMK´OP − »Aufständiges Land« umbenannte (https://enlacezapatista.ezln.org.mx/2021/06/24/an-land-gehen/): »Für uns stellen die internationalen Besuche eine Liebe zum Leben dar […] Durch sie erfahren wir im Austausch von anderen Kämpfen […] und dass in anderen Teilen der Welt auch Andere kämpfen.«
Ein Beispiel für konkrete internationalistische Praxis − neben der wichtigen, notwendigen Menschenrechtsarbeit, die in Chiapas seit vielen Jahren gemeinsam umgesetzt wird (mehr Informationen dazu: https://carea-menschenrechte.de/) und neuen Initiativen wie die Kampagne gegen den Tren Maya und andere Mega-Projekte − ist das Centro de Español y Lenguas Mayas Rebelde Autónomo Zapatista (CELMRAZ) − Zapatistisches Rebellisches Autonomes Zentrum für Spanisch und Maya-Sprachen − im zapatistischen Caracol II von Oventik, in den Altos de Chiapas. Es ist Teil des autonomen zapatistischen Bildungsbereichs und wurde 2001, also vor gut 20 Jahren gegründet worden. Seitdem können Internacionalistas aus aller Welt, wenn sie zuvor von autorisierten Kollektiven und Organisationen dazu vorbereitet wurden, im Caracol von Oventik in einen direkten Austausch mit Zapatistas treten und dort die konkrete zapatistische Autonomie direkt kennenlernen. Die Caracoles, wie auch das Caracol II von Oventik, sind die Orte, wo die autonome basisdemokratische Selbstregierung mittels der Räte der Guten Regierung umgesetzt wird. In Oventik befinden sich die autonome Klinik mit ihren zapatistischen Gesundheitsbeauftragten, eine autonome weiterführende zapatistische Schule, um nur einige autonome Organisierungsbereiche zu benennen. Im CELMRAZ findet der Austausch mittels Sprache lernen (Vertiefung des Spanischen oder Lernen von Tsotsil, einer der Maya-Sprachen, die in dieser Region, den Altos de Chiapas, gesprochen wird), u.a. mittels dem Diskutieren zapatistischer Texte, statt. Jedoch bleibt es nicht bei der Theorie, denn »ganz zapatistisch« geht es gleichzeitig auch um eine gemeinsame Praxis: Feldarbeiten, Aktivitäten mit den zaptistsichen Bildungsbeauftragten und den Schüler*innen der weiterführenden autonomen Schule, gemeinsam singen, tanzen, ein wenig die alltägliche Arbeiten der zapatistischen Gemeinschaften ganz praktisch kennenlernen, indem gemeinsam Tortillas gebacken werden oder gewebt wird, und und und ...
Mit dem Aufenthalt als Internacionalistas unterstützen wir ganz konkret auch materiell den weiteren Aufbau des zapatistischen Bildungsbereichs, indem wir für den Sprachunterricht einen ökonomischen Beitrag leisten und unterstützen die zapatistische Autonomie nach unserem Aufenthalt, indem wir unsere dort gemachten Erfahrungen in unseren Geographien öffentlich weiterverbreiten und mit anderen kollektiv teilen. Das ist auch der praktische Sinn und Zweck des internationalistischen Aufenthalts im CELMRAZ, Caracol II von Oventik. Wie die Compañer@s des CELMRAZ auf ihrer Website selbst schreiben: »Wir machen aus der Sprache keine weitere Ware; wir verkaufen sie nicht, sondern teilen sie mit allen, die für diese bildungskulturelle Erfahrung offen sind und sich mit unserem antikapitalistischen Kampf für die Verteidigung des Lebens und für eine Welt, in die viele Welten passen, identifizieren.« Und: »Von vorne herein sind viele Gespräche, kollektive Reflexionen und Diskussionen garantiert, denn das Anliegen aller, die zur Schule kommen, besteht ja darin, ihre Erfahrungen, Kämpfe u.a. auszutauschen.«
Compañer@s, die an solch einem internationalistischen Austausch teilnehmen möchten, finden auf der Website des CELMRAZ mehr Informationen: https://www.serazln-altos.org/celmraz_de.html und unter: https://balumil.blackblogs.org. Neue Balumil-Vorbereitungsseminare für einen Aufenthalt im CELMRAZ im Caracol II von Oventik beginnen jetzt wieder am 22. Oktober. Dazu angemeldet werden kann sich bis zum 16. Oktober (siehe: https://balumil.blackblogs.org/aktuelles/).
colectivo gata-gata.
[i] Hinweis: Chiapas98 ist ein ehrenamtliches, nicht-kommerzielles Projekt. Sollten Sie nachweislich die Urheberrechte an einem der von uns verwandten Bilder haben und nicht damit einverstanden sein, dass es hier erscheint, kontaktieren Sie uns bitte, wir entfernen es dann umgehend.
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