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Überfall auf Campesino-Umweltschützer und Ermordung

News vom 20.05.2005
Boletín 0562 / 20 de mayo de 2005

  Überfall auf Campesino-Umweltschützer und Ermordung zwei seiner Söhne in der Sierra von Petatlán, Guerrero

Guerrero, 20. Mai 2005

Bei einem bewaffneten Überfall auf Albertano Peñalosa Domínguez, führendes Mitglied der Campesino-Umweltschutzorganisation Organización de Campesinos Ecologistas de Petatlán (OCESP) wurden gestern abend, 21:30h seine beiden Söhne Armando (20) und Adatuel (9) getötet. Zwei weitere Söhne des unter Haftbefehl stehenden Umweltschützers, Adali (15) und Isaac (19) wurden durch grosskalibrige Schusswaffen schwer verletzt. Zusammen mit ihrem Vater gerieten sie in einen Hinterhalt, als sie gerade zu ihrem Haus in El Banco Nuevo, Stadtteil von Petatlán zurückkehrten. Es ist anzunehmen, dass diese jüngsten Morde im Kontext der Verteidigung von Felipe Arreaga Sanchez und der 14 weiteren Mitglieder von OCESP zu sehen sind. Offentsichtlich besteht ein Zusammenhang zu den Protesten der Campesino-Umweltschutzorganisation gegen die Machenschaften von Bernadino Bautista Valle, als einen der einfkussreichsten Holz-Kaziken der Region. Die staatlichen Behörden stehen nun in der Verantwortung, eine eingehende Untersuchung der jüngsten Mordfälle einzuleiten und die dafür Verantwortlichen festzunehmen, um zu Gerechtigkeit zu gelangen.

Der bewaffnete Angriff auf Albertano Peñalosa Dominguez und seine Familie reiht sich ein in eine Kette von Verfolgung und Repression gegen Umweltschützer in der Region. Albertano Peñalosa ist einer der Gründer der Campesino-Umweltschutzorganisation OCESP gewesen. Zusammen mit Felipe Arreaga, Rodolfo Montiel und anderen begann er 1998 den Widerstand gegen die übermässige und illegale Rodung in der Region zu organisieren. Albertano beteiligte sich auch an Strassenblockaden, um den Abtransport illegal geschlagenen Holzes zu behindern. Die Proteste führten schliesslich dazu, dass 15 vergebene Rodungstitel von den Behörden wieder zurückgezogen wurden. Bis heute setzt die Campesino-Organisation ihren Kampf für die Umwelt fort, zusammen mit der Frauen-Umweltschutzorganisation, die von Felipe Arreaga und seiner Frau Celsa Valdovinos gegründet wurde. Die Anklage, wegen der Felipe Arreaga inhaftiert ist, wurde von Mitarbeitern der Generalstaatsanwaltschaft von Guerrero konstruiert. Ohne Zweifel ist dies Teil der Rache seitens der Holz-Kaziken gegen Mitglieder ser Umweltschutzorganisation.

"Als Menschenrechtszentrum heben wir einmal mehr hervor, dass das Risiko, in dem sich die Umweltschützer befinden und die Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit die Konsequenz mangelnder Aufmerksamkeit der staatlichen Behörden ist. Es ist beschämend, dass diejenigen, welche die Umwelt verteidigen, kriminalisiert warden, während diejenigen, die die Umwelt zerstören, Straffreiheit geniessen. Eine sofortige und eingehende Intervention der Behörden ist dringend geboten, um diese Welle der Gewalt und des Unrechts zu beenden", betont Mario Patrón vom Menschenrechtszentrum "Tlachinollan".

Die anhaltende Straffreiheit erlaubt den einflussreichen Holz-Kaziken frei zu agieren und sich mit Billigung der staatlichen Behörden durch Ausbeutung der Wälder zu bereichern, sowie eine Strategie der Verfolgung gegen die Umweltschützer aufrecht zu erhalten. Der Angriff auf Albertano Peñalosa bestätigt, dass die aktuelle politische Situation Mexikos Verteidigern von Umwelt und Menschenrechten keine Sicherheit für die Ausübung ihrer Arbeit erlaubt, ohne Repressalien und Unterdrückung. Die Ungerechtigkeit unter der die Mitglieder von OCESP leben, erreicht ihren Höhepunkt darin, dass Albertano Peñalosa offentsichtlich nicht zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert wird, sondern inhaftiert wird, wegen des gegen ihn vorliegenden Haftbefehls, in der gleichen Sache, wie gegen Felipe Arreaga.

Als Menschenrechtszentrum fordern wir die sofortige Durchsetzung folgender Punkte:

1.) Die sofortige Untersuchung der Hintergründe für das Attentat auf Alberto und seine Familie.
2.) Die Garantie für die Sicherheit der Campesino-Umweltschützer und speziell für die Ehefrau von Felipe Arreaga, Celsa Valdovinos.
3.) Die Freilassung des von Amnesty International als "politischer Gefangener" bezeichneten Felipe Arreaga wegen eindeutiger Unschuld. 4.) Die Aufhebung der Haftbefehle gegen die weiteren Mitglider der Campesino-Umweltschuztorganisation OCESP.

Wegen der Schwere der Fälle werden das Menschenrechtszentrum "Tlachinollan" und Greenpeace eine Beobachtermission in der Sierra von Petatlán durchführen.

Calle Mina 77, Colonia Centro, Tlapa de Comonfort CP41304, Guerrero,
México. Tel:(757)4761200/4761220. Laura Salas, coordinadora de difusión: Celular: 0445513419849,
c.e. cdhm-at-tlachinollan.org, laura-at-cedres.org
www.tlachinollan.org
Cecilia Navarro, Greenpeace: 04455 5172 9869 y 5530 2165 ext. 220,
página www.greenpeace.org

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