Ehemalige Zapatisten bilden Selbstverteidigungsgruppe, um sich gegen Angriffe des organisierten Verbrechens in Chenalhó zu wehren

  Tausend bewaffnete Jugendliche, darunter Dutzende von Frauen, haben sich als ehemalige Mitglieder der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) ausgegeben und sind am Donnerstag in der Region der Gemeinden von Chenalhó in Stellung gegangen.

»Heute organisieren wir uns und greifen zu den Waffen, um die Bevölkerung von Chenalhó und die Selbstverteidigungsgruppen von El Machete zu unterstützen. Wir werden keine weiteren Attentate, Morddrohungen und Überfälle zulassen. Wir werden uns um unsere Gebiete und unser Volk kümmern«, erklärte eine Gruppe von ihnen in einem Video, das sie vor ihrem Einsatz in der Gemeinde Los Altos de Chiapas veröffentlichten.

Sie beziehen sich auf die Situation der Zwangsvertreibung, in der sich vier ganze Gemeinden von Chenalhó befinden, darunter auch Tzanembolom, eine Stadt, in der erst am vergangenen Dienstag eine Gruppe, die sie beschuldigt, dem organisierten Verbrechen anzugehören, einen jungen Mann gefoltert, ermordet und anschließend zerstückelt hat. Diese Tat wurde von der Gruppe, die sich selbst »Los Herrera« nennt, aufgenommen und verbreitet, um die Bevölkerung einzuschüchtern.

»Die Welle der Gewalt durch diese kriminellen Gruppen betrifft zunehmend die gesamte Bevölkerung von Chenaló. Die drei Regierungsebenen haben nichts dagegen unternommen, sie sind nicht gegen sie vorgegangen. Die kriminelle Gruppe Los Herrera, Fracción Tzanembolom, hat diese Verbrechen an unschuldigen Menschen begangen, sie haben in diesem Jahr und in den vergangenen Jahren bereits viele Menschen getötet, und sie werden weiterhin Menschen töten. Sie wurden für das Blutvergießen so vieler Toter nicht zur Rechenschaft gezogen, und wir wollen kein weiteres Massaker wie in Acteal im Jahr 1997«.

Sie erklärten, dass sich die Bevölkerung von Chenalhó in einer äußerst prekären Situation befindet, da sie nicht in der Lage ist, die Gemeinden zu verlassen, weil sie Gefahr läuft, von der Gruppe getötet zu werden, die ihrer Meinung nach von denjenigen gebildet wurde, die 1997 zu der paramilitärischen Gruppe gehörten, die das Massaker von Acteal verübte; dies hat zur Zwangsvertreibung der Gemeinden Tzanembolom Centro, La Esperanza, San Clemente und San José El Carmen geführt.

»Wir sehen, dass dieser Krieg kein Ende hat, wir sind Zeugen, dass sie viele Morde, Hinterhalte und Drohungen begangen wurden, um unschuldige Menschen zu töten. Um uns alle zu töten. Das werden wir nicht zulassen«, erklären sie in ihrem Kommuniqué.

Nach der Aufnahme der Botschaft wurden rund tausend Jugendliche in den Gemeinden von Chenalhó eingesetzt, insbesondere im Grenzgebiet zur Gemeinde Pantelhó, wo sich im Juli 2021 die Selbstverteidigungsgruppen von El Machete gebildet hatten, die angekündigt hatten, sich zusammenzuschließen, um die Bevölkerung vor den »Los Herrera« zu schützen.

	Quelle:
	https://www.chiapasparalelo.com/noticias/chiapas/2024/08/exzapatistas-forman-grupo-de-autodefensa-contra-agresiones-de-crimen-organizado-en-chenalho/

Mastodon:      Keine News verpassen? Folgen Sie uns auf Mastodon.

Print & Co: