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Wahlen im mexikanischen Bundesstaat Tabasco

Dämpfer für López Obrador in der Heimat?

News vom 09.09.2006
Von Gerold Schmidt, npl

  (Mexiko-Stadt, Oktober 2006).- Ausgerechnet in seinem Heimatbundesstaat Tabasco: Mexikos sozialdemokratischer Oppositionsführer Andrés Manuel López Obrador muss bei den Gouverneurswahlen am kommenden Sonntag (15. Oktober) einen Rückschlag für seine nationale Protestbewegung gegen den vermeintlichen Betrug bei den Präsidentschaftswahlen im Juli befürchten.

Die meisten Umfragen sehen seinen Kandidaten von der "Koalition zum Wohle Aller" gegenüber dem Anwärter der Revolutionären Institutionellen Partei (PRI) im Hintertreffen. Die PRI regiert den Bundesstaat seit 1929 ununterbrochen. López Obrador machte die Wahl in den vergangenen zwei Wochen zur Chefsache. Mit dem Kandidaten César Raúl Ojeda im Schlepptau besuchte er alle 17 Landkreise in Tabasco, um die drohende Niederlage abzuwenden. Der Sieg dort sei wegen des landesweiten Echos "extrem wichtig", betonte er immer wieder. Wenn auch lokale Motive für das Abstimmungsverhalten im Vordergrund stehen dürften, wird die Wahl unweigerlich ebenfalls als Bürgerentscheid über die Protestaktionen López Obradors gegen den offiziell zum gewählten Präsidenten ernannten konservativen Politiker Felipe Calderón von der Partei der Nationalen Aktion (PAN) gewertet werden.

Kurioserweise spielt die PAN selbst in Tabasco seit Jahren keine signifikante Rolle mehr. Bei den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vor dreieinhalb Monaten hatte die Koalition zum Wohle Aller die PRI erstmals − und gleich deutlich − überholt. López Obrador verzeichnete gegenüber dem wie er aus Tabasco stammenden PRI-Präsidentschaftskandidaten Madrazo sogar einen Vorsprung von 20 Prozent. Daraufhin verzichtete Andrés Granier, der PRI-Anwärter auf das Gouverneusamt, auf jegliche Schützenhilfe Madrazos. Im Gegensatz zu Ojeda konnte sich der frühere Bürgermeister der Landeshauptstadt Villahermosa zumindest nach außen als unabhängig von der Parteihierachie präsentieren.

Gleichzeitig griff er in die traditionelle Trickkiste der PRI. Erst vor wenigen Tagen wurde eine Lagerhalle mit etwa 10 000 Fahrrädern, Küchenutensilien und Baumaterial entdeckt. Soweit nachverfolgbar gedacht als kleine Wahlkampfgeschenke für die Bevölkerung. Die mexikanische Tagezeitung El Universal brachte in einer Umfrage in Tabasco widersprüchliche Ergebnisse zum Vorschein. So ist López Obrador unter den Bürgern dort immer noch der mit Abstand populärste Bundespolitiker. Doch dies ist bei den Lokalwahlen, bei denen es auch um die Bürgermeisterämter und 35 örtliche Abgeordnete geht, nicht gleichbedeutend mit der Unterstützung seines Parteiensbündnisses. Und ein Teil der parteiungebundenen Wähler ist laut Universal durch seinen López Obradors radikalisierten Nachwahldiskurs und seine Mobilisierungen verschreckt. So können Felipe Calderón und die konservative PAN darauf hoffen, am Sonntag heimliche Sieger in einem Rennen zu sein, mit dessen Ausgang sie ernsthaft nichts zu tun haben werden.

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