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ila-Schwerpunkt zu Mexiko und zur Anderen Kampagne

ILA vom 10.04.2006

  Am Montag, den 10. April 2005 erscheint die April-Ausgabe der ila (Nr. 294) mit dem Schwerpunkt Mexiko/Andere Kampagne der EZLN. Der Schwerpunkt enthält folgende Beiträge:

Seite 4: Nichts zu gewinnen - außer allem: Die zapatistische "Andere Kampagne" mischt die politische Kultur Mexikos auf von Miriam Lang

Seite 7: Auf und davon: Im mexikanischen Präsidentschaftswahlkampf hat AMLO die Nase deutlich vorn von Gerold Schmidt

Seite 8: Die Bergarbeiter, die Toten, die Politiker oder warum man der PRD nicht glauben darf von Adolfo Gilly

Seite 10: Pleiten, Pech und Pannen: Der lange Weg Mexikos zu einem Drei- Parteien-System von Elke Schellenbach

Seite 13: Zwiespältige Erfolgsstory: Ökonomische Entwicklung Mexikos seit 1994 von Albert Sterr

Seite 15: Günstiges Investitionsklima in Chiapas: Die EU - ein unterschätzter "Global Player" mit handfesten Interessen von Johannes Plotzki

Seite 17: Die Schönheit der Frauen: Die indigene Dichterin Natalia Toledo Paz von Uwe Bennholdt-Thomsen

Seite 18: Im Kreuzfeuer: Mesoamerikanische MigrantInnen auf dem Weg nach Norden von C’ajc

Seite 20: Land und Freiheit!: Die Bedeutung Emiliano Zapatas in der Mexikanischen Revolution von Winnie Medina

Seite 23: Die EZLN ist out?: Die "Andere Kampagne" und die staatsorientierte Linke in Lateinamerika von Ulrich Brand

Seite 26: Die "Anderen" gehören dazu: Indigene Rechte zehn Jahre nach dem Abkommen von San Andrés von Luz Kerkeling

Seite 28: Hoffnung links unten: Die EZLN-Guerilla öffnet sich der mexikanischen Linken von Günter Pohl

Seite 30: Brüder, zur Freiheit - und die Schwestern?: Die lateinamerikanischen Caudillos von Raquel Gutiérrez

Seite 31: Finstere Gruppen der Macht: MenschenrechtsverteidigerInnen und UnterstützerInnen der "Anderen Kampagne" leben gefährlich von Ina Riaskov

Seite 32: Ein bisschen Disziplin muss sein: Ignacio Pineda vom Kulturzentrum El Alicia über den Zapatismus in der Hauptstadt

Seite 34: Eine etwas größenwahnsinnige Idee: Karawahnsinn2007 kreuz und quer durch Europa von Jens Binder

dazu zwei Besprechungen von Büchern zu Mexiko im hinteren Teil des Heftes:

Seite 55: Rainer Zimmering (Hg.): Der Revolutionsmythos in Mexiko, Würzburg 2005 von Gert Eisenbürger

Seite 56: Linda Diebel: Betrayed, Toronto 2005 (Buch über die Ermordung von Digna Ochoa) von Harald Ihmig

außerdem enthält die ila 294 noch Beiträge zu: der dürftigen Bilanz der Linksregierung in Uruguay, dem 4. Weltwasserforum in Mexiko, den Wahlen in El Salvador, dem Rechtsruck in Costa Rica, alternativen Energien in Costa Rica, Venezuelas Agrarreform und der Frente Campesino, den Massenprotesten gegen das Freihandelsabkommen mit den USA in Washington, dem starken Auftritt des cubanischen Teams bei der inoffiziellen Baseball-WM in den USA, Lateinamerikanische Lesben in Deutschland, und den Alternativveranstaltungen zum EU- Lateinamerikagipfel in Wien.

Die ila 294 hat 60 Seiten (A 4) und kostet 4,50 Euro. Gruppen erhalten bei einer Abnahme von 5 Exemplaren 30% Rabatt, ab 10 Exemplaren 40% Rabatt. Bestellungen an: ila, Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel. 0228-658613, vertrieb-at-ila-bonn.de, www.ila-web.de

Editorial der ila 294:

Wenn nichts dazwischen kommt, wird sich Mexiko nach den Präsidentschaftswahlen am 2. Juli in die Reihe der Mitte-Links- Regierungen Lateinamerikas einreihen können, die seit Ende der 90er Jahre den so genannten "linken Aufbruch" ausmachen. Wobei "links" mehr für das Programm bzw. die Vorwahlrhetorik steht und weniger für die Taten, die jeweils folgen. Der mexikanische Soziologe und ehemalige Rektor der Nationaluniversität, Pablo Gonzáles Casanova, spricht diesbezüglich von der "neoliberalen Linken", die niemals die Probleme der Bevölkerungsmehrheit lösen wird. Auch in Mexiko wäre es für die PRD − wie vorher in Brasilien für die PT - der vierte Versuch, den Präsidenten zu stellen. 1988 konnte nur Wahlfälschung den Sieg des damaligen Oppositionskandidaten und späteren PRD- Mitgründers Cuauhtémoc Cárdenas verhindern. Inzwischen haben PRD- Mitglieder mit mehr oder weniger Erfolg verschiedene ämter bekleidet, unter anderem drei OberbürgermeisterInnen von Mexiko-Stadt gestellt. Auch Andrés Manuel López Obrador (AMLO), der jetzt als aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat gilt, war bis 2005 Regierungschef der Hauptstadt. All das wäre uns zunächst kein Schwerpunktheft wert, schließlich haben auch wir mit Rotgrün sieben Jahre lang unsere Erfahrungen mit der neoliberalen Linken machen dürfen.

Aber seit zwölf Jahren gibt es tief im Süden Mexikos einen Lichtblick. Eine Gruppe von Menschen, die am 1. Januar 1994 unter dem Namen EZLN an die Öffentlichkeit getreten ist und ¡Ya Basta! (Es reicht!) gesagt hat. Ihnen ist es nicht nur gelungen, im Widerstand zu überleben (in den 60er und 70er Jahren sind Hunderte, wenn nicht gar Tausende Aufständische und Oppositionelle von der mexikanischen Regierung verschleppt und ermordet worden), sondern immer wieder mit viel Mut und ebensoviel Phantasie die nationale und internationale Öffentlichkeit anzusprechen. Auch wenn wir unsere Bauchschmerzen mit dem Typus des charismatischen Caudillo haben, ist ihr Subcomandante - halb Kämpfer, halb Intellektueller − eine Erscheinung, die sich permanent auf- und gleichzeitig abbaut und die immer wieder für eine Überraschung gut ist. Während vor allem er wahrgenommen wird, vollziehen sich im Hintergrund wichtige Entwicklungen, getragen von den Menschen vor Ort, die zwar nicht im Rampenlicht stehen, ohne die aber die ganzen Projekte der letzten zwölf Jahre niemals möglich gewesen wären. Und so ist ihnen auch diesmal mit ihrer Rundreise durch Mexiko, der "Anderen Kampagne", gelungen, was sich einige von uns auch für hier gewünscht hätten, bevor wieder die nächste Partei durchs Dorf getrieben wird: das Gespräch mit den Menschen zu führen. Zum einen, um sich über die Bedürfnisse derjenigen zu informieren, die bisher ohne Stimme waren und höchstens als Claqueure am Straßenrand die Kandidaten empfangen durften; zum anderen, um den Austausch unter den verschiedenen unabhängigen, oppositionellen Gruppen voranzutreiben. Nach dem Motto "Es bringt nicht viel, immer wieder im oberen Stock einziehen zu wollen, wenn der Boden morsch ist" wollen sie das Haus von den Grundmauern aus neu bauen. Darum geht es in der "Anderen Kampagne": Von "unten links" soll eine gerechtere Gesellschaft entstehen, in der alle Bevölkerungsgruppen, vor allem die bisher ausgegrenzten, nicht nur gleiche Rechte, sondern auch tatsächlich gleiche Chancen haben und in der ihre jeweiligen kulturellen Werte respektiert werden. Mit oder ohne PRD-Regierung - die ZapatistInnen und viele Gruppen und Menschen, die sich nach dieser Reise hoffentlich mit ihnen zusammentun, werden ihren anderen Weg gehen.

Darin werden wir sie, wie in der Vergangenheit, solidarisch begleiten und unterstützen. Aber auch darüber hinaus sollte uns das Beispiel EZLN Ansporn sein. Die konkreten Gegebenheiten mögen in Chiapas zwar anders erscheinen, aber die Auseinandersetzung darüber, wie Menschen miteinander, gemäß ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten, gemeinsam ihre Zukunft gestalten wollen, steht dort wie hier auf der Tagesordnung. Es hat sich gezeigt, dass breite, gut organisierte Oppositionsbewegungen in Lateinamerika mehr erreichen können als "linke" Regierungsparteien, die nebenbei gesagt ohne diese Bewegungen nie an die Regierung gekommen wären. Wir wünschen den ZapatistInnen viel Erfolg. Und uns ein wenig von ihrem Mut und ihrer Phantasie!

Die ila 294 hat 60 Seiten (A 4) und kostet 4,50 Euro. Gruppen erhalten bei einer Abnahme von 5 Exemplaren 30% Rabatt, ab 10 Exemplaren 40% Rabatt. Bestellungen an: ila, Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel. 0228-658613, vertrieb-at-ila-bonn.de, www.ila-web.de

 Quelle:  
  http://www.ila-web.de/ 
 

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