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Pepsi statt Coca

Poonal vom 23.05.2006
Gerold Schmidt

  (Mexiko-Stadt, 19. Mai 2006, npl).- Ricardo Lavolpe, argentinischer Trainer der mexikanischen Fußball-Nationalmannschaft, liebt offenbar so genannte Erfrischungsgetränke. Den Fernsehzuschauern führt er dies derzeit gleich zweimal vor. Einmal wirbt er zusammen mit den Nationalkickern für Coca-Cola. Im nächsten Spot zieht er sich das Hemd für Pepsi-Cola über. Was aus der Sicht des Trainers anfangs ein gelungenes Kabinettstückchen sein mochte, empfindet Coca-Cola dagegen eher als Schuss unter die Gürtellinie. Die ungeliebte Konkurrenz landete einen Treffer, den der Konzern ausgeschlossen glaubte.

Denn Coca-Cola, auch Hauptsponsor der FIFA und der bevorstehenden Weltmeisterschaft, hat bereits vor einiger Zeit einen Exklusivvertrag mit dem mexikanischen Fußballverband FMF geschlossen. "Beide Seiten sind sich einig und vereinbaren ab jetzt, dass während der Dauer des vorliegenden Vertrages der technische Direktor oder Trainer der Nationalmannschaft weder Werbe- oder Förderpartnerschaften noch irgendeine Schirmherrschaft mit einer Marke eingehen oder akzeptieren darf, die in direkter oder unvereinbarer Konkurrenz zum Sponsor steht", heißt es darin nach Angaben der Wochenzeitschrift Proceso. "Foul", schreit nun Coca-Cola.

Ricardo Lavolpe will bei seinem Vertragsabschluss mit Pepsi von der Exklusivklausel nichts gewusst haben. Seine Mine vereint Unschuldslamm und Chuzpe − etwa so wie das Gesicht von Rafael Márquez, dem mexikanischen Starverteidiger in Diensten des FC Barcelona, wenn er bei der Notbremse erwischt wird und ihm die Rote Karte droht. Möglicherweise hat Lavolpe aber wirklich nichts gewusst, weil ihn der Fußballverband nicht informierte. Der FMF hat diese Version bisher nicht dementiert. Und Strafmaßnahmen gegen den erfolgreichen Trainer, der Mexiko ohne größere Probleme für die Weltmeisterschaft qualifizierte, kommen kurz vor dem WM-Anstoß kaum in Frage.

Auch der Getränkegigant sieht den Hauptschuldigen anscheinend weder in Lavolpe noch bei der "unlauteren" Konkurrenz, sondern bei der Fußballföderation. Aufgrund deren Nachlässigkeit will sich Coca-Cola aber nicht einfach von Pepsi umspielen lassen. Eine Schadensersatzklage oder andere rechtliche Schritte gegen den VerbandGrundsätzlich schließen die Coca-Cola-Verantwortlichen nichts aus. Die FMF-Funktionäre sind in der Defensive und fühlen sich sichtlich unwohl. Laut Generalsekretär Decio de María tat sein Verband "das Mögliche, um diesen Konflikt zwischen zwei konkurrierenden Unternehmen zu vermeiden". Doch das Ergebnis "ist offensichtlich", musste er gleichzeitig das Eigentor eingestehen. Bis zum Samstag (20. Mai) hatte Coca-Cola einen annehmbaren Lösungsvorschlag vom mexikanischen Fußballverband erwartet. Ins völlige Abseits wird der Konzen den FMF aber kaum laufen lassen. Der Nationalmannschaft Mexikos wird bei der WM und für die nächsten Jahre eine gute Rolle zugetraut. Der Exklusivvertrag gilt mindestens für die kommenden vier Jahre. Ein längerer und offener Streit würde beiden Seiten das Geschäft kaputt machen.


Quelle: poonal
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