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CNI: Vereinbarungen der 2. Nationalen Versammlung für Wasser und Leben

CNI vom 20.02.2023

  Vereinbarungen der 2. NATIONALEN VERSAMMLUNG für WASSER UND LEBEN »Tod@s por Ricardo y Antonio«.

20 Februar 2023

KOMMUNIQUÉ

- 525 Personen und 125 Kollektive, Organisationen, Netzwerke, indigene Völker und Gemeinschaften aus 18 mexikanischen Bundesstaaten und 6 Ländern der Welt trafen sich, um über die Verteidigung von Wasser und Leben zu diskutieren und sich zu organisieren.

- Zwei Tage lang diskutierten sie darüber, wie wichtig es ist, koordinierte Aktionen zu fördern und gemeinsam gegen die Enteignung von Wasser und die von nationalen und multinationalen Unternehmen verursachte Wasserkrise vorzugehen.

Wir möchten uns bei den Medien, die heute bei uns sind, für ihre Unterstützung bedanken.
Den verschiedenen Vertretungen indigener Völker und Gemeinschaften, den Mitgliedern des CNI-CIG und den ebenfalls anwesenden Organisationen, Kollektiven und Netzwerken.

An diejenigen, die die Übertragung in den sozialen Netzwerken verfolgen.

Willkommen im Haus der indigenen Völker und Gemeinschaften »Samir Flores Soberanes«. Diejenigen von uns, die an der Zweiten Nationalen Versammlung für Wasser und Leben teilgenommen haben und sich den dort getroffenen Vereinbarungen anschließen

WIR ERKLÄREN:

Erstens. Heute, am 20. Februar, ist der vierte Jahrestag des feigen Mordes an unserem Bruder »Samir Flores Soberanes«. Sein Kampf gegen das Morelos Integral Projekt (PIM) und sein offener Widerstand gegen das Thermoelektrische Kraftwerk in Huexca veranlasste den Narco-Staat, seine Hinrichtung anzuordnen. Vier Jahre später verurteilen wir nicht nur die Verschleppung seitens der Justiz und die Straflosigkeit, sondern wir fordern Wahrheit und Gerechtigkeit für Samir. Heute bekräftigen wir, dass die Saat, die er im Laufe seines Kampfes gesät hat, in dieser Zweiten Nationalversammlung für Wasser und Leben aufgeht.

Zweitens. Die Völker, Stadtteile, Stämme, Nationen, Gemeinschaften, Organisationen, Kollektive, Männer und Frauen, die gegen das kapitalistische und patriarchalische System und für die Verteidigung des Wassers und des Lebens kämpfen und Widerstand leisten, erleben einen Vernichtungskrieg, der Plünderung, Enteignung, Zwangsumsiedlung, Verfolgung, Inhaftierung, gewaltsames Verschwinden und Ermordung unserer indigenen Völker und Gemeinschaften erzwingt; 530 Jahre später sehen wir uns immer noch Regierungen und Unternehmen gegenüber, die einen Wandel vortäuschen: Wir sind gegen diesen Eroberungskrieg.

Drittens. In einer Vollversammlung und drei Arbeitsgruppen haben wir am 18. und 19. Februar in Barrio Quinto, Santiago Mexquititlán, Amealco Querétaro, 525 Personen, 125 Kollektive, Organisationen, Netzwerke, freie Medien, indigene Völker und Gemeinden aus 18 mexikanischen Bundesstaaten versammelt: Guanajuato, Querétaro, Bundesstaat Mexiko, Oaxaca, San Luis Potosí, Tlaxcala, Puebla, Aguascalientes, Morelos, Veracruz, Chiapas, Jalisco, Michoacán, Yucatán, Baja California, Coahuila, Quintana Roo und Mexiko-Stadt und 6 Ländern der Welt: Kolumbien, Italien,
Kanada, Puerto Rico, Argentinien und Chile, wo wir alle beschlossen haben, für das Leben zu kämpfen.

Viertens. Die Zweite Nationale Versammlung für Wasser und Leben schlug vor, die sehr unterschiedlichen Kämpfe, Widerstände und Rebellionen, die im ganzen Land stattfinden, aber auch die Kämpfe jenseits unserer Grenzen, zusammenzubringen. Das Ziel: die Analyse, die Diskussion und die Organisierung zur Verteidigung von Wasser und Leben, die Konfrontation mit der Wasserkrise, mit der die Menschheit konfrontiert ist, aber vor allem die Artikulation der Kämpfe und Widerstände aus einer globalen Perspektive. Dies stellt eine organisatorische Herausforderung für unsere Völker angesichts des kapitalistischen und patriarchalischen Systems dar.

Fünftens. Es gibt klare Anzeichen für den planetaren Krieg, mit dem wir heute konfrontiert sind:

A) Die Ausplünderung, die Extraktion, der Handel, der Verkauf und die Ausbeutung des Wassers.
B) Die Ausrottung unserer Wälder, Flüsse, Meere, Mineralien, Flora, Fauna und unserer kulturellen und sprachlichen Reichtümer und Vielfalt.
C) Die Auferlegung von Megaprojekten wie dem Maya-Zug, dem Interozeanischen Korridor und dem Morelos-Integral-Projekt.
D) Die Beseitigung der Autonomie von uns indigenen Völkern mit allen Mitteln.

Diese Formen der Vernichtung von Leben werden von den Mächtigen mit Gewalt in Form von Militarisierung unserer Territorien, ungezügelter Aufstandsbekämpfung sowie Straffreiheit und Erlaubnis als Privileg des organisierten Verbrechens unterstützt.

Sechstens. Die indigenen Völker und Gemeinschaften des CNI-CIG, die sich mit anderen Kollektiven, Organisationen und Netzwerken sowie Einzelpersonen in der Zweiten Nationalversammlung für Wasser und Leben zusammengeschlossen haben, vereinbaren die folgenden koordinierten Aktionen:

- Am 4. und 5. März findet die Nationale Versammlung des Nationalen Indigenen Kongresses statt, »angesichts der zunehmenden Gewalt des Narco-Staates und der Auferlegung von Megaprojekten, und um gemeinsam zu antworten: Wie geht es weiter? Wir haben uns bereit erklärt, mit einer Kommission der Gemeinschaften teilzunehmen, um die Entschließungen und Vereinbarungen dieser Zweiten Nationalen Versammlung für Wasser und Leben zu präsentieren, mit dem Ziel, unsere Kämpfe zu artikulieren.

- Am 8. und 9. März, anlässlich des Internationalen Frauentages, rufen wir zur Teilnahme an den verschiedenen Mobilisierungen mit Kontingenten angesichts der Militarisierung des Landes und der großen Unsicherheit auf.

- Am 22. März, im Rahmen des Weltwassertages, rufen wir dazu auf, eine globale Aktion gegen die Enteignung des Wassers und für das Recht auf Leben zu koordinieren und durchzuführen. Die Vereinten Nationen begehen diesen Tag, um an die Bedeutung des Zugangs zu Trinkwasser als Grundbedürfnis der Menschheit zu erinnern; im Gegensatz dazu sind unsere Völker und Gemeinschaften mit der Enteignung, Privatisierung und Ausplünderung des Wassers konfrontiert, insbesondere prangern wir die plündernden Unternehmen wie Nestle, Bonafont, Danone, Cocacola und touristische Immobiliengesellschaften usw. an.

- Am 10. April, im Rahmen des 104. Jahrestages der Ermordung von General Emiliano Zapata, rufen wir dazu auf, eine globale Aktion gegen Krieg und Militarisierung unserer Bevölkerungen zu koordinieren und daran teilzunehmen.

- Am 10. Juni werden wir die Repression gegen das Netzwerk zur Verteidigung von Wasser und Leben (REDAVI) und den Autonomen Rat von Santiago Mexquititlán im Jahr 2022 anprangern.

- Der 17. November ist der 40. Jahrestag der Gründung der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) und der 1. Januar 2024 ist der 30. Wir rufen dazu auf, politische und kulturelle Veranstaltungen, Mobilisierungen und eine breite Palette von Aktivitäten wie koordinierte globale Aktionen, nationale und/oder internationale Verlagerungen vorzubereiten und zu organisieren.

- Am 12. und 13. August schlagen wir vor, die Dritte Nationale Versammlung in der ursprünglichen Stadt Xochimilco abzuhalten, um der Arbeit dieser Zweiten Nationalen Versammlung für Wasser und Leben Kontinuität zu verleihen. Dieser Vorschlag wird den entsprechenden Personen übermittelt und wir werden ihre Entscheidung abwarten.

Wir aus den Kämpfen und dem Widerständen, die an der Zweiten Nationalversammlung für Wasser und Leben teilgenommen haben...


WIR FORDERN



- Die Präsentation (lebend!) von Antonio Díaz Valencia und Ricardo Arturo Lagunes Garza, die seit dem 15. Januar in Aquila Michoacán verschwunden sind.

- Die sofortige und lebendige Freilassung unserer 43 normalistischen Brüder aus Ayotzinapa. Mehr als 8 Jahre sind ohne Wahrheit und Gerechtigkeit vergangen, die Vierte Transformation [so nennt der amtierende Präsident López Obrador seine Amtszeit, Anm.d.Üb.] bietet nur Straflosigkeit und Schweigen.

- Stoppen Sie die Repression der städtischen und staatlichen Polizei gegen die indigene Maya-Gemeinschaft SITILPECH und Izamal in Yucatan. Die Schikanen und Repressionen richten sich vor allem gegen Frauen und ältere Erwachsene, die ihr Leben, ihr Land und ihr Wasser gegen die Schweinefarmen mit einem Sitzstreik verteidigen, den die Gemeinschaft aufrechterhält.

- Wir fordern Gerechtigkeit für die autonome Náhuatl-Gemeinde Ostula in Michoacán, für die jüngste außergerichtliche Hinrichtung von drei Mitgliedern der Gemeindewache und die Bestrafung der Schuldigen, die mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung stehen.

- Beendigung der Kriminalisierung und Schikanierung der Gemeinde Binnizá in Puente Madera in Oaxaca und der Versammlung der Völker des Isthmus zur Verteidigung von Land und Territorium (APIIDTT) wegen ihres Kampfes gegen den Industriepark des Interozeanischen Korridors, der in ihrem kommunalen Reservat durchgesetzt werden soll.
Der Kampf gegen den Industriepark des Interozeanischen Korridors, den sie in ihrem Gemeindeschutzgebiet El Pitallal errichten wollen und der das ohnehin knappe Wasser in der Region beeinträchtigen würde.

- Einstellung des Gerichtsverfahrens gegen Miguel López Vega und Alejandro Torres Chocolat, Mitglieder der Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y el Agua, Morelos, Puebla, Tlaxcala.

- Einstellung der Ermittlungen gegen die Genossen des Autonomen Rates von Santiago Mexquititlán, Amealco, Queretaro und der Gerichtsverfahren gegen drei Mitglieder von REDAVI in Qro.

AKTUELL

Für die ganzheitliche Wiederherstellung unserer Völker!
Nie wieder ein Mexiko ohne uns!
Zapata lebt, der Kampf geht weiter!
Samir lebt, der Kampf geht weiter!
Bis Würde und Gerechtigkeit zur Gewohnheit werden!
Wasser ist nicht käuflich, verdammt nochmal!
Lebendig haben sie uns die Genoss*innen genommen, lebendig wollen wir sie wiederhaben!
Nein zum Maya-Zug!
Nein zum Projekt Morelos Integral!
Nein zum Interozeanischen Korridor!
Lang lebe die EZLN!
Lang lebe der CNI-CIG!


 Quelle:  
  https://www.congresonacionalindigena.org/2023/02/20/acuerdos-de-la-2a-asamblea-nacional-por-el-agua-y-la-vida-tods-por-ricardo-y-antonio/ 
 

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